Hardware und Software
neuere Einträge ...Nokia 770: Neue OS-Release
Die nur zurückhaltende Veränderung der Versionsnummer (2006.39 statt früher 2006.26) zeigt schon, daß es sich um eine reine Maintenance-Release handelt: Bugfixes und kaum spürbare Verbesserungen im Interface, keine neuen Funktionalitäten. Trotzdem bereitet mir das Update große Freude: Die eingebaute Opera-Version kann nun endlich die Seiten von derStandard.at anzeigen. Bisher ist dieser Browser dabei regelmäßig abgestürzt, ich mußte daher die Firefox-Variante Minimo verwenden, die allerdings deutlich schlechter auf das Look&Feel des Nokia 770 abgestimmt ist.
Runterladen kann man die Software hier, ein übersichtliches Changelog gibts hier.
Firefox: Die dunkle Seite der Macht
Jüngster Vorfall: Die klassische GNU/Linux-Distribution Debian darf den Browser nicht mehr unter dem bekannten Namen „Firefox“ integrieren. Die Mozilla Corporation sieht ihre Markenrechte verletzt und zwingt Debian, auf die bisher völlig unbekannte Bezeichnung „Iceweasel“ ausweichen.
Hintergrund: Schon seit Jahren verwendet Debian nicht das offizielle Firefox-Logo, sondern eine eigene Kreation (nicht die Grafik, die ich für diesen Artikel verwendet habe - die stammt von hier). Das offizielle Logo ist geschützt und darf daher laut Debian-Gesellschaftsvertrag nicht in der freien Distribution verwendet werden. Was die Mozilla Corporation akzeptierte, solange sie vor allem Interesse an der schnellen Verbreitung des Browsers hatte, stilisiert sie nun zum rechtlichen Problem hoch. Mozilla verlangt, daß Debian das offizielle Logo verwenden muß - ohne die Nutzungsbedingungen dafür dem Debian-Gesellschaftsvertrag anzupassen. Da das Debian-Team dieser Forderung nicht nachkommen kann, darf es auch den Namen Firefox nicht mehr verwenden: kein Name ohne Logo.
Es kommt aber noch dicker: Jede GNU/Linux-Distribution muß notwendigerweise Änderungen am Programmcode vornehmen, um die Software in ihr Gesamtpaket einzubetten. Im Fall des Firefox-Browsers sind diese Änderungen etwas umfangreicher als bei anderen Programmen, da die Entwicklung bei Mozilla vor allem in Richtung Intel/x86 und Windows läuft. Probleme, die sich bei der Portierung auf andere Architekturen (Alpha, ARM, IA64) ergeben, bekommen in der Regel erst die Distributoren zu spüren. Sie bessern diese Fehler dann durch eigene Patches aus, die im Lauf der Zeit aber wieder ihren Weg zurück zu Mozilla finden und in den Hauptzweig eingebaut werden.
Die Mozilla Corporation hat nun verfügt, daß jede solche distributionsspezifische Änderung zuerst von ihr abgesegnet werden muß, bevor das Programm wieder unter dem Namen „Firefox“ vertrieben werden darf. Das ist ein in der Branche absolut unüblicher Vorgang und erinnert stark an Microsofts Vorgehen gegenüber Hardware- und Treiberentwicklern („WHQL-Testing“). Andere Distributoren wie Red Hat und Novell haben diese Knebelbedingungen anstandslos akzeptiert: Ihnen geht es ums Geschäft, und ohne den zugkräftigen Namen „Firefox“ wäre ein Nachteil zu befürchten. Das Debian-Projekt, das keinen Aktionären, wohl aber seinen Grundsätzen verpflichtet ist, konnte hier nicht mehr mit. Und es scheint fast so, als wäre genau das die Absicht der Mozilla Corporation gewesen: Seltsamerweise darf nämlich die auf Debian basierende, vom Image her aber „coolere“ Distribution Ubuntu per Sonderabkommen den Namen Firefox weiter verwenden, obwohl sie alle Debian-spezifischen Änderungen übernommen und noch weitere hinzugefügt hat. Die Strategie dahinter scheint klar: marktkonforme Player werden ins Boot geholt, lästige grassroot-Projekte über Bord geworfen.
Übrigens: Auch das GNU-Projekt bastelt an einem Firefox-Fork unter dem Namen „Iceweasel“, und zwar ebenfalls aus lizenztechnischen Gründen. Die Namensgleichheit ist unbeabsichtigt (der Name „Iceweasel“ stand bereits 2004 zur Diskussion und wurde jetzt von beiden Gruppen aufgegriffen), noch gibt es keine Zusammenarbeit zwischen dem GNU-Team und den Debian-Entwicklern. Debian hat aber bereits Interesse signalisiert. Ein Firefox-basierender Browser, der sauber lizensiert ist und nicht von einem Unternehmen wie der Mozilla Corporation kontrolliert wird, ist sicherlich kein Schaden.
Nokia 770 mit LCARS
Das GNU/Linux basierende Unterbau wurde über Bord geworfen. Der Download des neuen Betriebssystems LCARS ist ab sofort via Synthesize.us möglich (als Debian-Paket). Eine Vorschau auf Look&Feel des Gerätes gibt ein Film auf YouTube (sehr empfehlenswert!).
Mit dem neuen OS wird das Nokia 770 zum vollwertigen PADD. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich diesen Entwicklungsschritt mitmachen möchte: Die Farben knallen doch ganz ordentlich … ;-)
Nikon Coolscan IV ED
Diesmal wars der Dia- und Negativscanner Nikon Coolscan IV ED (LS40 ED). Nicht das brandaktuellste Gerät, und es funktioniert auch nicht mehr alles (der automatische Filmstreifen-Einzug ist defekt), aber zum Scannen einzelner Bilder ohne Batch-Funktion reichts.
Große Überraschung: Ich hab das Ding einfach angestöpselt, die Scansoftware Sane und das passende Frontend XSane installiert und es hat alles ohne weitere Konfiguration auch unter GNU/Linux funktioniert. Eine Überraschung war das deshalb, weil ich mich noch erinnern kann, daß die Erstinstallation am Windows-PC meines Vaters damals gar nicht so problemlos zu bewältigen war. Wir sind da gehörig ins Schwitzen gekommen. Außerdem droht die von mir zunächst zu Rate gezogene Anleitung zahllose Manipulationen an Konfigurationsfiles an, die aber bei mir allesamt nicht notwendig waren. Glück gehabt.
Wie auch immer, ich besitze jetzt ein Spielzeug mehr. Natürlich mußte ich auch gleich den ersten schweren Fehler begehen: Ich habe Urlaubsdias aus dem Jahr 1987 eingescannt, die ich mir seit damals nicht mehr angesehen habe. Autsch. Das tut weh. Aber das ist eine andere Geschichte …
Cymotion Master Linux und X.org 7.x
/usr/share/X11/xkb/
liegen). Er enthält auch ein Readme (im Verzeichnis xkb) mit einer ausführlicheren Dokumentation der Änderungen.
Mit diesen Anpassungen kann ich wieder alle Sondertasten meiner Tastatur (Cherry Cymotion Master Linux) nutzen. Die ursprüngliche Anleitung dafür hatte ich hier veröffentlicht, sie ist für ältere X.org-Versionen nach wie vor gültig; außerdem ist der darin enthaltene Abschnitt über das Startscript auch unter X.org 7 zu befolgen. Neu ist, daß X.org 7 eine teilweise Unterstützung für die Tastatur bereits mitbringt, man muß also mehr in bestehenden Konfigurationen ändern und kann nicht so einfach Neues hinzufügen.
Außerdem habe ich jetzt auch meine mittlerweile lieb gewonnen Änderungen am deutschen Tastatur-Layout wieder:
Gemeinsam mit [AltGr] ergeben die Tasten I, S, G und C nun die türkischen Sonderzeichen ı/İ, ş/Ş, ğ/Ğ und ç/Ç zur korrekten Beschriftung der Files von Berksan, Rafet El Roman, Mustafa Sandal oder Athena. Typographische Sonderzeichen wie „ auf [AltGr]+[V], “ auf [AltGr]+[B], … auf [AltGr]+[.] oder ’ auf [AltGr]+[#] ergänzen das neue Layout.
Der kbd-Eintrag in der Datei /etc/X11/xorg.conf
lautet nun:
Option "XkbRules" "xorg"
Option "XkbModel" "cymotionlinux"
Option "XkbLayout" "de"
Option "XkbVariant" "tr"
Neu: Nokia IT 2006 OS mit GoogleTalk
Übrigens kenne ich mittlerweile zwei Änderungen in Konfigurationsfiles, die mir das Leben angenehmer machen; die gebe ich hier gerne an andere 770er-User weiter (außerdem kann ich so später selbst wieder nachlesen):
In ~/.opera/opera.ini ist in der Sektion [Adv User Prefs]
folgende neue Zeile einzufügen:
HTTP Accept Language=de;q=1.0,en;q=0.8
Damit sendet Opera den für mich passenden Accept Language Header: Seiten werden bevorzugt in der deutschen Version angefordert. Nur wenn keine deutsche Version existiert, akzeptiert Opera die englische Fassung.
Für XChat (sofern installiert) habe ich in ~/.xchat2/xchat.conf folgende Option gesetzt:
irc_conf_mode = 1
(default ist 0)
XChat zeigt nun keine join/part Meldungen mehr im laufenden Chat an; der Platz am 770 ist ohnehin eng, da sind diese Meldungen überflüssig.
XChat für Maemo 2 / IT 2006OS
Das IT 2006OS ist im Beta-Stadium und hin und wieder noch etwas störrisch (ich merke zum Beispiel gerade, daß verkleinerte Programmfenster teilweise im Nirvana verschwinden und nicht wieder herzustellen sind), aber alles in allem doch eine spannende Sache. Hoffentlich kommt bald die offizielle, stabile Version!
Freie Grafik-Karte
Auch wenn die vorzeigbaren Ergebnisse aufgrund der höheren Investitionen und des kleineren Pools qualifizierter Mitarbeiter bei weitem noch nicht an das heranreichen, was Freie Software zustande gebracht hat - interessant sind die Leistungen allemal.
Besonders spannend finde ich das Open Graphics Project: Es hat sich der Herstellung einer freien Grafikkarte verschrieben und scheint dabei bereits relativ weit gekommen zu sein. Bedarf dafür besteht: Zwar bieten die großen Hersteller mittlerweile Binärtreiber für den Betrieb ihrer Grafikkarten unter GNU/Linux an. Mit diesen Treibern bleibt der Anwender aber auf die unterstützten Plattformen und Modelle eingeschränkt. Das bedeutet heutzutage meistens: kein Einsatz auf 64bit-Systemen, immer schlechtere Unterstützung älterer Karten. Der alten Forderung, den Quellcode der Treiber freizugeben oder zumindest die Schnittstellen zu dokumentieren, kommen NVidia, ATI und Co. nicht nach. („Geistiges Eigentum …“)
Eine wirklich freie Grafikkarte wäre nicht nur vollständig dokumentiert und könnte von jedermann mit Treibern für alle möglichen Systeme versorgt werden. Mehr noch: Auch ihre Bauweise, ihre Schaltkreise wären frei und könnten ohne rechtliche Bedenken als Grundlage für Verbesserungen und somit für neue Modelle genutzt werden.
Ich werde das Projekt jedenfalls verfolgen und wäre durchaus bereit, ein paar hundert Euro für eine neue Grafikkarte zu investieren, sobald man das Produkt für marktreif hält.
Nokia 770 mit Google Talk
Angeblich werden Google und Nokia am 16. Mai in einer gemeinsamen Erklärung ihre Zusammenarbeit bezüglich des Nokia 770 Tablet PC bekannt geben. In einem ersten Schritt wird das VoIP-Service Google Talk für den Nokia 770 verfügbar gemacht.
Die Ankündigung sorgt für Überraschung und Verwirrung gleichzeitig:
Überraschung, weil Nokia zwar für 2006 ein Software-Update mit VoIP- und IM-Funktion angekündigt hatte. Daß es sich dabei jedoch um Google Talk handeln würde, hatte zunächst niemand erwartet.
Die Verwirung geht auf die Formulierung der Agenturmeldung zurück, in der es heißt: Nokia will introduce a new version of the Internet Tablet with upgraded software and hardware elements.
Der Hinweis auf „new hardware elements“ läßt die Wogen in den Foren und Mailing-Lists hochgehen: Es wird befürchtet, daß die neuen Features nur auf einer neuen Hardwareversion zur Verfügung stehen. - Unter Berücksichtigung der Tatsache, daß Nokia das VoIP-fähige Software-Update für den 770 bereits 2005 bei der Markteinführung angekündigt hat, scheint mir diese Lesart jedoch unwahrscheinlich. Unter Umständen ist mit den „hardware elements“ die offizielle Unterstützung für Bluetooth-Keyboards und/oder Headsets gemeint, die von Maemo-Entwicklern teilweise schon online gestellt, von Nokia aber nie in die Software-Releases aufgenommen wurde.
3gp Movie Wizard
Der „3gp movie wizard“ ist das ideale Werkzeug dafür. Er ist zwar auf KDE ausgerichtet, läßt sich aber auch unter Gnome starten und ist zu 100% auf das Erstellen von Videos im 3gp-Format zugeschnitten. (Da er nur ein Frontend für ffmpeg ist, benötigt man natürlich dennoch eine amr-fähige Version dieses Programms. Im Readme-File wird aber beschrieben, wie man dazu kommt.)