MPEG4 Dateien bauen mit MP4Box
Schwachpunkt von H.264 ist nämlich, daß man dieses Videoformat im Gegensatz zu MPEG4/ASP nicht sauber in ein *.avi-File reinbekommt. Es muß schon ein MPEG4-Container her. Diesen zu erzeugen und fertige Audio-/Video-Streams hinein zu muxen war bisher die Aufgabe des Programms mp4creator aus dem MPEG4IP-Paket. Leider litt das an einer entscheidenden Schwäche: Es war voller Fehler und wurde seit 2007 nicht mehr weiterentwickelt. Da ich keine Alternativen kannte, habe ich es trotzdem verwendet. Bis gestern.
Gestern nämlich wurde ich beim Systemupdate darüber informiert, daß MPEG4IP wegen üblen Leichengeruchs im September aus der Gentoo-Programmliste fliegt. Es war also dringend an der Zeit, sich doch nach etwas Neuem umzusehen. Tatsächlich gibt es da jetzt was:
GPAC heißt das Paket, das ich installiert habe. Es stellt das Tool MP4Box zur Verfügung, das in der Anwendung dem alten mp4creator ganz ähnlich ist:
MP4Box -new \
-add videostream.264 \
-add audiostream.aac \
-fps 25.000 outfile.mp4
Diese Befehlszeile erzeugt einen MP4-Container „outfile.mp4“ aus den Dateien „videostream.264“ (enthält die Video-Information) und „audiostream.aac“ (Audio). Zusätzlich lassen sich mit dem Schalter -itags
noch rudimentäre Metadaten (Titel etc.) einfügen. (Eine bessere Alternative zur Metadaten-Verwaltung ist aber AtomicParsley.)
Also: Alle Scripts anpassen! - Ob ich bei dieser Gelegenheit überhaupt wieder auf H.264 verzichten soll? Nach so viel Aufwand? Nein, ich bleib dabei und bild mir einfach ganz fest ein, daß es schöner ist. ;)
Sonst gibt´s Fisch.
:)
Weil ich im Netz keine vernünftigen Infos zu Deinem Teil gefunden hab, hab ich die Dateien für Dich als stinknormale AVIs codiert. Da gabs ein Beispiel online, daran hab ich mich gehalten, das hat (sagst Du) funktioniert in dem kurzen Testfilmchen … damit mußt Du jetzt zufrieden sein.
(Der Unterschied ist minimal: Ein H.264-Clip für mich ist 61MB groß, für Dich gibts das ganze mit 75MB. Wieder einmal ist Deiner größer.)
MPEG4: