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Cymotion Master Linux, X.org Server 1.6 und HAL/evdev

Gleichzeitig mit der Upgrade auf den X.org Server 1.6 bin ich auf evdev (unter HAL) als Treiber für Tastatur und Maus umgestiegen. Das ist schön, hat aber zur Folge, daß alle meine für den alten kbd-Treiber augetüftelten Extra-Konfigurationen nicht mehr funktioniert haben. Zwar war die Tastenbelegungen fast in Ordnung, aber eben doch nicht mehr so ganz nach meinem Geschmack.

Das Hauptproblem war, daß alle Keycodes von evdev neu bzw. anders definiert werden; diese Keycodes verwende ich in den Konfigurationsfiles zur Änderung der Tastenbelegung. Außerdem war es notwendig, meine persönliche Konfiguration an die stark verbesserte Unterstützung durch das Basissystem anzupassen - also nicht mehr in Dinge einzugreifen, die ohnehin funktionieren. (So hat z.B. irgenwann mal jemand meine 2005 hier veröffentlichten Änderungen bezüglich typographischer Sonderzeichen ins deutsche Standard-Layout übernommen, was ich bisher nie bemerkt habe.)

Das Ergebnis stelle ich gerne der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung. Immerhin ist ein früherer Artikel zum gleichen Thema ja unter den Top 10 dieses Blogs zu finden (noch vor dem nackten Robbie Williams übrigens).

Also, wie tut man? Zunächst: Diese Anleitung bezieht sich auf ein System, in dem evdev als Treiber zum Einsatz kommt und HAL die Gerätekonfiguration übernimmt. Das sollte man sinnvollerweise zuerst überprüfen: In der Xorg-Log-Datei (/var/log/Xorg.0.log) sollten so Dinge stehen wie:

(II) LoadModule: "evdev"
(II) Loading /usr/lib/xorg/modules/input//evdev_drv.so
(II) Module evdev: vendor="X.Org Foundation"
(**) Option "xkb_rules" "evdev"

Die Kommandosequenz lshal | grep keyboard sollte auch einige Zeilen zur momentan angesteckten Tastatur auswerfen. Wenn diese beiden Voraussetzungen gegeben sind, wird die hier vorgestellte Methode funktionieren. Wahrscheinlich. Ansonsten gibts den oben erwähnten älteren Artikel.

Sinnvoll wird es auch sein, nach Durchführung aller Änderungen eventuell verbliebene Reste zur Tastaturkonfiguration aus /et/X11/xorg.conf zu entfernen. Doppel konfiguriert hält ganz sicher nicht besser.

Wenn die Vorbereitungen erledigt sind, ist die xkb-Konfiguration zu patchen. Das geht nur mit root-Rechten, daher sind einerseits Vorsicht und andererseits eine Sicherheitskopie das xkb-Verzeichnisses zu empfehlen (auf modernen Distributionen ist das /usr/share/X11/xkb). Den Patch hab ich hier abgelegt, er ist am besten von /usr/share/X11/ aus mit dem Kommando patch --dry-run -p0 < cymotion.patch zu testen und dann mit patch -p0 < cymotion.patch einzuspielen. Was sich dadurch alles ändert, hab ich im README aufgezählt. (Die Information sollte ausreichen, um die Änderungen händisch vorzunehmen, wenn man sich beim Patchen unwohl fühlt.)

Als Ergebnis hat man eine Xorg-Konfiguration, in der ein Modell „Cherry Cymotion Master Linux“ mit einer zumindest für meinen Geschmack deutlich verbesserten Unterstützung von Sondertasten aufscheint. (Die Originalvariante von X.org beispielsweise ersetzt die praktische [@]-Taste rechts neben [alt gr] mit dem so gut wie nie verwendeten SUPER_R Modifier, nur weil der sonst meistens an dieser Stelle zu finden ist. Mit solchem Unfug räume ich auf. Außerdem belege ich die Tasten für kopieren, einfügen, suchen etc. mit Tastaturkürzeln, die unabhängig von der Desktopumgebung in fast jedem Programm funktionieren.) Zusätzlich gib es zu den ohnehin bekannten deutschen Tastaturbelegungen (Standard, Dvorak, keine Tottasten, …) eine weitere Variante, in der I, S, G und C in Verbindung mit [alt gr] bzw. [Shift]+[alt gr] die türkischen Sonderzeichen ı, İ, ş, Ş, ğ, Ğ, ç und Ç ergeben. Diese neuen Layouts sollten bereits zur Verfügung stehen, wenn man in der Desktop-Umgebung die Tastatureinstellungen manuell wählt.

Damit alles aber ganz richtig läuft, sind noch ein bis zwei weitere Schritt notwendig; wie viele genau, das hängt davon ab, ob die Tastatur via USB oder PS/2-Stecker am Rechner hängt. In jedem Fall braucht HAL die Informationen über die gefundene Hardware. Diese werden in dieser FDI-Datei zur Verfügung gestellt, die man in /etc/hal/fdi/policy/ speichern muß. Achtung: Diese Datei ist für die USB-Option gedacht. Beim Anschluß via PS/2-Stecker muß die Zeile <match key="input.product" contains="HID 046a:0023"> mit der auskommentierte Zeile <match key="info.capabilities" contains="input.keyboard"> ersetzt werden. Anschließend werden HAL und X neu gestartet.

Für Nutzer des PS/2-Anschlusses gibt es noch ein zusätzliches Zuckerl: Die Kernel-Entwickler haben sich die vollständige Übersetzung aller Scancodes gespart. Auf der USB-Schnittstelle wird alles erkannt, via PS/2 aber fehlen 11 der 28 Sondertasten. (Gute Neuigkeiten auch hier: Bei meinen ersten Versuchen mit dieser Tastatur haben noch so gut wie alle Tasten gefehlt. Es wird ja.) Damit alles klaglos funktioniert, ist also beim Hochfahren des Systems ein zusätzliches Script notwendig, das den Kernel mit den restlichen Tasten bekannt macht. Wie dieses Script genau aussieht, wo es liegen muß und wie man es automatisch bei jedem Systemstart laufen läßt, ist distributionsabhängig. Die Version für Gentoo habe ich hier abgelegt. Sie muß unter /etc/init.d/ gespeichert und ausführbar gemacht werden. (Sinnvollerweise werden die Zugriffsrechte so gesetzt wie bei allen anderen Scripts in diesem Verzeichnis.) Wichtig und distributionsunabhängig ist dabei die Zeile

setkeycodes e070 161 e00b 177 e012 178 e017 137 e00a 135 e018 133 e071 148 e02c 149 e072 202 e007 129 e008 131

Sie erzeugt für die jeweiligen Scancodes einen Tastaturwert, mit dem anschließend weitergearbeitet werden kann. Nur so ist sichergestellt, daß wirklich alle der zuvor definierten Tasten auch auf einem PS/2-Anschluß erkannt werden.

Beim Anpassen aller bisher von mir verwendeten Änderungen an der X.org-Konfiguration ist mir eines passiert: Ich hab nach vier Jahren zum ersten mal verstanden, was ich da eigentlich mache und wie's wirklich funktioniert. Das ist ja eigentlich ein schöner Erfolg, oder? ;)


Maemo 6 ist da

OK, nicht ganz. Aber noch vor dem Verkaufsstart des ersten Maemo-5-Geräts N900 hat Nokia heute als technical preview Codeteile eines Maemo 6 UI Framework veröffentlicht.

Anlaß war das Maemo Summit, das derzeit in Amsterdam stattfindet. Neben Gratisgeräten für die 300-400 Teilnehmer (!) gabs dort auch Infos zur weiteren Strategie von Nokia im Bereich freier Software, zu Maemo 5 - und eben auch zu Maemo 6 (kompletter Wechsel auf Qt, Unterstützung von Multitouch und DRM, wieder verändertes UI-Konzept, … Maemo 6 wird noch weniger meins als Maemo 5, fürcht ich; kommt aber auch erst 2010).

Gleichzeitig wurde Maemo Select eröffnet, eine Art Auslage für besonders gelungene Applikationen sowohl aus dem Ovi Store als auch aus dem ausschließlich von der Community verwalteten Extras Repository.

Wer nicht dabei ist, kriegt das meiste (außer die Hardware :( …) am Liveblog mit, das unter anderem via Maemo Talk zugänglich ist. Bilder gibts auf flickr.


Die Grünen gendern andersrum

2010 geh ich das nächste Mal wählen: Wien steht an. Bei Wahlen kommen die Grünen immer wieder mal in die Verlegenheit, mir von diversen online-Wahlhilfen als „meine Partei“ angetragen zu werden. Tatsächlich habe ich sie früher auch mit schöner Regelmäßigkeit gewählt. In den letzten Jahren ist diese einstige Liebe aber deutlich abgekühlt.

Den letzten Zoff mit mir hatte die Partei anläßlich der Europawahl 2009. Man hätte jetzt grünerseits schlau sein und den höchsten Trumpf aller Politiker ausspielen können: das Vergessen. Tatsächlich hats für einige Zeit so ausgesehen, als würde genau das passieren:

Glawischnig-Piesczek war zwei Monate aus der Schußlinie. Lunacek wurde nach Brüssel/Straßburg/(eigentlich wurscht wohin) abgeschoben. Korun und Sburny hatten offenbar die interne Auflage, Presseaussendungen nur mehr zu nicht schlagzeilenwirksamen Themen zu verfassen. Das oberösterreichische Wahlergebnis (Stagnation statt Verlust) durfte im Fernsehen sogar jemand kommentieren, den die grüne Oberschicht normalerweise lieber ins Kellerabteil sperrt: Efgani Dönmez, einer der wenigen dort mit einer echten Berufsausbildung und Ahnung vom wirklichen Leben.

Der Plan hätte aufgehen können. Wenn nicht … ja, wenn nicht „Die Grünen Andersrum“ wieder meine Erinnerung aufgefrischt hätten. Die Erinnerung daran, womit mans zu tun hat. Ich zitiere aus einer Mitteilung:

Iris Hajicsek erklärt, was es mit der neuen Schreibweise, die die Grünen Andersrum Wien seit einigen Monaten verwenden auf sich hat. […]

[…] verwenden die Grünen Andersrum Wien schon seit einigen Monaten in offiziellen Aussendungen statt des schon zur Tradition gewordenen Binnen-"I"s die neuere Form der nichtmaskulinen Schreibweise, nämlich den Unterstrich "_": Aus SprecherInnen werden beispielsweise Sprecher_innen, denn der Unterstrich soll die Aufhebung der geschlechlichen Dualität von Mann und Frau symbolisieren und auch die Personen sichtbar machen, die sich abseits der traditionellen Geschlechtsrollen befinden, wie Transgenderpersonen oder Intersexuelle.

"Neuere Ansätze der feministischen Theorie zeigen auf, dass der Faktor Geschlecht nicht so naturwüchsig ist, wie er vielen oft erscheint", erklärt Hajicsek. […]

Die Grünen Andersrum sind auch in der Vergangenheit hin und wieder durch kleine Ausrutscher aufgefallen (die Anti-Iran-Kundgebung ist mir bis heute ein Rätsel). Langsam wirds aber selbst mit gutem Willen unmöglich zu verstehen, was die eigentlich tun und wollen. Wien 2010: Die grüne Stimme wird sich nicht ausgehen bei mir, schätz ich jetzt mal. (Was durchaus schade ist. Das war mal eine Partei mit Mut und Hirn.)

Zum Thema noch zwei Web-Empfehlungen aus der Kategorie „Sachen zum Lachen“:

Irene Brickner hat wenige Tage nach der Veröffentlichung des oben zitierten Texts auf derstandard.at in ihrem Blog (von dem niemand weiß, ob es ernst gemeint oder Satire ist) zum Thema gegenderte Sprache, Binnen-I und Binnen-_ geschrieben. (Durch sie bin ich auf die - leider sicher ernst gemeinte - Seite der Grün_innen gestoßen.) Unter anderem erklärt sie dort bierernst, das Binnen-I habe auch in die gesprochene Sprache längst Einzug gehalten, und zwar wird es dort pantomimisch ergänzt. Ja, eh. Alle hüpfen beim Reden ununterbrochen auf einem Bein, um das Binnen-I pantomimisch zu ergänzen. Der Brickner-Beitrag hat auch eine ganze Reihe wirklich lustiger Leserkommentare hervorgebracht. Klickst Du!

Fast noch besser allerdings: das Video „Spiegel TV - Pixi Buch Skandal“ auf YouTube. Dort gehts auch um grüne Politiker_innen, allerdings in Hamburg. Die haben Probleme mit einem diskriminierenden, rassistischen und sexistischen Kinderbuch. Ich war erschüttert!


Fuck You Contest: La France, Douze Points

Fuck You auf Finger geschriebenWieder bin ich Monate zu spät. Es ist alles schon im Mai passiert. Da wurde auf Initiative des Australiers Steven Bishop eine aus verschiedenen Zusendungen zusammengeschnittene Version von Lily Allens „Fuck You“ online gestellt. Kurz darauf folgte die Videoantwort der französischen Seite gayclic.com. Etwas später, im Juni, gab es dann eine Replik aus Berlin. Das Programm radioeins von RBB hatte seine Hörer aufgefordert, zum CSD 2009 mit „Fuck You!“ ein Zeichen zu setzen.

Ich hab mir die ganzen Clips heute erst angesehen, weil sie mir via derstandard.at entgegengefallen sind. And here are the results of the Austrian jury:

Rang Land Song Punkte
Kommentar
1 Frankreich Fuck You 12
Perfekt umgesetzt, wunderschön anzusehen, vollständig
2 Deutschland Fuck You 10
Trotz technischer Schwächen: Die beste Laune
3 Australien Fuck You 8
Perfekt, sehr schön, leider gekürzt

Toller Song, von allen Gruppen 10x besser in Szene gesetzt als im irritierend unpassenden Originalvideo. Was will man mehr? Richtig! Mehr! Wer also Lust, Laune und eine Videokamera hat … ;)

PS: YouTube hat die Videos aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen großteils erst ab 18 freigegeben. Wer sich nicht extra einloggen will, könnte hier Glück haben: (noch) freie Versionen des australischen und des französischen Projekts.


aonTV: „Meine Medien“ im Praxistest

Ich hab mir ja, wie bereits erwähnt, einen Testzugang für das aonTV–Service „Meine Medien“ organisiert. Auch wenn das Service erst heute gestartet wurde: Ein paar Tage konnte ich es bereits ausprobieren.

The Good

Wie versprochen integriert sich „Meine Medien“ vorbildlich in die vorhandene Infrastruktur. Nicht nur die Verbindung PC–zu–Mediabox funktioniert prächtig. Die Mediabox erkennt auch den im LAN vorhandenen Media Server, der mit der Telekom gar nichts zu tun hat. Umgekehrt wird ein PC mit laufendem aonTV–Medienmanager von meinem Nokia N810 als Medienserver angezeigt. Nach der Kopplung sind alle freigegebenen Inhalte auch am N810 abrufbar.

Genauso simpel lassen sich Mobiltelefone in das System eingliedern. Die mobile Oberfläche ist rundum gelungen und startet als eigene Applikation auf den meisten modernen Handys.

Weiters lobenswert: Die Plattformunabhängigkeit des aonTV Medienmanagers. Er ist in Java programmiert und läuft daher (fast) problemlos auf meinem GNU/Linux–PC. Daß „Meine Medien“ kein Windows–Only–System ist, zeigt sich auch an anderen Kleinigkeiten: Dem Transcoder, der Inhalte der Online–Festplatte für die diversen Endgeräte optimiert, wurden auch OGG Vorbis und OGG Theora beigebracht. Beides konnte ich erfolgreich testen. Überhaupt ist die Online-Festplatte mit dem dahinterstehenden Transcoder ein genialer Schachzug: Die notwendige Rechenleistung hätte man auf Kundenseite nie garantieren können. Wer weiß schon, welche uralt-PCs die User noch in ihren Netzwerken hängen haben?

Positiv überrascht bin ich von der Auswahl der Internet-Radiostationen. Nur 300? war ein Kritikpunkt, der im Vorfeld oft genannt wurde. Tatsache ist aber: Es sind 300 Stationen, die ich mir auch gerne anhöre. Bei anderen Services, die mir tausende Stationen auf den PC liefern wollen, verliere ich schon nach den ersten fünf Minuten die Lust am Durchprobieren.

The Bad

Die Farbe. Das gesamte GUI ist jetzt schwarz statt freundlich–blau. Trister gehts nicht mehr. Manche Tester sagen darüber, man könne sich daran gewöhnen. Das war das Netteste, was ich bisher zu diesem Thema gehört habe.

Etwas ärgerlicher sind diverse Unachtsamkeiten in der Benutzerführung. So wird bei der Navigation in Radio–Listen die unterste Ebene quasi doppelt geführt: Man wählt einen Sender aus, drückt auf Play und wechselt in eine neue Ansicht, die exakt die gleiche Liste zeigt wie zuvor – nur wird der Sender jetzt wiedergegeben. Drückt man anschließend die Taste „Zurück“, kommt man nicht etwa auf die darüberliegende Navigationsebene, sondern wieder auf die gleiche Liste. Ein einfaches „Play“ direkt in der Übersicht hätte es hier auch getan.

Ebenfalls nervig: Der Ton des laufenden TV–Programms ist immer durchzuhören, wenn nicht gerade ein Musikclip/Video läuft oder ein Foto bildschirmfüllend angezeigt wird. Das ist an sich schon lästig. (Wer hört schon gern kreischende Cartoons, während er nach den Fotos von Tante Ernas Geburtstag sucht?) Ganz besonders dumm wird es aber dann, wenn ein Musikstück/Videoclip beendet ist. Auch da schaltet die Box wieder automatisch auf TV–Ton um … und nein, die Lautstärke der verschiedenen Quellen wird nicht angepaßt. Ich hätt fast meine Kaffeetasse fallen lassen vor Schreck …

Daß innerhalb eines aus dem lokalen Netz abgespielten Videos nicht vor- und zurückgespult werden kann, ist ebenfalls nicht unbedingt ein Highlight. Außerdem dürfte die Oberfläche Probleme bei der Darstellung von MP3-Tags haben, die Zeichen aus einem anderen Zeichensatz als Latin-1 enthalten. Berksans „Fıstık“ wird unschön zu „F1st1k“.

The Ugly

AonTV geht ganz grundsätzlich davon aus, daß die Kunden vor 4:3–Geräten sitzen. Das führt schon im regulären TV–Betrieb zu unbefriedigenden Ergebnissen. Im Umgang mit eigenen Medien (merke: Meine Medien) ist man nochmal um ein Eck kritischer als bei Sat.1 und Barbara Salesch – und wird enttäuscht. So kann ich Fotos auf meinem 16:9-Schirm nur wahlweise verzerrt oder viel zu klein ansehen. Eine saubere Anpassung des Seitenverhältnisses unter Ausnutzung des vollen Bildschirms findet nicht statt.

Besonders schlimm aber ist die enttäuschende Performance bei der Video-Wiedergabe. Obwohl theoretisch alle populären Formate (DivX5, Xvid, H.264, MPEG-2, sogar Flash-Videos) direkt unterstützt werden sollten, gab's bei meinen Filmen in 90% der Fälle einfach nur einen schwarzen Bildschirm. Noch böser: Gar nicht so wenige Dateien bringen die Mediabox ohne Vorwarnung zum Absturz. Da hilft dann nur mehr Stecker ziehen und neu starten.

Fazit

Trotz der aufgezählten Mängel: Ich bin zufrieden. Schon jetzt kann „Meine Medien“ das, was ich wollte, nämlich mir eine Verbindung zum TV-Gerät vor allem für Videos schaffen. Daß ich nicht alle davon ohne erneute Konvertierung ansehen kann, ist mir dabei im ersten Schritt egal. Vor „Meine Medien“ habe ich andere UPnP-Systeme kennengelernt. Im Vergleich dazu schlägt sich das Angebot der Telekom durchaus wacker: Probleme mit Videoformaten haben alle, viele schaffen aber nicht einmal eine Verkleinerung von Fotos vor der Übertragung auf den Client.

Was ich mir wünschen würde? Ein strukturiertes, nachvollziehbares Bugreporting für Kunden, wie ich es mittlerweile von anderen Consumer-Electronics-Produkten gewohnt bin (siehe Nokias Maemo-Bugzilla). Im Moment bin ich mir nicht sicher, ob die bei mir auftretenden Probleme überhaupt bekannt sind bzw. welche Priorität sie haben.


„Meine Medien“: aonTV & Online-Festplatte reloaded

Meine Medien von Telekom Austria am MobiltelefonDas „Next Big Thing“ in meinem Gadget-Leben kommt von meinem Arbeitgeber. Es ist gratis (für aonTV-Kunden), spart mir € 99,- und wird noch diesen Monat verfügbar sein: Meine Medien, eine appetitliche Mischung aus UPnP, etablierten Standards und der guten alten *941#er.

Meine Medien erweitert die für aonTV ohnehin notwendige Set-Top-Box um die Fähigkeit, Multimediainhalte aus dem lokalen Netzwerk auf den angeschlossenen Fernsehapparat zu streamen. Darüber hinaus wird die bereits etablierte Online-Festplatte (die hier schon einmal Thema war) zum Dreh- und Angelpunkt für die Freigabe von Urlaubsfotos und Hochzeitsvideos direkt auf das TV-Gerät des Empfängers. Omatauglichkeit statt Geek-Faktor, Fernbedienung statt Facebook.

Das ganze Konzept schließt in meinem Wohnzimmer eine Lücke, die mich seit Jahren ärgert: Die Filme sind am PC, der Fernseher steht ganz woanders. Während ich mir Fotos am PC-Monitor noch einreden lasse, sind Pornos Filmklassiker von der bequemen Couch aus doch ein ganz anderes Vergnügen. Diese Lücke (oder, wie ich heute gelernt habe, diesen digital gap) konnte ich bisher nur unbefriedigend schließen:

  • DVDs brennen - that's so 2008, honey
  • Eine UPnP-Box kaufen und an den Fernseher stöpseln - noch ein Kasterl und 2 Kabel mehr, kostet außerdem € 99,-
  • Den PC direkt zum Fernseh-… nein. Nicht einmal dran denken.

UPnP-Zugriff über ein bereits vorhandenes Kasterl, das ist ganz was anderes. So laß ich mir das einreden.

Ob ich das „Herumzeigen“ von Fotos etc. mittels Online-Festplatte im Sinne der Erfinder nutzen werden, weiß ich noch nicht. Jedenfalls aber hat diese Online-Festplatte (1 GB gratis, max 50 GB) einige neue Features erhalten, die für sich allein schon erwähnenswert sind:

Ein eigenes Java-MIDlet erleichtert den Zugriff vom Mobiltelefon. Filme, Bilder und Audio-Daten auf der Festplatte werden serverseitig auf Formate konvertiert, die für die Darstellung am jeweiligen Endgerät optimal sind. Das bedeutet zumindest in der Theorie: OGG-Vorbis File hochladen, am Handy als MP3 oder AAC hören. Oder: 8 MB-Bild hochladen, vom Handy aus mit einer 320x240-Version Datenvolumen sparen. (Welche Formate wirklich erkannt und in die Konvertierung einbezogen werden, wird die Praxis zeigen.) Außerdem lassen sich, ähnlich übrigens wie bei Nokias Ovi Share, Inhalte einmalig freigeben und die Links per SMS oder Mail verschicken. Hier muß der Empfänger kein aonTV-Kunde sein.

Eine Vorführung heute sowie einige Erfahrungsberichte von Testusern stimmen mich optimistisch. Das Ding wird ein Volltreffer - zumindest bei der Zielgruppe Oskar Welzl. Besonders begeistert bin ich vom offenen, plattformübergreifenden, an Standards orientierten technischen Konzept. UPnP als Basis bedeutet, daß (vorbehaltlich der üblichen Probleme bei diesen Dingen *g*) die Set-Top-Box auch meine externe Festplatte mit Media-Server als Quelle erkennen sollte. Ein Java-Client für die Verwaltung der Inhalte am PC heißt: Nicht nur Windows-User können das System verwenden, es läßt sich auch unter GNU/Linux steuern. (Einzige Ausnahme: Ein Programmteil zum Update der Modem-Firmware; dazu muß man Windows anwerfen.)

Kurzum: Wieder mal etwas, worauf man sich freuen kann. Und bis es soweit ist, bleiben mir die neuen Funktionen der Online-Festplatte als Spielwiese. ;)

PS: Hab ich erwähnt, daß 300 Internet-Radiosender fix dazu kommen? Daß das System mit den gängigen Playlist-Formaten umgehen kann? Und daß die Set-Top-Box einen Audio-Ausgang für die Stereoanlage hat?


N97 mit Kuchen

Mein Blog am Nokia N97Der Herr Schlosser hat sich ein N97 zugelegt. Geiles Teil! Als Telefon könnt ichs mir zwar immer noch nicht vorstellen (Touchscreen!), aber alles in allem: sehr angenehme Größe, wirklich praktische und gut verarbeitete Tastatur, viele Programme... Macht sehr viel Spaß!

Ein kleines bißchen beruhigt mich, daß ein Gerät dieser Größe (und mit so einer kleinen Tastatur) durchaus angenehm zu bedienen ist: Das N900 ist ja ungefähr gleich groß und auch das Tastaturlayout ist ähnlich.

Dazu gabs Kuchen. Und jetzt noch so ein frühes Abendessen mit allem drum und dran. Macht auch Spaß.


N900: Don't touch and ride … oder so

Freihändig mit dem N900Aus einem Forum wissen wir, daß dieses Video mit dem N900 aufgenommen wurde. Ich würde mal sagen: Das Gerät ist der Verkehrssicherheit offenbar nicht besonders zuträglich. (Wobei: Auch ich neige ja dazu, vom Fahrrad aus zu filmen. Nokia-Geräte scheinen dafür wie gemacht zu sein.)

Aufgetaucht ist der Link zu dem Video in einem anderen Zusammenhang. User wollten wissen, wie gut die Kamera des N900 ist. Von Nokia selbst gibt es dazu noch keine prahlerischen Demo-Fotos, weil die Software zur Bildverarbeitung noch nicht fertig ist. Was es aber gibt, ist ein flickr-Pool mit Bildern, die mit den Testgeräten und Beta-Software entstanden sind. Bemerkenswert viel Essen.


HTML 5: A New Hope? 76!

Am 8.7.2009 hab ich mir meinen Frust und Ärger bezüglich „HTML“ 5 von der Seele geschrieben. Einer meiner Hauptkritikpunkte: die fehlende Möglichkeit, maschinenlesbare Daten in den HTML-Quelltext einzubetten. XHTML 1.1 und XHTML 2.0 hatten dies in Form von RDFa schon längst vorgesehen.

Heute stolpere ich über Issue-76, die am 10.8.2009 von Shelley Powers vorgebracht wurde und derzeit (neben anderen Dingen) die weitere Standardisierung der Norm verhindert. Kurzfassung: Die aktuelle Fassung des Entwurfs widerspricht dem Arbeitsauftrag der HTML Working Group, der eine Erweiterbarkeit durch (unter anderem) RDFa ausdrücklich empfiehlt. Es gibt darüber hinaus zwei konkrete Vorschläge zur Lösung der Situation. Bis zur endgültigen Klärung kommt „HTML“ 5 nicht in den „Last Call“-Status.

Auch auf anderer Seite tut sich Erfreuliches: Sir Tim Berners-Lee teilt meine Bedenken bezüglich der fehlenden Erweiterbarkeit von „HTML“ 5. (Auch hier im Gegensatz zu XHTML 1.1 und XHTML 2.0, die von vornherein modular aufgebaut waren.) Der Einwand wurde bereits 2007 von Dan Connolly als Issue-41 erhoben, in weiterer Folge aber eben auch von Tim Berners-Lee unterstützt.

Ich kenne den Standardisierungsprozess im W3C nicht gut genug um zu wissen, ob solche „Issues“ tatsächlich einer Lösung zugeführt werden müssen oder ob man sie auch per Mehrheitsbeschluß übergehen kann. Jedenfalls tut es gut zu wissen, daß ich mit meiner Kritik nicht alleine dastehe … und daß zumindest ein paar Leute in den verantwortlichen Gremien noch in die richtige Richtung steuern. Vielleicht nützts ja was. (Nicht daß es an den grundlegenden Designfehlern von „HTML“ 5 noch irgendetwas ändern könnte … aber jetzt ist einfach Schadensbegrenzung angesagt.)


Maemo 5 am N900: Demo-Video

Quim Gil mit dem N900Jussi Mäkinen und Quim Gil spielen vor laufender Kamera mit ihrem Ding. Das ist wesentlich aussagekräftiger und für Menschen über 40 auch erträglicher als das erste Werbevideo mit dem Club und der lauten Musik. ;)

Durch die gefilmte Bedienung direkt am Gerät werden einige der Konzepte auch klarer. Ansehen!


Maemo 5 am N900: Der Launch

Nokia N900Die Presseaussendung, die Maemo-Website, das Werbevideo, die deutschsprachige Produktinformation, … alles ist da. Maemo 5 und das N900 sind somit offiziell angekündigt. (Eine Woche früher als erwartet übrigens.) Um knappe € 600,- (ohne Vertrag) soll das N900 im Oktober in Österreich in den Handel kommen, berichtet die Futurezone.

Ein Größenvergleich auf sizeasy zeigt: Der Ziegel ist nicht von schlechten Eltern. Fast so groß wie ein ausgewachsenes N97, dicker als ein N810, 181g schwer … Cargo-Hosen werden hoffentlich als Zubehör mitgeliefert.

Das GNU/Linux-basierende Betriebssystem präsentiert sich auf der neuen Maemo-Website erstmals in vollem Glanz. Es hat sich im Inneren kaum verändert. Die gleichen Komponenten fanden sich (von wenigen Ausnahmen abgesehen) schon in allen seinen Vorgängern seit dem Nokia 770. Trotzdem ist es kaum wiederzuerkennen. Nokias User Interface Team hat alles weggeschliffen, was nicht nach Smartphone aussieht. Dieser Schritt ist zwar nicht ganz unlogisch (es wäre schwierig, das Ding mit seinem nur noch 3.5 Zoll großen Bildschirm und der dreireihigen Tastatur als echten PC zu verwenden), trotzdem aber nicht unumstritten. Ein auf einen einzigen Anwendungsbereich hin optimiertes User Interface heißt eben auch, daß manches in Zukunft nicht mehr so leicht möglich sein wird auf Maemo-Geräten.

Mit Maemo 5 stirbt übrigens keineswegs „nur“ das UI-Konzept der Tablets (770, N800, N810). Was die wenigsten wissen: Zwar wurde Maemo erst 2004/2005 entwickelt, die wesentlichen Elemente der grafischen Oberfläche kamen aber von den ersten Nokia Touchscreen-Telefonen, die 2003 mit Symbian Series 90 vorgestellt wurden. Ein Teil des Maemo-Konzepts war also bereits einmal auf Telefonen - vor sechs Jahren!

Was mach ich jetzt? Abgesehen davon, daß 600,- Euro sowieso weit jenseits meiner Schmerzgrenze liegen … Abgesehen auch davon, daß ich ein Touchscreen-Telefon nicht brauchen kann, daß das Gerät als Tablet zu klein und als Handy zu groß ist … Soll ich, sobalds leistbar wird? Soll ich nicht? Ich bin hin- und hergerissen. Aus ideologisch-moralischen Gründen müßte ichs mir sofort und auf der Stelle kaufen. Praktisch gesehen kann ichs einfach nicht brauchen. Any Help da draußen? Wie fühlen sich 180 Gramm in der Hose an? :p

Ach ja, kleines P.S.: Nokia beweist Sinn für Humor und sendet einen Gruß an die iPhone-Fans da draußen. Das N900 kann kein MMS. ;)


Dorfwirt, Gerhard, Klatsch und Tratsch

Dorfwirt
Wir habens uns ja schon lange vorgenommen, endlich hats geklappt: Nach ca. 1 ½ Jahren treffen Gerhard und ich einander wieder. Da gibts doch eine ganze Menge zu erzählen. Vieles davon löst ungläubiges Staunen aus, manches ist lustig, anderes gar nicht. Ich genieße das Essen beim Dorfwirt (empfehlenswert!), Gerhard zahlt (eh klar: Er ist der Student, nicht ich *g*), ein wirklich schöner Abend. Vielen Dank, das machen wir doch glatt noch einmal!

Pixelpipe: Endlich wieder Mail an blip.tv

Schon vor einigen Monaten hat blip.tv seine Mail-Schnittstelle zum Hochladen von Videos abgeschafft. Die über diesen Weg hochgeladenen kurzen Handy-Clips entsprechen nicht den Vorstellungen der Betreiber vom semi-professionellen Unterhaltungsprogramm. (… we've discontinued this feature as it no longer fits with our core business of distributing episodic web series.)

Weil meine Clips nun aber meinen Vorstellungen von blip.tv entsprechen (und weil ich wegen der technischen Überlegenheit der Plattform auch nicht woanders hin wechseln möchte), hab ich eine Lösung für den mobilen Upload gesucht … und gefunden: Pixelpipe.

Pixelpipe nimmt Inhalte (Videos, Fotos, Texte oder Kurznachrichten fürs Microblogging) entgegen und verteilt sie an über 100 Services, darunter flickr, Ovi, blip.tv, YouTube, twitter, … Außerdem gibt es Schnittstellen zur Mail-Weiterleitung, zum FTP-Upload und zu diversen Blogging-APIs (wie z.B. zur von twoday.net verwendeten MetaWeblog API).

Der Upload erfolgt entweder ganz trivial per Mail oder über spezielle Clients wie Nokia Share (S60) oder Pixelpipe Lite (Android) - und zwar unabhängig davon, welche Möglichkeiten das Zielsystem anbietet. (Man muß ja nur Pixelpipe erreichen, die kümmern sich dann um den Rest.)

Damit ist es mit wieder möglich, vom Telefon direkt auf blip.tv zu publizieren. Theoretisch könnte ich die Videos sogar automatisch auch direkt hier ins Blog stellen lassen, leider ist aber der dabei produzierte HTML-Code so schauderbar, daß ich das lieber bleiben lasse. Was ich mir überlege ist die parallele Weiterleitung an Ovi. Der Herr schlosser hat mich kürzlich gefragt, warum ich diesen Dienst denn so gar nicht nütze. Nun, weil er häßlich, kompliziert, unzuverlässig, voller Fehler und technisch unausgereift ist. Aber jetzt, wo’s keinen zusätzlichen Aufwand macht... Eine Überlegung ist es schon wert. Zwei Datenspeicher sind besser als einer. (Vor allem dann, wenn blip.tv sich generell eher muffig zeigt, was die kurzen Amateur-Clips angeht.)


Ausführlicher Testbericht mit Fotos vom N900 (aka RX-51 aka Rover …)

Kaum schreibt man was über ein sensationelles Erstes Foto vom N900, überrascht Eldar Murtazin schon mit einem ausführlichen Testbericht zum Nokia „N900“ (mit vielen, vielen, vielen Fotos), diesmal gottseidank Englisch.

Abgesehen davon, daß es wirklich viel zu sehen gibt (wer liest schon den Text *g*): Ich glaub, es gefällt ihm. ;)

Der Artikel beginnt übrigens mit einer zwar langatmigen, aber durchaus plausiblen Darstellung der Rollen von S60 und Maemo am zukünftigen Markt. Den Abschnitt kann man überlesen, Eindrücke vom Gerät gibts unten bei den Fotos.


Erstes Foto vom N900 (aka RX-51 aka Rover …)

Foto des RX-51 (© Eldar Murtazin)Eldar Murtazin ist ein Blogger, Journalist und Mobilfunk-Insider. Was er schreibt, hat Gewicht - und auch die Hersteller vertrauen ihm und behandeln ihn bevorzugt. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, daß ausgerechnet er heute in seinem Blog gleich mit drei Bildberichten zum „Maemo 5 Lead Device“ online geht - leider alles auf Russisch. Das ist eine Sprache, die auch mit Google translate nicht wirklich verständlich gemacht werden kann.

Was wir haben ist

  • ein erstes Foto des eingeschalteten Gerätes
  • ein Bericht mit der Bemerkung, es sei das beeindruckendste Gerät des Jahres 2009
  • eine Abbildung der onscreen-Tastatur, die enttäuschenderweise der wenig aufregenden Variante des N810 exakt gleicht
  • ein Hinweis darauf, daß das Gerät nicht N900 heißen, sondern eine nur 2stellige Modellbedeichnung (NXX) tragen wird.

Wir sind also jetzt in der Phase der „leaked images“.

Wie gefällt mir das alles? Ich weiß nicht so recht. Einerseits find ichs durchaus bemerkenswert, daß alle bisher veröffentlichten Mini-Testberichte das Gerät so uneingeschränkt in den Himmel heben. Immerhin ist es das erste GNU/Linux-Telefon von Nokia, da wären gröbere Schnitzer denkbar und eigentlich fast zu erwarten. Andererseits finde ich selbst immer mehr Punkte, die mich irritieren:

Maemo 5 bricht (ohne vernünftigen Grund) mit so vielen gut durchdachten Konzepten der Vorgängerversionen, daß es schon als Betriebssystem schwer auszuhalten ist. Was wir bisher über die Hardware des RX-51 wissen, ist zumindest aus meiner Sicht höchst unerfreulich (kein Steuerkreuz, unbrauchbar eingeschränkte Tastatur, keine Bedienung ohne Berührung des Touch-Screens …). Für mich wirkt das Gerät wie ein Gadget, das für Technik-Journalisten maßgeschneidert wurde, nicht aber für den täglichen Gebrauch. Dazu kommt, daß ich (trotz aller emotionalen Nähe zu Maemo) nicht so recht weiß, wofür ich dieses Ding benötigen würde. Es erfüllt nicht meine Mindestanforderungen an ein Telefon, als Tablet in der Tradition der alten Serie (770/N800/N810) ist es aber ebenfalls nicht mehr zu gebrauchen: zu klein, zu große Bedienelemente am Schirm, zu schlechte Tastatur.

Tja. Mal sehen, was neben dem RX-51 noch so auf uns wartet. An der Gerüchtebörse wurde ja immer von mehreren Maemo-Geräten gesprochen. Ein Touchscreen >4" und eine bessere Tastatur könnten mich gnädig stimmen.


ÖBB Schlafwagen-Fiasko

OEBB-Schlafwagen
Es gibt sie noch: Die ÖBB-Schlafwagen des Schreckens, die uns jetzt 4 Jahre lang erspart geblieben sind. Die Abteile sind so eng, daß man beim Sitzen mit den Beinen an der Wand anstößt. Es gibt keine Aufbewährungsmöglichkeit für Gepäck (offenbar hat der „Designer“ nicht damit damit gerechnet, daß der Schlafwagen ausgerechnet von Reisenden benutzt wird). Es gibt auch keine Ablageflächen, auf denen man das für den Morgen versprochene Frühstück abstellen könnte. (Macht nichts: Viele der auf der vorgedruckten Karte angebotenen Speisen sind händisch durchgestrichen, also aus.) Auch an einen Platz zum Verstauen der Kleidung wurde nicht gedacht. Wahrscheinlich geht man im zuständigen ÖBB-Planungsbüro schlafen, ohne sich extra auszuziehen. Dafür kann man den Spiegel über dem Waschbecken zu einem wahren Monster ausklappen - Bildformat 22:9 oder sowas in der Größenordnung.
Die Schlafwagenschaffnerin zuckt nur resignierend mit den Schultern. Der ÖBB ist das wurscht. Wenn Sie einen Brief hinschicken, ich weiß schon, was die Ihnen antworten.
Gute Nacht!

Currywurst in Berlin

BerlinHbf2009
Zum Abschied die traditionelle Currywurst im Hopfingerbräu am Berliner Hauptbahnhof. Ebenfalls traditionell: Das Foto von dem verrückten Pferd. Keiner weiß, wozu es da steht, aber es muß wohl noch Geld im Budget übrig gewesen sein …

Urlaubsbibliothek

Urlaubsbuecher
Während so eines Urlaubs wird immer auch viel gelesen. Neben Urlaubslotsen und Bild am Sonntag sind es vor allem Krimis und Thriller, die hier zum Zug kommen und sich im Zimmer stapeln. Mit unserer heurigen Auswahl hätte man einen Satanistenkongreß ausstatten können: Kaum ein Buch, in dem nicht gefallene Engel, der Sohn des Satans persönlich, Werwölfe oder Hexen vorkommen. Tja. Man bildet sich eben.

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