Jetzt bist du endlich entlarvt.
Hinter jedem Rockzipfel her und sie dann zum Sexobjekt degradieren.
Du, mit deinen mächtigen Machtphantasien !!
Also, wie schon gesagt, schäm dich !!!
Ich hab jetzt lang überlegt, was ich da Sinnvolles antworten kann. Du hast Dich ja schon selbst ziemlich blamiert, ohne es zu merken - sowas passiert eben, wenn man die ganze Welt nur aus einer einzigen Perspektive heraus wahrnimmt.
Eins vorweg: ordinär oder niveaulos, ja, vielleicht. Kommt drauf an, weit man die Bedeutung dieser Worte faßt. (Es ist ja auch nicht immer schlecht, niveaulos zu sein.) Hier wird es sicherlich spannend, wie die EBU die Sache interpretiert. Die legen ja sehr viel Wert auf die „Familientauglichkeit“ des Song Contest. Da wurden schon viel weniger aufregende Textstellen oder Bühnenshows zwangsweise umgeschrieben bzw. neu gestaltet.
Was den Vorwurf der angeblichen Frauenfeindlichkeit betrifft: Der ist wirklich haltlos. Die Szene, die in dem Song beschrieben wird, ist doch in erster Linie der schmerzhafte Alptraum eines jeden jungen Mannes. Im Verhältnis Frau-Mann gehts doch ganz klar so zu, daß die Frau bei der Partnerwahl die Hosen anhat. Das ist oft genug untersucht und erwiesen worden. Auch in der Trackshittaz-Disco ist es also nicht so, wie Frau Schwarzenbacher es gerne hätte: daß nämlich der fesche, kräftige Bauernbua reinkommt, die Weiba
dann sofort die Tepf
aussa lassen und sich willenlos den Freuden der Nudlsuppn-Gang
hingeben. Das mag Schwarzenbachers Phantasie sein, mehr nicht.
Die Szene, die sich bei dem Song aufdrängt, ist doch eine andere: Da stehen die Dorfprinzessinnen und lassen sich anhimmeln, manchmal sogar einladen. Neben dem Eingang stehen die verpickelten Herrn der Schöpfung, kichern albern über Tepf
oder vermuteten Schmuck, sind aber dann im Endeffekt zu feige, um auch nur 2 Sekunden Blickkontakt zu halten.
Das ist nicht frauenfeindlich. Das ist ein Stück Überkompensation männlicher Minderwertigkeitskomplexe, wie es auf Schulhöfen in jeder Pause passiert. Wer das umdichtet in ein Zeichen dafür, welche sexistischen Strukturen in Österreich vorherrschen
, ist nicht auffallend klug.
Apropos: Sie hat es zu was gebracht? Irgendwas außer Funktionär_innenposten?
Ja eh. Ich schäm mich eh so viel. Aber ich komm halt nicht aus meiner Haut. Wir Männer sind halt so.
In dem Text wird die Frau auf ihr klassisches Rollenbild reduziert und gar nicht als Mensch wahrgenommen, sondern nur als Objekt. Na klar ist das sexistisch!
Erstens werd ich Dir sicher nix beweisen. Du kommst da mit irgendwelchen krausen Theorien und verlangst von mir, daß ich das Gegenteil beweisen soll? Der Himmel schmeckt nach Erdbeeren. Beweise mir, daß es nicht stimmt.
In dem Text wird nicht die Frau auf ihr klassisches Rollenbild reduziert. Das ist das, was so verzwickte Leut wie Du nicht checken. Wer hier reduziert (und ziemlich schlecht dargestellt) wird, ist der Mann. Um dessen peinliches Balzverhalten geht es ja doch. Die Frau ist nur zufälligerweise Ziel (oder wie Du sagst: Objekt) dieses Balzverhaltens, weil zufälligerweise eine Szene im Heten-Milieu beschrieben wird. Wären die Trackshittaz eine schwule Combo, wär der Text nicht wesentlich anders … grad halt die Tepf
hätte man wohl ersetzen müssen. Sobald das Objekt der Begierde aber nicht mehr geschlechtsspezifisch festgelegt ist, kann es sich auch nicht um eine klischeehafte Geschlechterrolle handeln.
Dermaßen derb angebraten zu werden gehört also nicht ins typisch weibliche Rollenklischee. Du gehst davon nur aus, weil Du in Deiner heteronormativen Weltsicht an gar nichts anderes denkst als an die Mann-Frau Beziehung und an die Rolle der armen Opferfrau in dieser Beziehung. Daß die Welt aber aus mehr besteht als aus dieser Deiner Vorstellung, das ist Dir noch nie bewußt geworden. Spätestens dann würdest Du nämlich merken, daß es sich hier um kein klassisch weibliches Rollenbild handelt, wie Du behauptest.
Sich so toll und so feministisch-intellektuell als Avantgarde der gesellschaftlichen Erneuerung fühlen und dann voll in der konservativen Heteronormativität verharren in seinen Ansichten - das ist ja wohl das Peinlichste, was einem passieren kann in der Öffentlichkeit.