Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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ICQ goes Jabber

AOL, die Firma hinter ICQ, hat still und heimlich einen Jabber-Server hingestellt, in den man sich mit dem Usernamen icqnumber@aol.com einloggen und so am ICQ-Netz teilnehmen kann.

Die Info habe ich aus Florian Jensens Blogeintrag, eine (sehr) kurze Anleitung zum Service, das AOL selbst als „Alpha“ bezeichnet, gibts hier.

AOL wäre damit nach Google nun das zweite große Unternehmen, das ein Instant Messaging Service auf XMPP-Basis betreibt.

Noch spannender: Ein Kommentar auf Florian Jensens Blog informiert darüber, daß AOL auch einen funktionsfähigen SIP-Server betreibt. Weitere Details gibt es dazu allerdings keine.

Wäre eine feine Sache, wenn die beiden Projekte irgendwann in den Echtbetrieb gingen. Eine offene Schnittstelle zum gesamten ICQ-Netz … das hätt schon was.


Leck seinen …!

Daß Vinylplatten, wenn man sie rückwärts spielt, regelmäßig satanische Botschaften offenbaren, gehört ja mittlerweile zum Allgemeinwissen (obwohl ich in meiner umfangreichen ABBA- und Musical-Sammlung diesbezüglich noch nicht fündig geworden bin).

Mir persönlich neu ist, daß auch eine bit- und byteweise Interpretation mancher Songs Satanisches zutage fördert. Alberto Garcia beschreibt in „Satanic messages in the computer era“, wie man aus dem Song „Thank You“ der schottischen Band Urusei Yatsura die verborgene Geheimbotschaft extrahieren kann:

Man nehme einen ZX Spectrum (oder einen entsprechenden Emulator für heutige Computer) und lade die in diesem Track enthaltenen Modem-ähnlichen Geräusche über das Cassetten-Interface. Das Resultat ist ein BASIC-Programm, das folgende Nachricht auf den Schirm schreibt:

HAIL SATAN

Lick His Cloven Hoof

Ich habs zuerst gar nicht geglaubt. Erst als ich auf Vinyl Data die Bestätigung gefunden habe (und darüber hinaus die Information, daß mehrere andere Vinyl-Platten ähnliche ZX Spectrum-Programme enthielten), war ich beruhigt: Die Welt da draußen ist mindestens so wahnsinnig und verschroben wie ich.

PS: Das BASIC-Programm enthält u.a. den Kommentar („REM-Zeilen“, Ihr erinnert Euch?):

What is sadder?
a. Finding this
b. Writing it

PPS: Müßte es nicht heißen Which is sadder? …?


Facebook: The Uber-Capitalist Experiment

Ein Kommentar auf Martin Bredls Blog hat mich zu diesem Eintrag und schließlich zum Artikel „With friends like these …“ im Guardian geführt.

Der Artikel beleuchtet die Geldgeber von Facebook. Auffällig ist: Das sind nicht einfach Leute, die reich werden wollen. Es sind Menschen, die eine Ideologie vertreten. Rechtsgerichtete Hardcore-Neocons. Die Spur des Geldes führt schließlich sogar hin zum CIA.

Ich hab gottseidank keinen Account dort, den ich jetzt sterben lassen könnte. Mein zwänglerischer Hang zu offenen Standards hat mich davor bewahrt. (Stattdessen habe ich ein FOAF-Profil. Das verlinkt zwar auf niemanden, weil keine Sau im Netz FOAF versteht, ist aber politisch korrekt. *g*) Menschen mit offenerem Zugang zu diesen Dingen kann man allerdings nur einladen, hin und wieder hinter die Kulissen all dieser aufregenden Services zu sehen und sich die Frage zu stellen: „Wer pumpt da das Geld rein und warum tut er das?“

Ein schöner Satz aus dem Guardian-Artikel zum Abschluß:

Clearly, Facebook is another uber-capitalist experiment: can you make money out of friendship? Can you create communities free of national boundaries - and then sell Coca-Cola to them? Facebook is profoundly uncreative. It makes nothing at all. It simply mediates in relationships that were happening anyway.


Grillen mit Strom

Grillen mit Strom ist sauberGrillen mit Strom ist eine feine Sache. Vor allem hat man nicht den ganzen Dreck mit der Kohle. Nur: irgendwo muß der Strom ja herkommen. Klar, aus der Steckdose. Aber wie kommt er dann zum Grill? Da fällt uns sicher was Praktisches ein:

Guckst Du hier!

[via I N T I M U S]


Schon wieder Essen

Bahnhof Liesing
Schon wieder eine Einladung zum Essen. Aufregend: Ich bin hier an dem Fleckchen Erde, von dem der Großteil meiner Mitarbeiter kommt. Ob ich die mal suchen gehen soll?

Tagesmenü

AbendmenüSo ist das fein:

Wir kommen zum Abendessen und sehen das Menü mit Kreide auf einer Tafel. Professionell! :)

Kleines Update: Die bebilderten Rezepte zur Grießnockerlsuppe und zum Bœuf Bourguignon sind online. Das Dessert bleibt, so scheints, ein süßes kleines Geheimnis. ;)


Silvesterstadl

Was man alles versäumt, wenn man nicht Silvesterstadl schaut:

Andy Borgs Neujahrsgrüße 2008(?)

Hab ich erst heute erfahren. Offenbar ghört auch in meinem näheren Bekanntenkreis niemand zu den Stadl-Fans. ;)


OpenMoko: Neo1973-Nachfolger zur CES?

Gerüchten zufolge soll das erste massenmarkttaugliche OpenMoko-Telefon nächste Woche bei der CES zu sehen sein. Unter dem Namen „Freerunner“ tritt es die Nachfolge des Neo1973 an.

Im Vergleich zum Vorgängermodell schneidet es gar nicht so schlecht ab:

 FreerunnerNeo1973
Größe120,7 x 62 x 18,5mm120,7 x 62 x 18,5mm
Touchscreen2.8", 480x640 (VGA), 285dpi2.8", 480x640 (VGA), 285dpi
Massenspeicher256MB intern plus microSD-Slot (bis zu 8GB/Karte)64MB intern plus microSD-Slot (2GB/Karte)
VerbindungenGSM, GPRS, Bluetooth 2.0, standard USB 1.1, WiFi (802.11 b/g)GSM, GPRS, Bluetooth 2.0, standard USB 1.1
CPU400MHz266MHz
Add-OnsAssisted GPS, Accelerometer, 2D/3D Grafikbeschl.Assisted GPS
Powered USB Host Modejanein
Preis$ 450,-$ 300,-

Das Fehlen von Kamera und UMTS sind für mich immer noch Gründe, das Gerät nicht zu kaufen. Es tut aber gut zu sehen, daß sich bei dem ambitionierten Projekt einiges bewegt.


Mamma Mia! Der Trailer!

Wenn jemand 2008 mit mir ins Kino gehen will, hier ist der erste Programmvorschlag:

Mamma Mia!

Ich hab den Trailer jetzt ca. 15x gesehen. Wenn mich der Film auch so süchtig macht, wirds teuer. ;)


ICE 27: Geschwindigkeitsüberschreitung

Navigationsansicht am Nokia 6110Ich sitz da so gemütlich im Zug nach Wien und denk an nichts Böses. Plötzlich gibt mein neues Nokia 6110 die widerlichsten Piepsgeräusche von sich: laut, schrill, unerträglich (letzteres auch für die anderen Fahrgäste). Ich fummle mit hochrotem Gesicht durch die Menüs. Was will es von mir? Hat es Hunger? Heimweh?

Die Lösung ist viel banaler: Ich hatte aus Versehen noch GPS aktiviert und das Navigationsprogramm im Hintergrund laufen. Dieses fürsorgliche Stück Software warnt mit dem gräßlichen Geräusch vor Geschwindigkeitsüberschreitungen. Werksseitig ist das Limit auf 200km/h eingestellt, und die haben wir soeben überschritten.

Ich erhöhe auf 250 und schaue gebannt zu, wie sich der rote Pfeil über die Landkarte schlängelt. (Die anderen Fahrgäste halten mich jetzt endgültig für verrückt.)


Auf die Größe kommt es an

„Das fünfte Element“ auf 127cm Bildschirmdiagonale, das kann was.

Raiffeisen Goes Eurovision

Die Raiffeisen International Bank-Holding AG ist laut Presseinfo von gestern Hauptsponsor des Eurovison Song Contest 2008.

Ein schöner Kommentar aus den Foren von esctoday.com:

Well, I think that's the best contribution Austria can make in ESC …


Videokonvertierung auf Speed

Auf Bahnfahrten nehm ich mir ja doch ganz gern Filme mit: Wien-Linz ist zwar grad zu kurz für einen Kinofilm, aber man kann ja dann im Taxi weiter schaun. ;)

Und jetzt muß ich einfach mal so richtig angeben:

Früher, vor einem halben Jahr noch, war das Konvertieren eines Films für meinen kleinen Nokia 770 eine Riesengschicht. Das hat Stunden gedauert, der Rechner war dabei völlig ausgelastet und für nichts anderes zu gebrauchen. Meistens hab ichs über Nacht laufen lassen und dann in der Früh festgestellt, daß ich aus Versehen die falsche Tonspur erwischt hab. Irgendwie wars immer ein Abenteuer.

Jetzt, mit dem neuen PC: ca. eine halbe Stunde für 2pass-Encoding, Skalierung auf 800x480 und Wegschneiden von Bildteilen links und rechts für ein formatfüllendes 15:9-Bild. Dabei ist die CPU nicht mal zu 25% ausgelastet, ich kann das also schön im Hintergrund laufen lassen und weitersurfen. Noch dazu weiß ich: Es gibt Leistungsreserven, die von mir verwendete Software nutzt die Quadcore-CPU überhaupt nicht aus. Auf 10-15min sollt ich also irgendwann runterkommen pro DVD.

Tja. Andere Leut kaufen sich schnelle Autos oder protzige Uhren. Da darf ich auch mal … ;)


Fall Zogaj: „Richtige Raufertypen“

Wenn man die Medienberichterstattung zum „Fall Arigona“ verfolgt, wird schnell klar: Das ist eine Musterfamilie. Eine Musterschülerin. So a liabs Dirndl. Und alle Frankenburger stehen geschlossen hinter ihr und wollen, daß sie bleibt.

Katharina Schmidt hat den Fehler begangen, für die Wiener Zeitung direkt vor Ort nachzufragen. Dummerweise schert ihr Artikel völlig aus der hysterisierten ORF-Krone-Front aus: Die Pro-Arigona-Demonstranten waren gar keine Frankenburger, die hat man aus Linz eingeflogen. Die Einheimischen haben sich vor den Zogajs gefürchtet, vor allem vor Arigonas älteren Brüdern. Gegen Arigona selbst stehen Vorwürfe wegen Diebstahls und Mobbing einer behinderten Mitschülerin im Raum. Den einst kolportierten Nervenzusammenbruch will man auch nicht so recht glauben: Fräulein Zogaj war unmittelbar anschließend beim Spar einkaufen.

Derartige Berichte finden kaum jemals ihren Weg in die Kronen Zeitung oder gar auf den Küniglberg. (Vom Standard red ich gar nicht, der träumt offenbar schon vom Ausnahmezustand.) Umso dankbarer bin ich der Wiener Zeitung für diesen kleinen Blick hinter die Kulissen einer unsäglichen Verarsche.


Eine kurze Zeitgeschichte

Wer vor Jahreswechsel (die Zeit bietet sich ja an) die weltpolitische Entwicklung der letzten 10-15 Jahre im Zeitraffer verfolgen möchte, dem sei Volker Pispers als Geschichte-Lehrer ans Herz gelegt. Er gleitet nicht in einen oberflächlichen Anti-Amerikanismus ab. Nein, sein Anti-Amerikanismus ist nicht oberflächlich:

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

Teil 5

Meist witzig, oft aber nur noch schockierend in der Bloßlegung der Menschenverachtung westlicher Politik. Jedenfalls unbedingt sehenswert bis zum (sehr bitteren) Ende.


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