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Neues Ubuntu für alte PCs optimieren

Mit einem der letzten Updates von Karmic Koala ist mein alter Pentium 4 (1,4 GHz, 256 MB Hauptspeicher und eine sehr langsame Festplatte) plötzlich zur unerträglich lahmen Schnecke verkommmen. Hoppla? Eigentlich sollten die Dinge doch besser und schneller werden?

Auffällig war zunächst die ungewöhnlich lange Zeit vom Login bis zum kompletten Aufbau des fertig benutzbaren Desktops. Da vergingen schon mal 1-2 Minuten unter heftigem Rattern der Festplatte. Kaum lag Gnome dann fertig vor mir, war der Hauptspeicher auch schon zur Gänze belegt. Sogar die Swap-Partition war schon angeknabbert. Dabei hatte ich noch kein einziges Programm gestartet! Sobald dann auch nur ein bißchen Bewegung ins System kam (Firefox öffnen, im Terminal als root anmelden - egal was), gabs nur mehr Ein- und Auslagern auf der Platte. Ein vernünftiges Arbeiten war nicht mehr möglich.

Chaos. Verzweiflung. Tränen.

Dann sind mir zwei Dinge eingefallen:

  1. Bei einem der letzten Updates wurde das Paket ureadahead neu hinzugefügt.
  2. Ich habe hier vor etwas mehr als einem Jahr einmal etwas über das Beschleunigen des Login-Vorgangs durch Vorausladen oft benötigter Dateien durch GDM geschrieben.

Mein kleines blondes Hirn hat diese beiden Informationen mit dem sagenhaft vollgepferchten Hauptspeicher und der ständig ratternden Festplatte kombiniert und festgestellt: Daran liegts! Tatsächlich, daran lags auch.

Zwar meint ureadahead es gut und automatisiert den Trick des Vorausladens von Dateien, den ich selbst beschrieben habe. Allerdings wird ein System dadurch nur dann wirklich schneller, wenn nicht ein Flaschenhals auftaucht, mit dem die Ubuntu-Designer nicht gerechnet haben: eine langsame Festplatte und ungewöhnlich wenig Hauptspeicher. Genau das ist hier passiert. Wegen der langsamen Festplatte hat das Vorausladen der Dateien so lange gedauert, daß es jenseits jeder Schmerzgrenze lag. Gleichzeitig wurde damit der ohnehin knapp bemessene Hauptspeicher so sehr belastet, daß das System auf die Swap-Partition ausweichen mußte. Wer schon einmal erlebt hat was passiert, wenn Daten gelesen und gleichzeitig Swap-Speicher auf der gleichen Platte befüllt wird, der weiß, was ich mit „langsam“ meine.

Die Lösung ist ziemlich trivial. Verantwortlich für das Vorausladen sind folgende Dateien:

  • /etc/init/ureadahead.conf
  • /etc/init/ureadahead-other.conf
  • /var/lib/ureadahead/pack

Die ersten beiden starten das ureadahead-Service. Das verhindert man, indem man (als root) die Endung .conf in irgendetwas anderes ändert. Bei mir heißen die beiden Dateien jetzt ureadahead.disabled und ureadahead-other.disabled. Die letzte Datei, pack, enthält alles, was ureadahead so in den Speicher laden soll. Eigentlich sollte es nicht notwendig sein, aber sicherheitshalber habe ich diese Datei auch umbenannt.

Mein persönlicher Eindruck ist, daß Ubuntu auf diesem einen Rechner jetzt noch wesentlich schneller ist, als es vor dem unglückseligen Update mit ureadahead jemals war. Das ist durchaus möglich: Ureadahead hat den Dienst sreadahead ersetzt, der in etwa den gleichen Zweck hatte, technisch aber anders gearbeitet hat. Ich gehe davon aus, daß auch sreadahead auf diesem einen PC hier unschöne Nebenwirkungen hatte, die mir einfach nicht weiter aufgefallen sind. Immerhin ist der Rechner so alt, daß man sich über ein bißchen Ruckeln beim Hochfahren nicht wundert. Damit ist aber jetzt Schluß. Nur 70 Sekunden vom Einschalt-Knopf bis zum letzten Ruckeln der Festplatte nach dem Laden des Desktops, das ist für einen sieben Jahre alten Rechner nicht so schlecht. ;)


Nokia N900 - Erfahrungsbericht

Ich gebs zu, ich hab mir Zeit gelassen mit meinen ersten Eindrücken. Aber nach einem langen Wochenende und zwei extra-Tagen ist es nun soweit. Trommelwirbel: „Das N900 und mein Leben!“ ;)

Executive Summary¹

Uneingeschränkt begeistert bin ich nicht. Wer nicht den offenen Charakter der Plattform als Mehrwert schätzt, sollte die Finger davon lassen. Und nicht einmal ich wäre bereit, die vollen € 600,- Listenpreis dafür zu zahlen. Aber: Es gibt gelungene Aspekte, die Hoffnung machen.

Als Telefon

Als Telefon ist es schlicht unbrauchbar. Das fängt schon bei der Größe an (unbequem in der Jeans-Tasche), hat aber vor allem mit der langen Liste fehlender Features zu tun. Ich verwende auf meinem S60-Gerät Dinge wie Voice-Dial, MMS, Text2Speech, SyncML via http, Videotelefonie, Java-Programme, … regelmäßig. Darauf will ich nicht verzichten, nur weil das neue Spielzeug zu 80% mit freier Software betrieben wird.

Konsequenz: Im N900 steckt eine A1 Xtracard, die zwar parallel zu meiner Haupt-SIM-Karte läutet, in erster Linie aber nur zum mobilen Surfen da ist. Als Telefon (und damit: zum Surfen, Mailen, RSS-Lesen unterwegs …) verwende ich nach wie vor mein 6110 Navigator. Es ist dem N900 haushoch überlegen - nicht zuletzt auch in der Bedienung. Mit dem Daumen an den S60-typischen Navigationsknöpfen erreiche ich jede Funktion 10x schneller als beim zweihändigen Herumpatschen am Touch-Screen.

Als mobiler Computer / Internet Tablet

Nokia hat die Bezeichnung „Internet Tablet“ aufgegeben, trotzdem muß sich das N900 den direkten Vergleich mit seinen ebenfalls Maemo-basierenden drei Vorgängern gefallen lassen. Der fällt nicht immer positiv aus. So mußte das Gerät kleiner werden, um gerade noch als Telefon durchgehen zu können. Dadurch ist aber auch der Bildschirm geschrumpft. Die übrig gebliebenen 3,5 Zoll sind nun aber wirklich zu klein. Vor allem beim Surfen und beim Videoschauen wünsche ich mir das N810 zurück. Auch die Mini-Tastatur ist an der Grenze des Erträglichen.

Ebenfalls ärgerlich: Dem Markttrend zur Übersimplifizierung folgend hat man viele Funktionen (und vor allem Einstellungsmöglichkeiten) gestrichen. Es gibt keine (Unter-)Kategorien mehr im Programm-Menü (das sich darüber hinaus nicht mehr umsortieren läßt), keinen Status „beschäftigt“ im Instant Messaging Client, es gibt keine Hardware-Taste mehr, die zwischen Vollbild- und Fenstermodus hin- und herschaltet, Bluetooth-Tastaturen werden ebensowenig unterstützt wie die Koppelung an ein Telefon, das als Modem dient … Die Liste ist lang und doppelt ärgerlich. Immerhin waren diese Funktionen - im Gegensatz zu den fehlenden Telefonie-Features - in der Vorgängerversion ja bereits implementiert. Es scheitert hier also nicht am Können, sondern am Wollen.

Deutlich wird, daß Nokia die Zeit bei der Entwicklung von Maemo 5 in erster Linie dem User Interface gewidmet hat. Es unterscheidet sich in seiner bescheidenen Schlichtheit besonders stark von den mächtigen Vorgängern und hat wohl jede Menge Manntage verschlungen. Dafür finden sich unter der Oberfläche viele Kinderkrankheiten, mit denen man bei der Version 5 eines Betriebssystems einfach nicht mehr rechnet. Die zu beseitigen war offenbar nicht mehr Zeit genug vor dem Launch. (Wenigstens gibts keine spontanen Neustarts oder Abstürze.)

Das Gute zum Schluß

Wider Erwarten großteils gelungen ist die Gestaltung der Benutzeroberfläche. Ich habe bei den ersten Screenshots und Demo-Videos Gift und Galle gespuckt, weil mir viele neue Konzepte völlig unnachvollziehbar erschienen sind. Erst in der Praxis sieht man dann aber, wie gut sie eigentlich funktionieren. Nur ein Beispiel: Ich konnte absolut nicht verstehen, warum man aus einer laufenden Anwendung heraus nicht direkt zum Menü mit allen installierten Programmen wechseln kann. Der Weg dorthin führt zwingend über den Task Switcher, in dem alle derzeit laufenden Applikationen sichtbar sind. Nach einigen Tagen Praxis weiß ich: Man macht Programme am N900 sowieso nie zu. Deshalb enthält der Task Switcher in der Regel alles, was man so üblicherweise verwendet. Er ist eine Art personalisierter Anwendungs-Starter - mit dem Unterschied, daß die Anwendung eben schon läuft und wirklich sofort zur Verfügung steht.

Ebenfalls überzeugend: die Rechenleistung. Es ist einfach völlig wurscht, wie viele bunte Werbefilmchen die bösen Kerls von derstandard.at wieder in ihre Website eingebaut haben … das N900 schluckt alles. Und zwar auch dann, wenn gleichzeitig orf.at und maemo.org offen sind.

Überraschend auch die Energieeffizienz. Obwohl Nokia - ebenfalls der Größe wegen - einen schwächeren Akku verbauen mußte als noch beim N810, hält er beim Surfen, Chatten, Fotografieren und Mailen im „Ich probier jetzt alles aus“-Modus einen Tag durch. (Dabei war fast immer sowohl WLAN als auch UMTS aktiv.) Für Leute, die das Gerät vielleicht doch eher als Telefon nutzen und nur gelegentlich mal einen Begriff auf Wikipedia nachschlagen, sind das sehr erfreuliche Aussichten.

Erwartungen

Auch wenn ein Update des Betriebssystems noch vor Weihnachten kommen wird und Ovi Store und diverse Community-Applikationen erst in den Startlöchern stehen: Nokia wird aus dem N900 nicht das ideale Gerät machen. Es ist und bleibt ein Experiment, so wie das 770, das N800 und das N810. Vor etwa einem Monat schrieb Ari Jaaksi, der Maemo-Mann bei Nokia seit dem 770, in seinem Blog:

Maemo is rough on the edges. It is a bit dangerous. It is open to experiments. It is about community involvement. I want these to stay. I do not like boring cars, either.

So in etwa sehe ich mein N900: unvollständig, experimentell, … OK, vielleicht nicht wirklich gefährlich. Oder doch? Wer weiß. Es hat jedenfalls mehr Potential als alle anderen Geräte, die ich kenne - wobei der Großteil davon derzeit ungenutzt bleibt. Was fehlt, ist das Wow! Das geht auch!?. Es wird spannend zu sehen, wie die Entwicklung vorangetrieben wird … und von wem. Eines hat das N900 allen vorherigen Maemo-Geräten nämlich voraus: Breitenwirkung. Marketing. Mindshare¹. Mal sehen, wie sich das in einem so offenen Ökosystem auf die Entwicklung von Software auswirkt.

 

¹) Jo mei. Irgendwann bleibt sowas halt picken. Meine Eltern waren auch nicht erfreut, wie ich als kleiner Stöpsel die ersten Kraftausdrücke von der Volksschule heimgebracht hab. ;)


Mein N900 ist da: A1 Shops haben es!

Nokia N900 von A1 in OriginalverpackungDer A1-Shop hat es und ich bin schwach. N900 in the house.

Im Klartext heißt das: Dieses Wochenende ist nicht viel anzufangen mit mir. ;)


Offiziell: Maemo 6 schon 2010 am Markt

Maemo, Series 40 und Symbian im Jahr 2011
  • Deliver our first Maemo 6-powered mobile computer, with an iconic user experience, in the second half of 2010

Nur ein Punkt in einer elendslangen Presseaussendung anläßlich des Nokia Capital Markets Day 2009, aber er macht klar: Die Gangart wurde beschleunigt. Das von allen Bloggern und Community-Auguren eigentlich erst für 2011 erwartete Nokia-Modell mit dem Nachfolger des aktuellen Maemo 5-Betriebssystems wird schon Ende 2010 zu haben sein. Das ist dann - nach allem, was wir derzeit wissen - Step 5 of 5 auf dem Weg zu einem für den Massenmarkt tauglichen GNU/Linux-Taschencomputer. Das Ziel also. (Das N900 wurde als Step 4 of 5 vorgestellt. Step 1 war das 770, steps 2 und 3 die Modelle N800 und N810.)

Offen bleibt die Frage, ob wegen dieses kurzen Zyklus das für Mitte 2010 erwartete zweite Maemo-5-Gerät („RX-71“ oder N920) ausfällt oder unter Umständen sogar noch früher kommt als gedacht.

Maemo 6 (Codename „Harmattan“) bricht technisch einmal mehr mit allen Vorgängerversionen und setzt erstmals auf das Toolkit Qt, das Gtk+ ablöst. Nokia hat Anfang 2008 die Firma hinter Qt gekauft, zur Abwechlung mit einer klaren Strategie: Auch Symbian wird spätestens 2011 auf Qt umschwenken. Nokia macht Cross-Platform-Development damit relativ leicht. (Zur Erinnerung: Qt gibt's auch für Windows, OS X und GNU/Linx am Desktop, darüber hinaus vor allem aber auch für Windows Mobile.) Um den Übergang für Entwickler zu erleichtern, kann das N900 schon jetzt mit Qt umgehen. Ebenso wird erwartet, daß die nächste Generation von Symbian-Geräten (geplant: Mitte 2010) optional mit Qt-Software aufgerüstet werden kann.

Rafe Blandford und Steve Litchfield haben für ihren Bericht „Nokia's masterplan for 2010 and beyond“ auf allaboutmaemo.com die wichtigsten Folien aus der 51 MB großen Gesamtpräsentation herauskopiert. Für mich interessant: Die steigende Bedeutung von Maemo und Symbian im Produktportfolio (beide zu Lasten von Series 40, das heute noch mehr als 50% ausmacht) und die offenbar auch für die nächsten Jahre festzementierte Stellung von Maemo als hochpreisige Nische im Luxus-Segment.

Was heißt das jetzt alles für mich? Richtig: Sparen! Unter Umständen lasse ich ja ein Maemo 5-betriebenes „N920“ aus, aber spätestens bei Harmattan wird die Neugierde wieder größer sein als die Vernunft. ;)


Gate Net!

Sabine Kunz und Rainer Obkircher als Mona und Klaus (© bernhardschramm.com)Stammleser können sich noch an diesen Eintrag anläßlich meines Flugs mit Coconut Airlines erinnern. Ein Teil des Programms wurde bei der gestrigen Aufführung live via Qik gestreamt. Unter anderem folgende Szene:

Mohn:

Das kenn ich. Ich war einmal in einem Unternehmen, die hatten ein Produktentwicklungsverfahren, da mußten alle 30 Abteilungsleiter 90 Mal ihre uneingeschränkte Unterstützung zusagen. Das war sehr effizient bei der Verhinderung von Projekten.

Machaczek:

Jaja. Sie sprechen von der sogenannten „Gate Net“ Methode.

Mohn:

Ja!

Machaczek:

Ja aber die geht net.

Sabine Kunz und Rainer Obkircher stehen nicht nur in 14 (stimmts?) Rollen auf der Bühne, sie haben das Ding auch selbst geschrieben. Ich kann mich erinnern, damals im Jänner gehört zu haben: Wir wissen an dieser Stelle immer, wie viele Ex-Kollegen aus Sabines Zeit bei der Telekom im Publikum sitzen. Von denen kommen die Lacher.

Geh. Echt? ;)


In die Firmenfeier-Falle getappt

Telekom-Veranstaltung im Ferry-Dusika-StadionIch melde mich live aus dem Ferry-Dusika-Stadion … von einer Veranstaltung, die trotz anderslautender Benamsung heftig an eine Weihnachtsfeier erinnert. Mit dem Unterschied, daß die freundlichen Worte zur Eröffnung diesmal nicht ich sprechen muß. Diese Aufgabe nimmt mir Tom Walek ab (ich konnte leider nicht auf seine eigene Homepage verlinken, die ist so gräßlich, die macht Augenkrebs). Ansonsten: Viele Kollegen, zerscht Fingerfood, dann was Warmes, und natürlich reichlich zu trinken. (Ich hatte Bier. Wat mutt, dat mutt.)

Hams mich doch tatsächlich noch zu sowas hinlocken können in der Vorweihnachtszeit, die Schlawiner. Weil das ganze in der Einladung aber auch so dienstlich und wichtig geklungen hat. ;)


Nokia 6110 Navigator, Firmware 6.02: Besser, als A1 erlaubt

Nichts macht mehr Spaß, als Betriebssysteme auf dem aktuellsten Stand zu halten. Das gilt für PCs und Laptops genauso wie für Mobiltelefone. Pech, wenn der Spaß durch das unselige Zusammenwirken von Hersteller und Mobilfunkanbieter unterbunden wird … so wie bei Nokia und A1. Ich hab die beiden aber ausgetrickst. Wie, verrate ich später, zuerst etwas zum Hintergrund:

Das Telefon hat eine interne Nummer, den „Product Code“, der nicht nur das Modell bezeichnet, sondern auch die Region und/oder den Mobilfunkanbieter, der das Gerät als Vertragshandy verkauft hat. (Genauere Infos dazu gibt es in diesem Artikel.) Wenn der Hersteller eine neue Firmware herausgibt, muß diese vom Carrier freigegeben werden. Erst wenn der Carrier die Version absegnet (oder eben Änderungen hineinreklamiert, was meist der Fall ist), steht sie für Besitzer von Vertragshandys zum Download zur Verfügung. Bei meinem Nokia 6110 Navigator bedeutet das: Ich bekomme Firmwareupdates erst dann, wenn die Mobilkom ihr lustiges Vodafone-Bildchen durchgesetzt und das A1 Navi draufgespielt hat. Das allein ist schon lästig, weil es zu Verzögerungen führt.

Noch lästiger wirds, wenn die Mobilkom beschließt, das eben erst erschienene Handy (immerhin erst seit 2007 am Markt) sei „EOLed“ (EOL steht für End Of Life). Dann macht sie sich nämlich die Mühe gar nicht mehr, Firmwareversionen von Nokia zu überprüfen, zu ändern und freizugeben. Man könnte nun annehmen, daß ab diesem Zeitpunkt die Originalfirmware des Herstellers direkt und unverändert auf den betroffenen Telefonen landet. Irrtum. Es gibt dann einfach gar keine Updates mehr. Mein 6110 Navigator dümpelt also seit Monaten mit der Firmware 4.22 vor sich hin, obwohl draußen im Netz längst Version 6.02 auf mich warten würde. Fast hätte ich mich damit abgefunden. Fast.

Der Herr Schlosser hat nämlich heute ein größeres Update auf seinem N97 vorgenommen. Da wollt ichs wissen. Irgendwie muß man diese Knebelung doch aushebeln können? Man kann. Der Product Code, die Wurzel allen Übels, läßt sich nämlich relativ einfach überschreiben. Alles, was man benötigt, ist die Windows-Software Nemesis Service Suite (NSS). Außerdem natürlich: ein gültiger Product Code für das gleiche Modell, für die gleiche Region, aber ohne Carrier-Branding. Den zu finden ist eine Aufgabe für Google. (Mir vorgeschlagen wurde unter anderem 0526068, der hat auch gepaßt.) Handy via USB-Kabel anschließen, NSS starten, Product Code auslesen, Product Code überschreiben, Daten aufs Handy zurückschreiben … fertig. Die nächste Suche nach neuer Firmware ist dann bereits erfolgreich. (Übrigens: Ein eventuell bestehender SIM-Lock bleibt von der ganzen Aktion unberührt, das ist ein ganz anderes Thema.)

Tatsächlich sind nun einige bekannte Bugs behoben. Noch besser aber: Es funktionieren Sachen, die in den diversen internationalen Userforen nie als Bug bestätigt wurden, die also auch schon mit der alten 4.22er-Firmware keine Probleme bereiten hätten dürfen. Die Vermutung liegt nahe, daß das nun entfernte Carrier-Branding die Fehlerursache war. (Ich kann mich tatsächlich dunkel an ein Problem erinnern, das außer mir nur noch ein zweiter User hatte - und auch der war aus Österreich. Ich hätt ihn damals fragen sollen, ob er sein Gerät von A1 hatte.)

Heute gelernt: Telefone direkt vom Hersteller zu kaufen hat weit mehr Vorteile, als man gemeinhin annimmt. Da gehts nicht nur um einen möglichen SIM-Lock. Es geht darum, ob man das Gerät mit dem unverfälschten, voll funktionsfähigen Betriebssystem erhält - und ob auch 2 Jahre nach der Markeinführung noch Fehlerkorrekturen per Firmware-Update möglich sind.


gruenvorwahlen.at: Ist da jemand?

Die Landesversammlung der Wiener Grün_innen geht ihrem Ende entgegen. Demokratische 99% für den/die Spitzenkandidat_in (der/die leider ohne Gegenkandidat_in ins Rennen gehen mußte), dahinter eben alles andere. Bekannte Namen? Natürlich. Chorherr, Ellensohn … Chorherr … Ach ja, den hatten wir schon.

Spannend war, wie die „Unterstützer_innen“ aus den Reihen der „Grünen Vorwahlen“ das Geschehen beeinflussen würden. Immerhin war es ja monatelang deren Lebenszweck, heute dabei sein und die Grün_innen retten zu dürfen. Für dieses Vorrecht wurde mit harten Bandagen gekämpft, da wurde kein Schmutzkübel ausgelassen. Vor allem als sich abzeichnete, daß die Grün_innen die plötzliche Unterstützung durch politische Last-Minute-Touristen nicht unbedingt bedingungslos akzeptieren würden, entwickelten die Vorwähler_innen einen ganz eigenen Diskussionsstil. Dieser erweckte streckenweise fast den Eindruck, man hätte es mit politischen Gegnern und nicht mit „Unterstützer_innen“ zu tun. Nun, sowas passiert, wenn einem die Dinge wirklich am Herzen liegen und Emotionen hochkochen. Was also sagen die Vorwähler_innen heute? Ich zitiere einen davon aus dem Forum auf derstandard.at:

… daß ich schon wieder ganz vergessen hatte, daß heute diese abstimmung war, ist vielleicht peinlich, andererseits hatte ich aber von vornherein gar nicht vor, mich daran zu beteiligen.

Schönes Wetter war ja auch, nicht?

Nur ca. 40% der möglichen Teilnehmer aus dem Kreis von gruenevorwahlen.at waren dort. So genau weiß mans nicht, weil man nur die Zahl der anwesenden „Unterstützer_innen“ insgesamt kennt. Ob einzelne davon u.U. schon lange vor gruenevorwahlen.at diesen Status hatten oder wirklich erst von dieser Plattform motiviert wurden, kann man nur raten.

Ums mal offen auszusprechen: Das ist erbärmlich. Im Juni hab ich zum Thema gruenevorwahlen.at geschrieben, sie seien so etwas wie der schnelle Fick in der Politik. Zum schnellen Fick paßt keine lange Verlobungszeit. Wer sich irgendwann im Sommer noch als „Unterstützer_in“ fühlte, war heute vielleicht längst schon wieder rot, schwarz oder einfach nur im Museumsquartier.

Ich habe keine offiziellen Angaben über die Anzahl der stimmberechtigten Mitglieder (im Gegensatz zu stimmberechtigten „Unterstützer_innen“) gefunden, aber die meisten Zahlen im Netz pendeln so um die 1.500. Davon waren heute ca. 500 mit dabei - etwas über 30%.

Um das Verhältnis zu verdeutlichen: Zum einen die Vorwähler_innen. Sie sind extra zum Zweck der heutigen Stimmabgabe zu solchen geworden, haben die Grün_innen heftigst beschimpft, weil die sie nicht alle haben wollten, sind laut Selbstdarstellung hoch motiviert und die Rettung der Partei … Anwesenheitsquote: 40%. Zum anderen die Mitglieder. Sie sind teilweise seit langer Zeit dabei, manchmal vielleicht auch nur mehr aus Gewohnheit, unter Umständen nie an Dingen wie der Listenerstellung interessiert gewesen … Anwesenheitsquote: 30%.

Wo werden die wackeren „Unterstützer_innen“ von heute bei der Erstellung der nächsten Kandidatenliste in fünf Jahren sein? Wie viel Prozent von ihnen werden sich noch daran erinnern, daß sie einmal die Grün_innen retten wollten?

Das alles kommt ja nicht unerwartet. Aber es bestätigt meine Angst vor einer substanzlosen, schnell zusammengeklickten Spaßdemokratie, in der schnelle Mobilisierbarkeit mehr zählt als lange Diskussion. Ich möchte das nicht. Ich wünsche mir, daß Politik nicht noch mehr zum Spielfeld für lustige Spontanaktionen wird. Politik braucht mehr Seriosität, mehr Ernsthaftigkeit, ganz sicher aber keine spontan zwischen twitter und YouTube organisierten Flashmobs.


ZDF-Doku über digitale Entmündigung

Ausgerechnet in einem amerikanischen Forum läuft mir ein Link zu einer ZDF-Dokumentation über den Weg, die sich mit den Gefahren der digitalen Entmündigung auseinandersetzt. Am Beispiel von Amazons Kindle und Apples iPhone wird verständlich gemacht, was hier eigentlich vor sich geht - und warum Menschen es sich gefallen lassen.

Die Doku (in sechs verschiedenen Formaten; vorbildlich!) gibt es unter anderem auf der Website des elektrischen Reporters zu sehen:

Digitale Entmündigung: Was Dir gehört, gehört Dir nicht

Ergänzend dazu fällt mir wieder Marie von Ebner-Eschenbach ein: Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.


N900 YouTube-Werbung

Screenshot aus „N900 - The Journey Starts Here“Die bisherigen Nokia-Werbespots zum N900 unter dem Titel „Offline as it happens“ waren ja - ja, eh lieb und bemüht (siehe z.B. Wedding catastrophe! oder Greatest fish story ever). Ein Chat oder das Hochladen von Fotos als USP für ein ~€ 600,- teures Gerät … ja. Wenigstens nette Musik.

Das neueste Video kommt in einer gänzlich anderen Tonlage daher und trifft erstmals auch meinen Nerv: Es wurde zuerst in neun Teilen an verschiedene Blogger verschickt, die es mühsam zusammeneditiert haben. Erst seit gestern steht die vollständige Fassung bereit: Das Nokia N900 - die Reise beginnt hier.

Da fühl ich mich doch gleich angesprochen und zum Kauf animiert. Die Reise beginnt. ;)


Studenten: Die wollen nur nicht arbeiten!

Politische Diskussion findet überall statt. Es freut mich vor allem immer, wenn Jugendliche sich intensiv und differenziert mit grundlegenden Fragen des Zusammenlebens beschäftigen: Bildungssystem, Umverteilung, Arbeitsmarkt, …

Neulich erst wurde ich Zeuge einer solchen Unterhaltung zwischen zwei Jugendlichen:

Scheiß Studenten, Oida, die wolln nur nix hackln. Wer braucht die, Oida? Und der Staat soll zahlen, Oida. Wieso soll ich zahlen für die? Die wollen nix hackln, Oida, die san nur faul.

Na also. Geht doch. Umverteilungsdebatte, Bildungsdebatte, … von wegen „die Jugend interessiert sich nicht für Politik“! Nur am Argumentationsstil muß noch gefeilt werden:

Die wollen nix hackln, Oida, die san nur faul. - Ich tät ja hackln wolln, Oida, wann mi des AMS net zu so scheiß Jobs schicken tät, Oida, echt, des is so oasch!


Warum Android kein Linux-System ist

Googles Android wird vom Mythos begleitet, es sei ein „Linux-System für Mobiltelefone“. Mehr noch: „freie Software“ am Handy. Tatsächlich ist Android in der Regel keine freie Software, ganz sicher aber nicht das, was Anwender und Programmierer sich unter „Linux“ vorstellen.

Harald Welte hat mich in seinem Blog auf eine interessante Präsentation von Matt Porter aufmerksam gemacht. „Mythbusters: Android“ heißt sie, und Harald Welte schreibt darüber:

The presentation explains in detail why Android is not what most people refer to when they say Linux. What most people mean when they say Linux is the GNU/Linux system with it's standard userspace tools, not only the kernel.

The presentation shows how Google has simply thrown 5-10 years of Linux userspace evolution into the trashcan and re-implemented it partially for no reason. Things like hard-coded device lists/permissions in object code rather than config files, the lack of support for hot-plugging devices (udev), the lack of kernel headers. […]

Executive summary: Android is a screwed, hard-coded, non-portable abomination.

Gut zusammengestelltes Futter für Flame-Wars mit Android-Fans. ;)


Karmic Koala: Mein erstes GNU/Linux Update

Seit ich GNU/Linux verwende (und das sind nun 5 ½ Jahre), habe ich noch nie ein echtes „Versionsupdate“ durchgeführt … Die von mir verwendete Distribution Gentoo schummelt mir die aktualisierten Pakete laufend unter und bleibt damit immer aktuell. Da gibt es so etwas wie eine „Version X“ nicht.

Anders bei Ubuntu, das ich seit Juni auf meinem Laptop und seit kurzer Zeit auf einem Zweitrechner installiert habe. Ubuntu kennt Versionsupdates, und dieses Wochenende war das erste fällig. Aus Jaunty Jackalope (9.04) wurde Karmic Koala (9.10) - und das ganz einfach und simpel. Ein Klick auf „Installieren“ hat tatsächlich gereicht. (OK, da war gegen Ende hin noch eine Sicherheitsabfrage, ob ich 244 veraltete Pakete wirklich löschen will. Unnötig, weil kein Mensch eine Liste mit 244 Paketen durchblättert.)

Ich gebe zu, ich bin positiv überrascht. Alles funktioniert wie vorher, Netzwerkeinstellungen, gekoppelte Bluetooth-Geräte, Chat-Accounts … nichts ging verloren. Apropos Bluetooth und Chat:

Erik hat mich vor kurzem auf die Software launch2net zur einfachen Installation von UMTS-Verbindungen am Laptop aufmerksam gemacht. Schon damals wollte ich wissen, ob die gebotene Funktionalität nicht doch schon vom systemeigenen Network Manager abgedeckt wird. Wird sie: Land „Österreich“ auswählen, Carrier „A1“ anklicken, fertig. Einzig das Zusammenspiel zwischen Bluetooth-Applet und Network Manager gestaltet sich sperrig, hier hilft aber angeblicht die Software Blueman. Ich habs nicht ausprobiert: sperrig war mir nicht zu sperrig. ;)

Beim Chat gabs die nächste positive Überraschung: Eigentlich wollte ich ja nur ausprobieren, obs irgendwelche Probleme an der Firewall bzw. mit dem NAT am Router gibt. Ich habe also einen meiner Accounts auf Ubuntu mit einem anderen auf meinem Nokia N810 chatten lassen, das via UMTS online war. Was passiert? Statt eines Chats gibts einen Video-Anruf. Das klingt an sich weiter nicht so erwähnenswert, bedeutet aber, daß ich wieder einmal Recht gehabt habe: Schon im September 2008 habe ich hier vorhergesagt, daß auch meine Desktop-Rechner irgendwann von Nokias für Maemo getätigten Investitionen in freie Software profitieren werden. Das ist nun der Fall: Das von Ubuntu seit Karmic Koala verwendete Instant Messaging Framework Telepathy wird in Maemo bereits seit Jahren eingesetzt. Durch die von Nokia beigesteuerten Ressourcen kann Ubuntu ein ausgereiftes Instant Messaging Programm anbieten, das auch bei Funktionen wie Video und Audio kompatibel zu offenen Standards und damit eben auch zu den Maemo-Geräten ist.

Alles in allem: Ich verstehe, was die Leute an Ubuntu finden. Mein Hauptrechner wird zwar wohl auch weiterhin noch unter Gentoo laufen, weil ich die Dinge gerne ein bißchen mehr unter Kontrolle habe. Für einen nebenbei installierten Laptop oder Zweitrechner, in den man nicht viel Zeit investieren will, ist Ubuntu aber offenbar wirklich das zu 100% geeignete Betriebssystem. Die Südafrikaner haben einen Fan mehr.


no.support@nokia.com

Ovi.com ist ein Quell steter Freude. Noch besser ist aber der Nokia „Support“. (Auch den hab ich ja bereits in der Vergangenheit hier gewürdigt.) Mein heutiges Erlebnis kurz erklärt: Meine Account-Settings bei Ovi.com stellen sich nach jedem Login um. Ich stell die Sprache auf „Deutsch“, verlasse Ovi, steig wieder ein, die Sprache im Account-Setup ist wieder „English“. (Wozu ich überhaupt eine Spracheinstellung setzen muß, wenn mein Browser ohnehin im http-request ausdrücklich deutschsprachige Inhalte anfordert, wollen wir hier nicht weiter diskutieren …)

Ich klicke also in Ovi.com auf den Link „Support“. Über einige Umwege werde ich zu einem Formular auf nokia.at weitergeschickt, in dem ich als Thema meiner Anfrage (Pflichtfeld!) Dinge wie Mobiltelefone, Klingeltöne, Software, Nokia Music usw. usw. auswählen kann. Was steht nicht zur Auswahl? Ovi. Ist ja auch egal: Als erklärtermaßen zentrales Element der Nokia-Unternehmensstrategie kann man Ovi ruhig unter „Sonstiges“ einreihen. Ach ja: Ich war auf Ovi.com identifiziert, wie ich auf „Support“ geklickt hab. Die kennen dort meinen Namen, meine Telefonnummer, meine E-Mail-Adresse … unnötig zu erwähnen, daß ich das alles im Supportformular erneut einklopfen mußte.

Hier einige Auszüge aus dem Mailverkehr, stark zusammengekürzt:

Am Dienstag, den 27.10.2009, schrieb Oskar Welzl:

Was wirklich nervt ist, daß er mich jedes Mal mit der Spracheinstellung „English“ begrüßt. Ich bin draufgekommen, daß sogar die Spracheinstellungen in meinem Ovi-Account regelmäßig bei jedem Einstieg auf „English“ zurückgesetzt werden, egal wie oft ich sie auf „Deutsch“ setzte.

Am Mittwoch, den 28.10.2009, schrieb ContactCentre.Europe@nokia.com:

Ich vermute also Sie nutzen einen alternativen Browser. Ovi ist auf die Nutzung mit dem Internet Explorer 7 in seiner finalen Version ausgelegt.

Des Weiteren ist es auch wichtig neben den Spracheinstellungen im Nutzerkonto unter Basisinformationen sowohl das Land auf Österreich und auf Deutsch zu stellen.

Für weitere Fragen oder Anregungen können Sie sich gerne jederzeit wieder an uns wenden.

Wann haben wir die Formulierung vom alternativen Browser zum letzten Mal gehört? 2001? 2002? Firefox hat im deutschsprachigen Raum 40%, der IE7 30% Marktanteil - welcher ist der alternative Browser? Welcher Film ist das hier?

Und: Hab ich nicht eigentlich bereits geschrieben, daß die Account-Einstellungen das Problem sind und nicht die Lösung? Macht ja nix: Die Tante meint ja ausdrücklich, ich darf mich wieder an sie wenden mit meinem Englisch-Problem. Das machen wir doch glatt!

Am Mittwoch, den 28.10.2009, schrieb Oskar Welzl:

Der Effekt tritt bei *allen* genannten Browsern auf. Auch mit dem IE7
unter Windows Vista.

Des Weiteren ist es auch wichtig neben den Spracheinstellungen im Nutzerkonto unter Basisinformationen sowohl das Land auf Österreich und auf Deutsch zu stellen.

Genau das haut ja nicht hin! Das war der Grund, warum ich mich an Sie
gewendet habe. Ich darf nochmal meine eigene Mail zitieren:

„Ich bin draufgekommen, daß sogar die Spracheinstellungen in meinem
Ovi-Account regelmäßig bei jedem Einstieg auf ‚English‘ zurückgesetzt
werden, egal wie oft ich sie auf ‚Deutsch‘ setzte.“

2 Minuten darauf die Antwort auf Englisch:

Am Mittwoch, den 28.10.2009, schrieb ContactCentre.Europe@nokia.com:

Thank you for the email.

Our support is not available via direct emails, please send your question with the Ask Nokia form that you can find on the local Nokia webpages at the following link https://www.europe.nokia.com

[This is an automatically generated acknowledgement. Please do not reply to this e-mail.]

Wir fassen zusammen:

  • This site is best viewed with Microsoft Internet Explorer. Standards? Hamma net. Nokias eigene Browser (Webkit auf S60, Firefox auf Maemo)? Wurscht.
  • Nokia hat die Mail nicht gelesen, das Problem nicht erfaßt und mir als Lösung genau das verkauft, was eben nicht funktioniert.
  • Eine ausdrückliche Einladung, weitere Fragen zu stellen, ist nur Schmäh. Antwortmails werden nicht bearbeitet. Besser noch: Die Autoreply mit der entsprechenden Mitteilung kommt nach einem durchgehend deutschsprachigen Schriftverkehr (ausgehend vom Formular auf nokia.at) in Englisch. Im Zusammenhang mit dem von mir geschilderten Problem eine subtile Extrawatschn mit Stil. Chapeau!

ÖBB-Chaos: Streckensperre

Kurz bevor mein ICE in Linz einreitet, müssen wir zwischen den Bahnhöfen Ebelsberg und Kleinmünchen anhalten: „behördliche Streckensperre“

Nach ca. einer halben Stunde kommt die Info, daß es nochmal 30min dauern wird. Also steh ich eine Stunde auf offener Strecke, nur wenige hundert Meter vom Zielbahnhof entfernt. Na gut, die machen das sicher auch nicht zum Spaß, wird schon was passiert sein. Eins frag ich mich aber:

Wenn die wissen, daß die Strecke gesperrt ist - wieso bleiben sie dann nicht in Ebelsberg stehen und lassen die Leute aussteigen, die nach Linz möchten? Wie schwer kann das sein? Deppenverein.


Nokia Ovi Store: „Would You Like a Hannah Montana Screensaver?“

Mit meinem Nokia-Telefon bin ich ja zufrieden und glücklich. Mit dem N800/N810 auch. Mein Bild von Nokia wird derzeit aber dennoch vom wahrscheinlich größten Fiasko der Internet-Geschichte geprägt: Ovi. Diese lieblose Ansammlung völlig trivialer Web-Services haben die Finnen sowas von in den Sand gesetzt, daß man eigentlich die gesamte dafür verantwortliche Abteilung in die Ostsee kippen sollte. (Mhm … hatte ich so eine ähnliche Idee nicht schon mal? Tatsächlich!)

Ein Teil des Desasters ist der Ovi Store. Ich liebe es, wie er mich immer vergißt, wie er meine Account-Settings selbständig verändert, wie umständlich die Bezahl- und Download-Prozedur gestaltet ist …

Auf Vimeo gibt es ein schönes Video dazu. Der Trickfilm parodiert die Customer Experience (net fragn, wo i so a Wort herhab) vorzüglich. Ich fühl mich, als hätten sie mich bei meinem letzten Einkauf dort mit versteckter Kamera aufgenommen.


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