Warum hat man da nicht einfach eine Radspur in beide Richtungen gezogen? Generell hätte man ja alles so lassen können. nur einfach die Autos raus. Mit dem Auto bin ich jedes Mal im Schritttempo über die MaHi gefahren und habe mich jedes Mal geärgert, dass ich überhaupt hier reingefahren bin. Und über die Radfahrer, und Fußgänger, die mir andauernd vors Auto gelaufen sind bzw. mich auf beiden Seiten überholt haben.
Und da komm ich zum Punkt: Wer nur als Fußgänger unterwegs ist, hasst alle Radler und Autofahrer, jeder Autofahrer findet Fußgänger unnötig und Radler sowieso und alle Radler hätten die breite Straße am liebsten für sich selbst …
Ich glaub, so richtig Verständnis bringen nur jene auf, die eben schon oft zu Fuß, mit dem Rad oder auch dem Auto dort unterwegs waren. Ich bin ja generell ein defensiver Fahrer, also nehme ich mehr Rücksicht auf die anderen. Darum hab ich das auch als ganz entspannt mit dem Rad empfunden.
Irgendwie denke ich mir, man hätte einfach alles so lassen können (auch die Querungen für Autos) und nur den Autoverkehr von der MaHi verbannen. Die Leute laufen ja ohnehin kreuz und quer über die Straßen, die meisten bleiben am Gehsteig, weil Sie Windowshoppen wollen und Radfahren geht am besten, wenn in jeder Richtung jeweils rechts gefahren wird.
Am besten würde das alles wohl ohne große Regelungen und Ausnahmen usw. funktionieren, wenn jeder auf den anderen einfach Rücksicht nimmt. Aber dieses Gen scheint vielen einfach zu fehlen …
Man hat auch so ziemlich alle Varianten durchdiskutiert 1½ Jahre lang im doch ziemlich langatmigen Bürgerbeteiligungsverfahren. Von einem reinen Fahrverbot für motorisierte Fahrzeuge bis zur vollständigen Fußgängerzone (ohne Radfahrer) vom Gürtel bis zum MQ über die ebenso durchgehende Begegnungszone … Über alles wurde diskutiert und abgestimmt.
Daß die vorliegende Lösung rausgekommen ist bedeutet nicht, daß sie für alle (und Dich) die bestmögliche ist. Sie war halt der kleinste gemeinsame Nenner unter den Menschen, die sich aktiv an der Gestaltung beteiligt haben. Mit anderen Worten: Es ist der Kompromiß, der allen irgendwie weh tut, aber niemandem wirklich das Genick bricht. :)
Die Leut wollten ja auch alle was völlig Unterschiedliches. Die einen waren versessen auf eine Fuzo wie in der Kärntner Straße, ohne Fahrräder, dafür mit Bäumen und großzügigen Aufenthaltsflächen in der Mitte. Den anderen war nur wichtig, daß weniger Autos fahren. Wieder andere wollten ungestörter mit dem Rad fahren können. Die Anrainer wollten ihre Ruhe haben. (Darauf geht die Sperre der Querungen zurück, die mit der Fuzo an sich überhaupt nichts zu tun hat.)
(Allein Deine Wortwahl zeigt ja auch, daß Dir offenbar etwas anderes wichtig ist: verkehrsberuhigte Zone
. Eigentlich ist es ja eine Fußgängerzone bzw. abschnittsweise eine Begegnungszone. Daß Du’s anders nennst zeigt, was Dein Wunsch gewesen wäre. *gg*)
Ich z.B. finds ganz OK, daß die Radfahrer durchfahren können (weil ichs auch nicht anders gwohnt bin von Linz), aber es ist mir kein wichtiges Anliegen. Wenn der Dicke morgen aufn Tisch haut und die Vassilakou zwingt, die Strecke für Radfahrer zu sperren, tut’s mir persönlich auch nicht weh. (Zumindest nicht aus inhaltlicher Sicht. Auf einer Metaebene schon, weils dann bedeutet, daß sich Populismus gegen Verstand durchsetzt.)
Ich nehm auch an, daß v.a. die Gastronomie was dagegen hätte, zusätzlichen Platz an aufgemalte Radwege abzutreten. Ich könnt mir vorstellen (oder hoffe zumindest), daß die schon die Planung für den einen oder anderen vergrößerten Schanigarten mitten auf der Straße fertig haben. (Ist ja affig, wie eng die jetzt an der Häuserfront kleben.)
Ach ja, und zum Thema Schrittgeschwindigkeit vs. 20 km/h: Die Schrittgeschwindigkeit gilt (bergab) exakt auf den 200m zwischen Andreasgasse und Neubaugasse. Für den Rest der Strecke (Gürtel bis Andreasgasse bzw. Neubaugasse bis 2er-Linie) gilt ohnehin 20km/h für Radfahrer - zumindest eben stadteinwärts. Das wird auszuhalten sein. Ja, natürlich könnt man da auch schieben auf den 200m, aber genau das war die Intention des Bundesgesetzgebers bei diesem Paragraphen: Radfahrer sollten eigentlich schieben, aber wenn sie langsam genug fahren, dürfen sie ausnahmsweise sitzen bleiben. :)
(Ach ja, und ich hätt da noch eine Frage: 20 km/h? Wir hatten ja in Trassenheide keinen Tacho, aber ich weiß, wie viele Kilometer es bis zur Pizza waren und wie lang wir ca. gebraucht haben. Je nach Temperatur, Hunger und Erschöpfungszustand waren wir mit 10 bis 14 km/h unterwegs. Dabei sind wir wohl manchmal überholt worden, genauso oft haben aber auch wir andere Urlauber überholt. Wir haben uns definitiv nicht bemüht, extra langsam zu fahren. 20 km/h hätten wir vielleicht für ein paar Meter zusammengebracht … aber es wär selbst auf diesem Radweg eher negativ aufgefallen und als rücksichtslos rübergekommen. In einer Fuzo dann? Ich weiß nicht … Und gemütlich wär das sicher nicht, da schwitzt man ja! *gg*)
PS: Ja, wir waren als Fußgänger unterwegs. Das schien mir persönlich der geeignetste Weg, eine Fußgängerzone zu erkunden. ;)
Was heißt da es war alles nicht so aufregend
?! Herr Blue, der Karim El-Gawhary der Mariahilfer Straße, berichtet täglich live vor Ort von Gewalt, Blut und Chaos! Und Du sagst nicht so aufregend
?!
Selbe Empfehlung wie für den Ex_Chef, auch einmal andere Informationsquellen als den Falter, das Bezirksblatt oder Radio Stephansdom durchforsten.
Nur Politikgeschönte Berichterstattung ist langweilig :-)
Ich wußte es, mit dem Karim mach ich Dir a Mordsfreud. :)
Berichterstattung? Du verwechselst uns zwei: Ich bin regelmäßig vor Ort, ich bin nicht auf gefälschte Berichte angewiesen so wie Du. *gg*