Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Das musikalische Himmelbett

Lisa Leeb und Rainer Obkircher in „Das musikalische Himmelbett“
Wir berichten live aus dem „Theater westliches Weinviertel“, wo wir uns beim „musikalischen Himmelbett“ unglaublich gut unterhalten. Es ist wirklich lang her, daß ich in einem Theater so laut und herzlich gelacht hab. Noch 6 Vorstellungen - unbedingt hingehen! :)
(Und: *Ich* schmatze nicht im Schlaf.)

Na also! Zahlt sich doch aus! :)

Schokoschlagobersmandelorangenkompottteller
Ein kleines Häppchen zwischendurch leitet den Nachmittag ein. Schnelle Küche eben ;)
Dann hab ich aus lauter Dankbarkeit das Community-Level-Pack für Angry Birds am N900 vom Koch installiert. Man hilft ja gern, wenn man dafür root-Zugriff erhält.
Jetzt sind wir gestärkt für den kulturellen Teil des Abends. In einer halben Stunde fahren wir los.

Krämich, schokoladich, fruchtig und frostich

Mehr weiß ich nicht. Also bin und bleibe ich gespannt. Gespannt wie die Schleuder, mit der ich außerdem noch auf Schweine schießen muß. Anschließend gibts dann Kültür. Stay tuned. Das wird ein anstrengender Tag heute.

ORF Teletext am N900

ORF Teletext am N900 mit DexterSeit heute kann mein N900 ein neues Kunststück: Teletext. Der gute alte ORF Teletext à la Maemo. ;)

Möglich wird das durch die Software Dexter, die Teletext-Angebote aus dem Internet mit einer numerischen Tastatur auf den Bildschirm legt. Ja, richtig, das ist alles irgendwie völlig überflüssig und nutzlos, weil genau die gleichen Teletext-Services ja über den Browser abrufbar sind. Trotzdem hats was. Vor allem die Kombination mit der Zifferntastatur und den Extra-Tasten zur Navigation durch Sub-Seiten läßt echtes TV-Feeling aufkommen.

Autor Juha Linnanen schreibt über Dexter:

It is highly under development and is not intended for the faint of heart! Please, test it at your own risk.

Genau so ist es auch. Um einen Sender hinzuzufügen, muß man manuell Konfigurationen wie diese hier eintragen. Für den ORF ist ein Programmfeature notwendig, das noch nicht so wirklich funktioniert. Man kommt deshalb über Seite 199 nicht hinaus beim Angebot aus Österreich. Auch fehlen Komfortfunktionen wie Lesezeichen oder Vollbildanzeige.

Trotzdem: Es wird. Neue Programmversionen kommen derzeit fast täglich. Besonders interessant: Dexter setzt auf dem Entwicklungsframework Qt 4.6 auf. Dieses ist selbst noch experimentell, soll aber ab Ende 2010 die gemeinsame Basis für Maemo und Symbian bilden. Offenbar halten es Autoren jetzt bereits für stabil genug für den praktischen Einsatz.

Falls jemand Lust hat: Meine vorläufige Konfiguration für den ORF (die auf die Seiten 100-199 beschränkt ist) findet sich hier im maemo.org-Wiki.


Pizza, Conny, Daniel

War ja auch wieder mal Zeit: Daniel und ich haben monatelang keinen Termin für ein Abendessen zu viert zusammengebracht. Dann hat Conny das ganze in die Hand genommen und in ziemlich kurzer Zeit (und fast ohne Umwege *gg*) den Termin koordiniert. Frauen eben, was soll man sagen. ;)

Die Pizzeria Casa Piccola am Hernalser Gürtel (Achtung! Verwechslungsgefahr! Es gibt noch zwei andere mit gleichem Namen) hat zwar keine Homepage, auf die man verlinken könnte, aber gute Pizzas. Außerdem gabs unglaublich lustige Geschichten rund um Spongebob: Erstaunlicherweise leitet der Schwamm nämlich zu fast jedem nur denkbaren Thema über. Irgendwelche „Laute-Musik-Festivals“, Badezimmereinrichtung, mein Morgengrant, Daniels Abendgestaltung, alles hat irgendwie immer mit der Unterwasserwelt von Bikini Bottom zu tun. (Ich bin übrigens Taddel. Ich liebe Taddel. Taddel ist mein Role Model.)

Nebenbei erfährt man: Conny hat seit Anfang Jänner ein Blog! Das Lesen meiner Maemo-Beiträge hat sie dazu ermuntert, es auch zu versuchen. (OK, eigentlich, so hat sie mir gestanden, treibt sie sich derzeit mehr auf des Schlossers Seiten rum. Das ist sicher nur eine Phase, Conny, das geht vorbei.) Natürlich wurde die Adresse gleich am N900 abgespeichert und ist ab sofort hier verlinkt.

Weniger erfreulich: Mein Mobiltelefon ist eingefroren. Also nicht im Sinne von Kälte und Eis, sondern im Sinne von „bleibt beim Einschalten hängen“. Ich hab das Programm qando im Verdacht: Das ist mit nämlich unmittelbar zuvor abgestürzt. Schockschwerenot! Es war den ganzen Abend trotz verschiedener Erste-Hilfe-Maßnahmen nicht wiederzubeleben und blieb schließlich in seine Einzelteile zerlegt neben dem Pizzateller liegen. Trauriger Anblick. :(

Ganz lieb: Daniel hat mich heimgeführt und Conny hat meinen langen Haxen den vorderen Sitzplatz überlassen. Vorbildlich. Jetzt sitz ich im kuschelig Warmen, genieße die seltene Stille aus der Nachbarwohnung und - Conny, Daniel, aufmerken - hab mein Telefon auch wieder halbwegs zum Laufen gebracht, leider um den Preis eines fast vollständigen Datenverlustes:

Man muß das Ding ausschalten, dann die grüne Taste, *, 3 und die rote Ein-/Aus-Taste für einige Sekunden gleichzeitig gedrückt halten. Irgendwann springt das Ding an, verlangt den PIN und beginnt mit den Grundeinstellungen: Land, Datum, Uhrzeit … Also, falls Euch das auch mal passiert - geht angeblich auf vielen S60-Telefonen so.


Mein erster Beitrag zu Maemo 5

Für frühere Maemo-Versionen gabs ja schon hin und wieder mal den einen oder anderen Software-Beitrag made by Oskar Welzl: an der deutschen Übersetzung von Vagalume hab ich mitgearbeitet, ein einfaches Debian-Paket hab ich für Maemo angepaßt und den RSS-Reader von Nokia hab ich in einer optisch veränderten Form neu veröffentlicht.

Jetzt greift meine ungebrochene Kreativität auf Maemo 5 über: Seit gestern steht die Version 0.2 von Map Buddy online. Das Programm holt sich Karten um den aktuellen Standort (oder eine frei wählbare Adresse) aus dem Netz und läßt einen darauf dann nach Geschäften/Branchen suchen. Die Einträge kann man sich detailliert ansehen, das Geschäft gleich anrufen oder als Kontakt ins Adressbuch übernehmen; gelbe Seiten auf der Landkarte also.

Der Autor ist Pierre-Luc Beaudoin, und von mir stammt die deutschsprachige Übersetzung inkl. Paketbeschreibung für den Programm-Manager. (Ich hasse es nämlich, wenn dort alle Programme nur auf Englisch beschrieben sind.)

Noch lebt Map Buddy nur in Extras-Devel (nicht zu Unrecht auch das „Devil-Repository“ genannt); noch ist Map Buddy für User in Österreich von nur theoretischem Interesse, da Pierre-Luc Beaudoin Datenbanken mit vorwiegend nordamerikanischen Unternehmensinformationen anzapft. Für mich wars trotzdem interessant, daran zu arbeiten: Map Buddy benutzt zur Übersetzung das Transifex-Service für Maemo. Transifex wird leider von viel zu wenigen Autoren genutzt, bietet aber für hilfsbereite Heinzelmännchen eine gute Übersicht, welche Sprachen noch fehlen, wo noch Unterstützung notwendig ist. Praktische Idee.

Wenn jemand eine Datenbank mit sauberer API kennt, die Unternehmen in Europa zur Verfügung stellt: Pierre-Luc freut sich sicher. ;)


Fix: MMS fürs N900 nicht von, aber mit Nokia

Erstmals hat sich ein Nokia-Mitarbeiter zur Frage „MMS am N900“ geäußert:
… we have no intention of supporting MMS in Fremantle (Codename für Maemo 5; Anm.) ourselves.

Es wird also keinen MMS-Unterstützung von Nokia am N900 geben. Das war aber nur ein Nebensatz: Die eigentliche Neuigkeit ist, daß Nokia den Autor der MMS-Software fMMS, Nick Leppänen Larsson, in den Vatikan in die Nokia-Zentrale einlädt, mit ihm ein paar Tricks zur besseren (optischen und technischen) Integration seines Programms in die Plattform bespricht und ihn auch sonst rundherum unterstützt. Kurzum: Nokia will die Funktionalität MMS am N900 haben, hält die Software fMMS für eine taugliche Lösung dafür und denkt nicht im Traum daran, selbst einen Finger krumm zu machen. (Ganz stimmt das nicht: Die Finnen haben z.B. rausbekommen, daß fMMS „Andockstellen“ im Betriebssystem braucht, die ihm derzeit fehlen. Die haben sie bereits nachgeliefert.)

Gute Sache, das. So soll und muß offene Entwicklung auf so einer Plattform funktionieren. Es ist nicht das erste Mal, daß Nokia Funktionalität für Maemo aus Community-Beiträgen zusammenbaut. In manchen Fällen hat das in der Vergangenheit sogar dazu geführt, daß die entsprechenden Codeteile fix ins Betriebssystem aufgenommen wurden. (Beispiele waren die Nutzung der MMC-Karte als Swap-Speicher am Nokia 770 und diverse Verbesserungen im Application Manager.)

Das ganze Posting von Quim Gil zum Nachlesen gibts hier.


Meine Nachbarin hat Besuch

Ich erzähls ja immer wieder gern: Seit vor ca. einem Jahr meine Nachbarin eingezogen ist, hab ich immer Unterhaltung. Ich weiß, wann sie krank ist. Ich weiß, welche Sorgen ihre Freunde haben. Ich weiß, wohin ihre Mutter auf Urlaub fährt. Nein, ich habe kein Wort mit ihr gesprochen. Es ist nur … wie soll ich sagen …

Ich hab z.B. gestern einen Audio-Recorder am N900 ausprobiert. Einfach mal auf „Record“ gedrückt, um das User Interface zu sehen. Meine Nachbarin hatte Besuch. Das hier ist das Audiofile:

Meine Nachbarin.ogg

Meine Nachbarin.mp3

(Achtung: Am Anfang nicht zu laut aufdrehen, da ist viel Straßenbahn und Rauschen, aber bei ca. 00:50 wirds brutal.)

Und nur damit keine Mißverständnisse aufkommen: Ich war in meiner Wohnung, sie in ihrer und es gibt keine offene Verbindungstür oder sowas. Das N900 stand bei mir am Couchtisch und hat nur aufgenommen, was man in meinem Wohnzimmer hört.


Frühstücksritual: Wieder neue N900-Firmware

Ich sag ja; Neue Maemo-Versionen gehören zu einem guten Früstück einfach dazu (siehe hier). Heute wieder: Version 2.2009.51-1 stand an. Das ist das „große“ Update - die Version, die seit Dezember von willigen Kunden getestet wird.

Ich hab noch nie so ein beeindruckendes Changelog gesehen. Um genau zu sein: Von Nokia hab ich eigentlich überhaupt noch nie ein Changelog gesehen. Weder für S60 noch für Maemo. Gut, bei Maemo gabs immer wieder mal diese Tabellen, in denen man die Versionen der Systemkomponenten vergleichen konnte. Nur: Was nützt das, wenn man nicht weiß, was nun genau der Unterschied zwischen BlueZ 4.53 und BlueZ 4.56 ist? Wenig. Diesmal kann ich genau nachlesen, was sich bei Bluetooth geändert hat. Und gerade der Bluetooth-Stack hat mir meine erste große Freude beschert:

Die gelegentlichen Aussetzer bei A2DP haben ein Ende! Ich kann mit meinem christkindlichen BH-905 laut Chess hören, und kein lästiger Programmierfehler trübt das Vergnügen. So schön! Außerdem: zarte Ansätze von Unterstützung für ein User Interface im Hochformat auch in Nokia-Applikationen, allerdings versteckt, undokumentiert und nur im Browser. (Nokia fürchtet sich vor dem Hochformat. Programme von Drittanbietern schwenken lustig zwischen Hoch- und Querformat hin und her. Nokias eigene Software nicht.)

Außerdem mit an Board: Verbesserungen im Mail-Handling (inklusive Exchange), verbesserte Performance bei Spielen mit 3D-Grafik, Beseitigung der gröbsten Fehler im Treiber der zweiten Kamera (die aber nach wie vor praktisch nutzlos ist) und eine Reihe von Maßnahmen zur Verlängerung der Akku-Laufzeit. Ich liebe es.

Jetzt gilt es nur mehr abzuwarten, ob das Tempo gehalten wird. Bei früheren Maemo-Versionen waren Updates etwa im 2-Monats-Takt üblich. Die jetzige Firmware ist ebenfalls grob zwei Monate nach der ersten Release-Version entstanden. Mal sehen. Nächstes Update im März?


DHL - das heißt leiden

DHL: Moderne Postinfrastruktur im 21. Jahrhundert
DHL: Das ist ein finsterer, vereister Parkplatz irgendwo zwischen Wien und Aserbeidschan. In einem containerartigen Kabäuschen ganz am Ende wird man zunächst eine Weile ignoriert. Dann reagiert ein Männlein auf die Nennung meiner Paketnummer mit: Schauen wir mal. Vielleicht ist es ja doch irgendwo. Mein Vorschlag, für die Hauszustellung doch einfach einen Paketdienst oder die Post zu beauftragen, wenn man dazu offensichtlich logistisch nicht in der Lage ist, wird 2x ignoriert.

Note to self: Nie mehr wieder bestellen, was per DHL geliefert wird. (Zwei Stunden allein schon reine Fahrtzeit für etwas, was man im Internet bestellt, damit man eben nicht aus dem Haus muß! Da ist der Weg von der Bushaltestelle zum DHL-Gebäude und über den Parkplatz und die sinnlose Wartezeit im Container noch gar nicht mitgerechnet.)


Gebt mir das Postmonopol zurück!

Ich hasse es. Kaum übersieht man beim bequemen Internet-Einkauf die Versandart, muß man schon zum DHL-Zentrum am Stadtrand tingeln. Eine Stunde hin, eine Stunde zurück. Das Postmonopol muß wieder her. Sofort!

Andererseits erlebt man auch Nettes. Durchsage in der U-Bahn: Es kommt zu einer Verzögerung wegen dem Vorderzuges. Nicht schlecht.


N900: Neue Firmware, Ovi Store und … TV-Fernbedienung!

War das heute ein aufregender Tag für mein N900! ;)

Gleich zum Frühstück ein kleines Firmware-Update. Daß das so ganz nebenbei geht, ohne PC, ohne Datenverlust und ruckedizuckedi, das bin ich bei Maemo ja schon gewohnt. (Beim Verlinken auf den alten Beitrag stelle ich fest: Offenbar gehört das Updaten von Maemo zu meinen liebsten Frühstücksbeschäftigungen. *g*)

Beim Heimkommen dann die nächste gute Nachricht: Der Ovi Store ist endlich erreichbar. Noch scheints nicht ganz offiziell zu sein (der große „Ovi Store“ Shortcut am N900 selbst funktioniert noch nicht, das N900 ist noch kein auswählbares Gerät im Store), wenn man aber im Browser manuell „https://store.ovi.com“ eintippselt und sich einloggt, dann kann man so hübsche Dinge wie Wasserwaagen, glitzernde Disco-Kugeln, Mädchen im Bikini (??) und neue Themen herunterladen. Einige der Spiele, die letztens bereits im Store gesichtet wurden, fehlen wieder - noch ein Hinweis darauf, daß er noch nicht offiziell eröffnet ist.

Der wirklich große Brüller für heute kommt aber wieder mal von der immer fleißigen maemo.org Community:

Es war mir bisher keinen eigenen Blog-Eintrag wert, aber die Fernbedienung für meinen erst knapp 15 Jahre alten Fernsehapparat hat den Geist aufgegeben. Zwar ist die Multi-Kulti-Fernbedienung von aonTV ausreichend kompatibel für den täglichen Gebrauch, ein paar Sonderfunktionen (wie z.B. das ändern des Bildformates) konnte ich in den letzten Monaten nur durch die Kombination mehrerer halbkompatibler Fernbedienungen aufrufen. Das hat jetzt ein Ende: Irreco nutzt den Infrarot-Port des N900 und läßt mich Fernbedienungen ganz nach eigenem Wunsch zusammenbauen. Zwar ist die Benutzeroberfläche eine Zumutung und das ganze Programm mangels Bedienbarkeit und Stabilität noch im Katalog Extras-Devel. (Zur Erinnerung ein Wort von zehjotkah: … bloß da nicht reingehen, da geht Euer N900 ganz sicher kaputt.) Wenn mans aber mal hingebogen hat, ist es einfach eine Sache von Programm starten und Knopf drücken. Ganz simpel. Das bringt wieder Ordnung ins Fernbedienungs-Chaos.


Anglizismenphobie: Nokia verkauft jetzt Türen

Man kanns auch übertreiben, wenn man Anglizismen vermeiden möchte:

Nokia hat laut dem Bericht eines Maemo-Users erst in diesen Tagen die Benutzeroberfläche des Ovi Store komplett ins Finnische übersetzt. Dieser Übersetzung fiel auch der Name des Services selbst zum Opfer. Aus „Ovi Store“ wurde ein finnisches „Ovi Kauppa“. Daß Kauppa „Geschäft“ heißt, ist dabei nicht so sehr das Problem. Das Problem ist, daß Ovi das finnische Wort für „Tür“ ist. Der irritierte Finne sieht sich nun also online mit einem „Türengeschäft“ konfrontiert.

Nokia liebt patscherte Übersetzungen. Am N900 heißt die Kamera-Voreinstellung für die Nahaufnahme von Personen nicht etwa „Porträt“, sondern „Hochformat“. Im Ovi Store lautete die deutsche Übersetzung für die Programmkategorie „Utilities“ lange Zeit „öffentliche Einrichtungen“. Die lassen offenbar keine Muttersprachler zum Kontrollieren drüber. Daß aber ausgerechnet in der finnischen Version so ein Lapsus passiert, ist schon extra fein. Das freut meine Ovi-gequälte Kundenseele. ;)


Synchronisieren: Bye Scheduleworld, Hello Mobical!

Das Synchronisieren von Kontakten und Terminen ist ja an sich schon eine heikle Sache. Richtig heftig wirds, wenn die beteiligten Geräte bzw. Programme vom Hersteller nicht explizit „füreinander geschaffen“ sind, sondern sich einfach nur mal drauf verlassen müssen, daß die Gegenseite die Standards einhält. Da kann das Leben schon sehr abenteuerlich sein. ;)

Mein Setup hat trotzdem einige Zeit erstaunlich gut funktioniert:

Der PC schickt Kontakte und Kalendereinträge an das Webservice Scheduleworld. Von dort holen sich das Telefon (Nokia 6110 Navigator) und die N8x0-Tablets die Daten wieder runter. Für eine echte Synchronisation in beide Richtungen war ich immer zu feig: Ich wollte nicht riskieren, meine Telefonnummern durch einen technischen Fehler zu verlieren. (Soll anderen Leuten ja passiert sein, gell?)

Seit ca. einem halben Jahr läuft das alles nur mehr mit viel Schieben und Drücken. Schweduleworld hat mal hier, mal dort Probleme. Der Klassiker dabei: Kontakte werden ohne Bilder synchronisiert. (Wenn man weiß, wie viel Mühe ich mir mache, um das Web und alte Bilderordner meiner Platte nach 144x144 Pixel großen Porträts meiner Lieben zu durchstöbern, dann kann man sich in etwa vorstellen, wie sehr mich das ärgert.) Außerdem ist die sogenannte „Web“-Oberfläche, die ich durchaus hin und wieder in Anspruch nehme, ressourcenfressender als das ganze MS-Office-Paket. Ganz zufrieden war ich also nie. Daß das alles dann auch noch $ 24,99 pro Jahr kostet, machts nicht besser.

Jetzt, nach dem Upgrade der Telefon-Firmware und der am PC verwendeten Synchronisationssoftware, ist endgültig der Ofen aus: Keiner der früheren Tricks funktioniert mehr, Kontakte landen endgültig nur mehr gesichtslos am Mobiltelefon. Es muß also eine Alternative zu Scheduleworld her.

Ovi von Nokia ist dabei die naheliegende Lösung, allerdings von einem Nokia-Telefon aus nicht zu verwenden. Auf meinen Hilferuf im Internet hin wurde mir Mobical empfohlen. Mobical ist gratis, eines der „Dauer-Beta“-Services im Netz und wird, so meine Einschätzung, wohl irgendwann das Zeitliche segnen. Bis dahin aber hat es sich meinen ersten Experimenten nach als ein Scheduleworld in jeder Beziehung überlegenes Service erwiesen: Mobical hat eine gelungene Web-Oberfläche, Mobical ist kostenlos und (vor allem) Mobical funktioniert. Ich kanns (bisher) uneingeschränkt empfehlen.

Bleiben zwei große Aufgaben zu lösen:

  1. Die Software syncEvolution am N900 installieren (siehe dieser Hinweis), damit das neue Gerät bei dem ganzen Zirkus mitspielen kann.
  2. Weitere Bilder sammeln. Wer Einfluß darauf nehmen möchte, wie er bei mir im Mail-Client, im Chat und bei Telefonanrufen „aussieht“, sollte mir also einige vorteilhafte Fotos schicken, bei denen das Gesicht auch im Format 144x144 noch gut rüberkommt. Bei Bedarf vermittle ich gerne einen genialen Fotografen. ;)

Mein N900 hat einen Freund

2x N900 am Tisch
Da schau her: An einem netten Nachmittag bei Raini und Wolfi schließt mein süßes N900 Freundschaft mit dem etwas jüngeren, aber noch nicht ganz fertig konfigurierten N900 vom Wolfi. So lieb, die zwei! :)
Derweilen genießen wir Erwachsenen ein absolut saufeines Essen. Ich hoff, daß die Fotos davon bald online gehen. Sehr beeindruckend!

N900: Filme und Bilder verstecken

Am N900 läuft der Systemdienst Tracker. Er indiziert alle Dateien, die auf der Speicherkarte sowie in den Spezialordnern „Audioclips“, „Bilder“, „Dokumente“, „Videoclips“ und „Kamera“ abgelegt sind. Andere Programme (wie z.B. der Foto-Betrachter oder der Media Player) können so rasch alle vorhandenen Dateien samt eventueller Zusatzinformationen (Aufnahmedatum, Titel, …) anzeigen.

So weit, so gut. Nur will man unter Umständen nicht jedes Foto, das unter „Bilder“ abgespeichert ist, in der Übersicht des Fotobetrachters sehen. Ich bin gerade in eine solche Situation gekommen: Versuchsweise habe ich für einige gespeicherte Kontakte neue, größere Fotos verwendet. Dafür habe ich einen Unterordner „Kontakte“ im Ordner „Bilder“ angelegt. Prompt zeigt mir der Fotobetrachter beim Öffnen nun alle diese Porträtaufnahmen an. Das ist sicher nicht das, was ich wollte.

Lösung Nummer eins wäre, die Bilder in ein anderes, nicht von Tracker indiziertes Verzeichnis zu verschieben. Das ist einfach, aber langweilig. Außerdem will ich die Fotos partout im Ordner „Bilder“ haben. Dort gehören sie nun mal hin.

Lösung Nummer zwei ist in einer Konfigurationsdatei versteckt, die im Verzeichnis /home/user/.config/tracker zu finden ist. Sie heißt tracker.cfg und bestimmt das Verhalten des Indizierungs-Dienstes. Gottseidank ist es eine ganz normale Textdatei, die sich sogar ohne root-Rechte bearbeiten läßt. Die spannenden Zeilen finden sich relativ weit oben, am Anfang der Datei, in der Sektion „[Watches]“. Die Zeile „WatchDirectoryRoots= …“ legt fest, welche Verzeichnisse grundsätzlich überwacht werden sollen. Darunter gibt „NoWatchDirectory= …“ an, welche Verzeichnisse von der Indizierung ausgeschlossen sind. Genau da findet sich schon ein von Nokia selbst erstelltes Beispiel: Der Eintrag „$HOME/MyDocs/.sounds/Ringtones/“ verhindert, daß Klingeltöne aus diesem Verzeichnis (entspricht „Audioclips/Ringtones“ im Dateimanager) im Media Player als Musik angezeigt werden.

Nach diesem Muster kann man x-beliebige Unterordner von der Tracker-Indizierung ausnehmen. Bei mir beispielsweise gibt es jetzt den Zusatzeintrag „$HOME/MyDocs/.images/Kontakte/“. Er sorgt dafür, daß mein Foto-Betrachter nicht die Gesichter anzeigt, die ich ohnehin im Telefonbuch neben den einzelnen Namenseinträgen finde. Gleichzeitig bleibt der Ordner selbst aber im Dateisystem sichtbar - das ist wesentlich, sonst könnte ich die darin enthaltenen Fotos ja nicht auswählen und zuordnen. ;)

Wichtig: So richtig gut funktioniert diese Methode, wenn man zuerst die Konfigurationsänderung durchführt, dann das N900 neu startet und erst ganz zum Schluß die Dateien in den ausgeschlossenen Ordner verschiebt. Eine andere Reihenfolge führt dazu, daß Tracker die Indizierug schon durchgeführt hat, bevor ihm der Zugang zum Verzeichnis verboten wird. Auch das läßt sich korrigieren, die dafür notwendigen Klimmzüge können aber durch Einhalten der richtigen Reihenfolge leicht vermieden werden.

Zum Editieren der Datei selbst empfehle ich übrigens den Editor Leafpad aus dem Extras-Repository. Keinesfalls darf man die vorinstallierte Applikation „Notizen“ verwenden: Sie schreibt Dateien nicht in reinem Textformat zurück und würde die Konfiguration unbrauchbar machen. Weil die Konfigurationsdatei selbst sich außerhalb des Bereichs befindet, der für normale Benutzer-Dateioperationen sichtbar ist, kann sie auch von Leafpad aus nicht über „Datei|Öffnen“ gefunden werden. Lösung: Kommandozeile öffnen und als Befehl „leafpad /home/user/.config/tracker/tracker.cfg“ eingeben. Natürlich gilt: Wer vorher eine Sicherungskopie macht, hat nachher kein kaputtes Telefon.

Jetzt, wo ich weiß wie das funktioniert, kann ich auch die ganzen bösen Filme rüberkopieren, ohne daß Thumbnails davon im Media Player auftauchen. ;)


Nokia N900 Firmware Upgrade

Zum ersten Mal in der Geschichte von Maemo gibt Nokia ein geplantes Firmware Upgrade ausgewählten Kunden zum Vortesten frei. Gefordert wurde das seit Jahren, bisher hatten sich hier aber die „Anzüge“ gegen die „T-Shirts“ in der Firma durchgesetzt und dies aus rechtlichen und kommerziellen Gründe verhindert.

Seit gestern ist alles anders. Ausgewählte Kunden, die durch ihre bisherigen Bugreports im öffentlichen Bugzilla aufgefallen sind, haben eine Einladung zum Download der Firmware 1.1 erhalten. Das ist einerseits ein nettes Weihnachtsgeschenk, soll in erster Linie aber die Qualitätssicherung auf eine neue Ebene stellen. In der Vergangenheit haben Firmware-Updates immer wieder nicht nur zu neuen Bugs geführt. Besonders unangenehm war, daß vermeintlich vernachlässigbare Änderungen im Betriebssystem zu Problemen mit Programmen von Drittherstellern geführt haben. Solche Situationen will man vermeiden.

Ob das ein einmaliges Vorgehen bleibt oder zum fixen Bestandteil im Firmware-Releasezyklus wird, hängt nicht zuletzt auch vom Verhalten der ausgewählten Testuser ab. Nokia besteht nämlich nach wie vor darauf, daß über ungelegte Eier nicht gegackert werden soll. Die Firmware ist (noch) kein offizielles Produkt und soll deshalb auch nicht in der Öffentlichkeit diskutiert werden. In der gestrigen Ankündigung zum Test-Release findet sich daher folgender Absatz:

Please keep yourselves in the task of bug reporting. We don't really need you going through details about the unreleased software in Talk, mailing lists, blogs or anywhere out of bugs.maemo.org. We have decided that trust is better than an NDA in this situation so please don't give us reasons to reconsider the NDA or the community testing itself. If you prefer to keep your freedom to especulate publicly about the content of the next release then we ask you to simply decline the invitation.

Die „T-Shirts“ haben sich also zwar durchgesetzt, haben aber offenbar noch ein bißchen Angst davor, daß die „Anzüge“ hinterher doch Recht behalten. ;)

Ich persönlich bin übrigens nicht unter den ausgewählten Testern, ich hab erst einige wenige Bugs gemeldet. Für mich persönlich bedeutet die ganze Geschichte nur (hoffentlich) bessere Software-Qualität und vor allem wieder einen Schritt mehr in Richtung Offenheit in einem altmodisch organisierten, von „Anzügen“ geführten weltweiten Konzern. Ach ja, und es bedeutet noch etwas: Nokia wird den angekündigten Termin für das Firmware-Update („vor Weihnachten“) nicht halten können.


Zehntausend Schilling

Im Zug nach Linz, irgendwo zwischen Neulengbach und St. Pölten. Das Ehepaar vor mir unterhält sich seit der Abfahrt in Wien leidenschaftlich über die Kosten dieser Bahnfahrt. Die tatsächlichen Kosten sowie alle möglichen Varianten mit Zuschlägen und Ermäßigungen. Dabei wird jeder Betrag von ihm exakt ausgerechnet und dann für sie in Schilling umgerechnet. Gerade eben hat eines der durchkalkulierten Arrangements ATS 10.000,- gekostet. Mir wird ganz schwindlig. Dabei sind beide (soviel hab ich mitbekommen) mit einem superbilligen Pensionistenticket unterwegs und zahlen eh nix.

Maemo auf Atom-Laptop gesichtet

Fast. Nicht wirklich das ganze Maemo-System, aber der Hildon-Desktop mit dem charakteristischen Task-Switcher, dem Startmenü und den scrollenden vier Desktops ist hier auf einem Beweisvideo zu bewundern. Laufen tut das System unter Kubuntu auf einem mit einer Intel Atom-CPU betriebenen Laptop.

Eine der völlig sinnfreien Spielereien, die mich so faszinieren. Schaut gleich ganz anders aus als auf dem 3,5"-Touchscreen des N900. ;)


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