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N900: Neue Firmware 1.3.3 - ohne Nokia

Kinder: Nicht zuhause nachmachen! So geht Euer N900 ganz sicher kaputt.
Fürs Nokia N900 gibt es wieder laufend neue Firmware-Updates. Allerdings: Nicht von Nokia. Wie geht das?
Maemo ist ja doch zu einem großen Teil freie Software. Viele Kernkomponenten, die bislang ausschließlich von Nokia gepflegt wurden, liegen im Quelltext vor. Sie können daher von jedem verändert und verbessert werden - theoretisch. Nokia hat nämlich eine kleine Hürde eingebaut, um jene Programme zu schützen, die es für wesentliche Elemente des Betriebssystems hält. Ein gesundes N900 akzeptiert neue Versionen solcher Programme nur von Nokia selbst, nicht von irgendwelchen Bastlern aus der Community.
Natürlich sind die Bastler aus der Community schlau genug, diese Hürde zu umschiffen. Sie tun es jetzt, da man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann, daß kein weiteres Firmware-Update direkt von Nokia kommen wird. (Dieses nach dem inoffiziellen Community-Update einzuspielen könnte nämlich trickreich werden.)
Viel Neues ist (noch) nicht zu sehen … das Projekt befindet sich in der Anfangsphase und konzentriert sich auf den Update-Mechanismus an sich. Letzterer hat bei mir nach dieser Anleitung klaglos funktioniert. (Trotzdem: Das Potential zur Katastrophe ist da. Extras-Devil ist harmlos dagegen. *g*) Kleine, aber lästige Probleme im Mail-Client wurden schon ausgebügelt - dieser Bug zum Beispiel, den ich selbst 2008 (!) gemeldet habe und den Nokia einfach nicht beheben wollte, obwohl der dafür notwendige Code längst geschrieben war. Eine Vorschau auf Dinge, die noch kommen könnten, bietet dieser Blog-Eintrag von Thomas Perl und seine Videos (dieses und dieses). Die bereits erfolgten Änderungen sind im Changelog dokumentiert.
Hey, Stephen, wer braucht Dich denn? Die wilden Kerle von maemo.org übernehmen jetzt das Ruder in Espoo!
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Die Zukunft von Qt und MeeGo: Fountains and Rainbows
Langsam legt sich der Schock. Tatsächlich sehen einige Beteiligte nun auch Vorteile in der neuen „Strategie“. Im Developer Blog der Qt Labs z.B. findet sich der ausgesprochen lesenswerte Artikel Buckets of (cold) Water. In Anspielung auf Stephen Flops seltsames „burning platform“-Memo steht dort:
It is of course naive to pretend that Qt was not on the burning platform, and that we are not affected by the strategic change. However, I personally like to think of Qt during the last years as the bucket of water that we tried to quench the fires with – and in the end that bucket turned out to simply be too small for such a big task. Now a part of Nokia will gradually move to a different platform for a part of the company’s strategy, and as long as that platform doesn’t burst into flames we might not need Qt to be a big bucket of water again.
That is not a bad thing – because we don’t really like to throw buckets of water at a burning platform if instead we can make breathtaking fountains and rainbows.
Mit einem Wort: Weniger Arbeit in die Modernisierung eines Betriebssystems aus dem Jahr 1998 stecken, mehr Raum für Innovationen haben, das klingt für einen Qt-Entwickler positiv; selbst dann, wenn die Rolle von Qt innerhalb von Nokia in Zukunft deutlich kleiner sein wird als erhofft.
In die gleiche Kerbe schlägt jemand, der sich unter dem Pseudonym lemon_grass in der Vergangenheit als verläßliche Quelle für Insider-Informationen hervorgetan hat. In einem Forum-Posting macht er seinem Ärger Luft: All the Qt R&D time was sucked up by
Symbian, schreibt er. Symbian is the OS that was holding up its [Qt; Anm.] release to the outside world. Maemo and linux already had QT grounding
. (Nebenbei: lemon_grass ist auch der, der uns verraten hat: Das N900 war tatsächlich schon im Sommer 2009 verkaufsfertig, wie ich hier geschrieben habe. Das Management hat aber den Marktstart um ein halbes Jahr verschoben, um den erhofften Erfolg des N97 (!) nicht zu gefährden.)
Die langjährige Lichtgestalt der Maemo/MeeGo-Community, Quim Gil, wurde von Flops 180°-Wende zwar genauso kalt erwischt wie alle anderen. Aber auch er kann der neuen Situation mittlerweile Positives abgewinnen:
A side effect of the NOK/MSFT collaboration is that there is less pressure on the business requirements and the differentiation of this MeeGo based device - which means that more open and open source approaches are being considered.
Die gemeinsame Aussage: Weniger wichtig zu sein bedeutet auch, mehr Freiräume zu haben. Einzelentscheidungen bezüglich Qt und MeeGo werden in Zukunft (sofern es die Zukunft gibt) vielleicht wieder von Führungskräften getroffen, die Ideen und Leidenschaft haben; nicht von denen, die Business Cases lesen. Tatsächlich war das in der Vergangenheit ohnehin immer so bei Maemo. Meiner Begeisterung für die Modelle aus diesen Jahren hat das keinen Abbruch getan, ganz im Gegenteil.
Kann also jetzt auch ich positiv in die Zukunft sehen? Noch nicht wirklich. Noch ist ja nicht klar, ob Qt und MeeGo überhaupt eine Zukunft haben. Aber: Wir kennen die ursprünglichen Pläne für die Zeit nach dem N900. Sie enthielten weitere Zugeständnisse an einen Markt, der eigentlich keine Smartphones will, sondern nur einfache Feature-Phones als solche bezeichnet. (Schon das N900 war ja gegenüber den N8x0-Modellen etwas eingeschränkt.) 60% der Geräte, die heutzutage als „Smartphone“ verkauft werden, sind überteuerte, einfach gestrickte Media- und Feature-Phones. Hätte Nokia MeeGo in diesen Pseudo-Smartphone-Markt gebracht, wären weitere drastische Einschnitte im Leistungsumfang zwingend gewesen, um mit den sich nach unten nivellierenden Kundenerwartungen mithalten zu können (siehe z.B. die kommende DRM-Unterstützung). Dieser Entwicklung zu entkommen, das ist die neue große Chance: eine Zukunft für MeeGo (und Qt) nicht als die große Plattform am Markt, sondern als High-End Nischenprodukt für Leute mit besonders hohen Ansprüchen; mit Ansprüchen, die nur ein echtes Smartphone befriedigen kann; für Leute wie mich.
Wenns so kommt, bleibt alles beim Alten. MeeGo wird, was Maemo immer war. Und Maemo war perfekt für mich. ;)
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Demnächst: Nokia N950
Rich Green confirms that Nokia will ship a MeeGo device, succeeding to the N900. He speaks of the N950. Will be part of future.
Richard Green ist der Technische Leiter von Nokia. Ich habe keine Ahnung, ob er tatsächlich auf dem MWC ist und mit Julien Fourgeaud gesprochen hat. Aber wen juckts? Wir sind in der Zeit vor 2005, vor dem ersten Nokia 770. Es kann nur mehr aufwärts gehen.
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„In Memoriam“: Frühere Microsoft-Partner
Er ist aber nicht einmalig. Microsoft hat mit ähnlichen Deals in den letzten gut 10 Jahren schon ganz anderen „Partnern“ das Genick gebrochen. Horace Dediu hat für asymco einen Rückblick auf die „strategischen Partnerschaften“ zwischen Microsoft und Mobilfunk-Unternehmen gewagt. Der Artikel In memoriam: Microsoft’s previous strategic mobile partners hats in sich. Er beschreibt jeweils kurz den Inhalt der jeweiligen Partnerschaft - und was dann daraus (bzw. aus der anderen Firma) wurde.
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Nokia und Windows Phone 7: NoWin

There is a pertinent story about a man who was working on an oil platform in the North Sea. He woke up one night from a loud explosion, which suddenly set his entire oil platform on fire. In mere moments, he was surrounded by flames. Through the smoke and heat, he barely made his way out of the chaos to the platform’s edge. When he looked down over the edge, all he could see were the dark, cold, foreboding Atlantic waters.
As the fire approached him, the man had mere seconds to react. He could stand on the platform, and inevitably be consumed by the burning flames. Or, he could plunge 30 meters in to the freezing waters. The man was standing upon a “burning platform,” and he needed to make a choice.
Heute, am 11.2.2011, hat er diese Geschichte zu einem unerwarteten Ende geführt:
He decided to give up. He shot himself. It was unexpected.
Stephen Flop wirft Jahre der Forschung und Entwicklung in den Papierkorb und setzt in Zukunft auf Microsofts 3%-Betriebssystem Windows Phone 7. Windows Phone 7 soll nicht etwa S40 oder die restliche S30-Palette ersetzen, nein: Nokia zieht sich komplett aus dem Smartphone-Sektor zurück, läßt sowohl Symbian als auch Maemo/MeeGo auslaufen und will statt Smartphones Windows Phone 7 im Hochpreis-Segment anbieten.
Formuliert wird das selbstverständlich anders. Windows Phone 7 sei die neue „Smartphone-Plattform“, heißt es da vollmundig. Nur: Genau das ist das Microsoft-Betriebssystem eben nicht. Es kann nichts von dem, was ein modernes Smartphone-Betriebssystem können muß. Es beherrscht weder die Eigenschaften, die ein Smartphone PC-ähnlich machen (Multitasking, voller Zugriff auf das Dateisystem, frei Software-Installation, Datenaustausch via USB/Bluetooth, Copy&Paste, …), noch punktet es auf der reinen Telefonie-Seite mit den Features eines gehobenen Telefons (MMS, Videotelefonie, …). Das System ist in etwa auf der gleichen Stufe wie ein durchschnittliches S40-Telefon (z.B. das Nokia C3), nur eben 4-5 mal so teuer.
Hat Nokia damit eine klare Botschaft ausgesendet? Die Anleger beruhigt, den Entwicklern eine klare Richtung vorgegeben? Die Anleger wenden sich von Stephen Flop ab und lassen die Aktie um fast 14% innerhalb eines Tages abstürzen. Entwickler, die erst im Lauf des Jahres 2010 fast mit Gewalt auf die Qt-Plattform für sowohl Symbian als auch MeeGo gedrängt wurden, erhalten einen Schlag ins Gesicht und dürfen von vorn anfangen. Investitionen in die neue Technologie gemacht? Pech. Ich bin sicher, man hält Nokia gerne weiterhin die Treue. Muß auch sein: Stephen Flop will sich nämlich nicht wirklich festlegen und kündigt an, weiterhin auch Symbian und MeeGo verkaufen zu wollen. Da ist er auf diese Entwickler angewiesen, die er heute in den Arsch getreten hat.
Was gibt es Positives? MeeGo lebt natürlich weiter, da es nicht allein von Nokia abhängig ist. Ob es auf Handys kommt, ist aber fraglich. Hewlett Packard hat vor wenigen Tagen erst neue WebOS-Geräte (Handys und Tablets) auf GNU/Linux-Basis vorgestellt, die auch Qt-Unterstützung bieten. Eine interessante Alternative.
Welche Betriebssysteme bleiben, wenn man ein bißchen anspruchsvoller ist als Konsument und ein echtes Smartphone braucht? Symbian natürlich weiterhin. Bis heute konnte kein anderes OS Symbian schlagen. Und es bleibt erhältlich. Jedes verkaufte Symbian-Telefon ist eine kleine Ohrfeige für den häßlichen Mann aus Nordamerika. Dann natürlich WebOS - wenn es sich hält. HP scheint da durchaus Interesse an einer starken Weiterentwicklung zu haben. MeeGo, ja … auch wenn niemand derzeit weiß, ob es je auf einem Telefon laufen wird. Das wars dann aber auch. Android wäre technisch in etwa auf der Höhe von Maemo/MeeGo und knapp unter Symbian, kommt aber wegen der Nähe zu Google nicht in Frage. Alles andere - inklusive eben Windows Phone 7 - fällt nicht unter die Kategorie Smartphone.
Kein guter Tag. Mal sehen, was kommt.
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Oh What a Show! - Teil 2

Schöne Bilder nicht nur von der Menüfolge gibts in voller Pracht beim Gastgeber am Blog. (Ich bin mir gar nicht so sicher, ob ich dorthin verlinken soll. Je öfter ich den Eintrag durchlese, desto mehr frag ich mich: Waren wir die Gäste oder das Unterhaltungsprogramm? Wolfgang konnte ja nach dem Priklopil-Nebensatz den Tee kaum mehr bei sich behalten …)
Besonders beeindruckend fand ich, daß der Koch durchgehalten und von seinen eigenen Kreationen gar nichts angerührt hat. Siehe die Zahl 79. Herr Schlosser, Sie kochen am besten, wenn Sie's nicht abschmecken! *LOL*
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Ossihase

Oh What a Show!

Nachdem ich in letzter Zeit nur mehr die entschärfte und weichgespülte Filmversion gesehen hatte, war es ein echtes Vergnügen, wieder die Kälte und Schärfe der Bühnenshow zu erleben. Diese Tournee basiert angeblich auf der Londoner Produktion von 2006. Sie nimmt optische Anleihen beim Film, orientiert sich aber ansonsten sehr stark an Harold Prince's Inszenierung aus dem Jahr 1978. Minimale Änderungen in der Orchestrierung und im Ablauf der einzelnen Szenen sind durchaus gelungen. Vor allem die politischen Intrigen rund um Perón sind gekonnter und nachvollziehbarer umgesetzt.
Daß „You Must Love Me“, der einzige neue Song aus der Filmversion, nun auch auf der Bühne Einzug hält, macht das Ende ein kleines bißchen unrund. Zusammen mit „Eva’s Final Broadcast“ und „Lament“ ist das dann einfach eine „Ich-hauche-mein-Leben-auf-der-Bühne-aus“-Nummer zu viel; da hilfts auch nichts, daß Evita ihr „Lament“ leicht zeitversetzt aus dem Jenseits zu uns singt. Die Alternative, eine der drei Nummern zu streichen, wär aber wohl auch nicht befriedigender gewesen, also seis verziehen.
Das Schöne an Live-Aufführungen ist ja auch die Reaktion des Publikums. Einerseits verstärkts den eigenen Tränenfluß, wenn man während des (wie erwähnt: langen) Dahinsiechens der Heldin eine zwar vollbesetzte, aber eisig stille Stadthalle erlebt, in der jedes Schniefen und Schluchzen noch aus den letzten Reihen deutlich zu hören ist … Andererseits ist es einfach unglaublich komisch, wenn das Hätti-Wari-„Bildungsbürgertum“ der „Bundeshauptstadt“ in der Pause Kommentare schiebt wie: „Nein, so laut und so schrill, das paßt gar nicht!“ - oder, noch besser: „Jaja, nein, sie bemüht sich eh, aber die beste Evita war immer noch Julie Covington“. (Wobei Letzteres sogar stimmt … aber man sagt sowas nicht im dichtgedrängten Foyer, während man mit den Fingern am Perlenketterl rumspielt. Das paßt gar nicht! Außerdem macht es alt, gnä’ Frau, die Platte mit der Covington war 1976.)
Herzlichen Dank ans Christkind und: Bis morgen Abend stirbt Frau Perón noch vier Mal, Karten sollten zu kriegen sein. Hingehen!
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What's new, Buenos Aires?
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ESC 2011: Die österreichischen Finalisten

Gleichzeitig wurde vom ORF die Frage nach dem genauen Abstimmungsmodus während dieser Finalshow Ende Februar geklärt: Leider gibts da nur noch Publikumsvoting, also ungehinderten Zugang für alle Fanblöcke. Um das zumindest ein kleines bißchen auszugleichen, werden die Kandidaten durch zwei Wahlgänge geschickt. Im ersten ermittelt man die besten drei, dann in einem zweiten Wahlgang den eigentlichen Sieger. Damit verhindert der ORF, daß bei 10 Teilnehmern der 11%-Kandidat gewinnt. Mehr als ein Drittel der Zuseher muß also überzeugt werden. Zumindest das ist gut.
Wer ist nun fix dabei am 25.?
The Good
Let Love Kick In von Oliver Wimmer, Oida Taunz! von Trackshittaz/Lukas Plöchl und The Secret Is Love von Nadine Beiler sind solide Produktionen und teilweise auch schon kommerziell erprobt. Egal wie sie abschneiden würden in Düsseldorf, man müßte sich nicht für sie schämen. Da werd ich am 25.2. die eine oder andere SMS absetzen.
The Bad
I Will Be Here, There Will Never Be Another You, Good To Be Bad und 10 Sekunden Glück sind ein erster Linie eines: laaang-wei-lig! Unoriginelles Füllmaterial für die zweite CD. Gute Song-Contest-Lieder werden noch Jahre nach dem Bewerb im Radio gespielt. Diese Songs wird man nicht einmal im Hotelaufzug hören.
The Ugly
Paris, Paris, Bigger Better Best und Wir san do ned zum Spaß … ja. Was soll man sagen? Da gings wohl weniger um die Songs, als um die Freundschaft. Richard Klein („Bigger Better Best“) wurde von den ORF-Hapschis St&Gr wortwörtlich erfunden und kam mit dem entsprechenden Ticket in die Show. St&Gr, daher Schulschikurs-Niveau. Roman Gregory („Wir san do ned zum Spaß“) hat als Ex-Ö3-Moderator überhaupt eine Sonderstellung in dem ganzen Spiel, kann aber auch abgesehen davon mit einem innigen Naheverhältnis zum Staatsfunk punkten (Taxi Orange, Starmania, Tom Turbo, …). Er muß daher nicht ins Dschungelcamp, sondern darf mit seiner eigentlich seit 1998 aufgelösten Spaßcombo nach Düsseldorf. Drei Minuten weißes Rauschen vor 125 Millionen Zusehern in der Prime-Time? Bravo an die Verantwortlichen beim ORF.
Naja. Noch gibts ja Hoffnung. Es könnte ja am 25. Februar jemand gewinnen, ders verdient hat. Es könnten dann auch alle anderen Teilnehmerländer noch schlechtere Songs schicken. - Beides ist unwahrscheinlich.
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Note To Self: Nie wieder Cherry-Funktastaturen

In der Praxis tat dieser „Wireless Desktop“ auch genau das: gut aussehen. Die Maus bewegte den Mauzeiger mal, mal nicht. Mal langsam, mal schnell. Klicks wurden erkannt oder auch nicht, wurden zu Doppelklicks etc.
Die Tastatur war nicht ganz so dramatisch, verschluckte aber hin und wieder Buchstaben.
Gestern, 79 Tage nach dem Kauf, gab das ganze Zeug den Geist auf. Endgültig. Offenbar ist das Empfängerteil kaputt, weil weder Tastatur noch Maus irgendeinen Mucks von sich geben. Qualität vom Feinsten. Gschickterweise hab ich erst nachträglich im Internet nach den Erfahrungsberichten anderer User gesucht: Dieses eine Modell ist besonders katastrophal, aber auch ansonsten dürfte Cherry im drahtlosen Segment nicht recht hochwertig arbeiten. Daher „Note to Self“: Finger weg von drahtlosem Cherry-Spielzeug in Zukunft.
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ESC 2011: Österreichs Vorausscheidung, meine Top 10

Zusätzlich wird eine „Ö3-Jury“ mitreden, und zwar im Verhältnis 50:50 wie beim Song Contest selbst. Ob diese Jury nur die Ergebnisse des laufenden SMS-Votings korrigiert (was eher fad wäre) oder vernünftigrweise auch während der TV-Show am 25. selbst mitentscheidet, läßt sich derzeit nicht mit Sicherheit sagen. Im Moment schauts eher danach aus, daß die Jury-Ergebnisse nur am 31.1. mit berücksichtigt werden. Leider.
Wie sind die Songs? Insgesamt erschreckend schlecht. Wenn die 30 Titel auf der Website Guten Morgen Düsseldorf! schon das Beste aus ursprünglich über 200 Kandidaten sind … uiuiui. Trotzdem hab ich mich für meine Leserschaft aufgeopfert und alle mehrmals durchgehört und bewertet. Ich erspar mir allerdings ein vollständiges Ranking. Schon bei den hier angeführten „Top 10“ sind Geräuschexperimente dabei, die eigentlich ex aequo mit dem traurigen Rest auf dem letzten Platz liegen müßten.
Also, hier ist - Trommelwirbel! - Österreichs Pop-Elite:
SMS Nr. | Meine Wertung | Interpret |
Voting* | Song | |
4 | 1 | Oliver Wimmer |
14 | Let Love Kick In | |
26 | 2 | Trackshittaz/Lukas Plöchl |
5 | Oida Taunz! | |
2 | 3 | Nadine Beiler |
8 | The Secret Is Love | |
9 | 4 | Heinz aus Wien |
30 | È Cosi | |
19 | 5 | Lana Gordon |
28 | Ask The Universe | |
16 | 6 | Charlee |
12 | Good To Be Bad | |
23 | 7 | Luttenberger-Klug |
10 | Sternenlichter | |
28 | 8 | Freddy Sahin-Scholl |
23 | Butterfly | |
13 | 9 | Matara |
19 | Why Do I | |
29 | 10 | Band WG |
3 | 10 Sekunden Glück | |
*) Zwischenstand vom 22.1.2011 |
Nach all der Meckerei ein paar nette Worte zum Schluß:
Ich hatte Oliver Wimmer (Olliiiiii!!!) völlig vergessen. Das bereue ich. Die Natur hat Oliver Wimmer schwer geschlagen und ihm ein Aussehen verpaßt, das so sehr im Gegensatz zu seinen musikalischen Ambitionen steht, daß er voraussichtlich erst in 20 Jahren Erfolg haben kann. Bis dahin werden die Starmania-Fans seine Musik nicht mögen. Bis dahin werden die, die seine Musik mögen, niemals eine CD mit einem blonden Milchbubi am Cover kaufen. (Ich jedenfalls tät mich z’Tod genieren beim Libro an der Kasse). Sein Song Let Love Kick In wird/würde wahrscheinlich auch beim Song Contest im Semi ausscheiden, trotzdem reihe ich ihn hier auf Platz 1: Nicht weil ich ihm große Chancen einräume, sondern weil er der einzige ist, für den ich beim Song Contest selbst anrufen würde (hätte ihn ein anderes Land ins Rennen geschickt).
Oida Taunz! und The Secret is Love klingen professionell genug, um nicht völlig chancenlos zu sein. (Auch wenn Nadine Beilers Ballade erst etwas zu spät in die Gänge kommt. Wenn sie dann loslegt, ist halb Europa schon beim Kühlschrank und holt frischen Prosecco).
Übrigens: Meine persönliche Top-10-Liste hier steht in ziemlich offensichtlichem Gegensatz zum momentanen Abstimmungsstand, der doch sehr durch Fanclubs sowie klassische Party-Pooper und ESC-Hasser geprägt ist. (Ich bezweifle stark, daß auch nur 5% der Leute, die da die Handyrechnungen ihrer Eltern belasten, vorher alle Songs durchgehört und sich eine Meinung gebildet haben. Daher: Demokratie abschaffen! Jetzt! *g*) In der Tabelle sind die Einträge rot gekennzeichnet, die laut heutigem Stand nicht unter den Top 10 wären. Die gilt es also zu unterstützen. (Mit Hinblick auf den Jury-Anteil wahrscheinlich sogar alle, die nicht unter den ersten fünf sind.) Das tut man mit einer SMS mit der Startnummer aus der ersten Spalte der Tabelle an 0820 600 300.
(Meine Entschuldigung an dieser Stelle an die doch rund 6% meiner Leser, die das Blog von ihrem Mobiltelefon aus verfolgen: Ich wollte die Startnummern als anklickbare Links reinschreiben, sodaß eine vorausgefüllte SMS automatisch erscheint und nur mehr abgeschickt werden muß. Leider haut der twoday-Server solche Hyperlinks gnadenlos raus. Da gibts Verbesserungspotential. :( …)
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Erster Song-Contest-Content!

Drei Länder haben ihre Songs bereits ausgewählt. Es ist Mitte Jänner und ich kann die erste Hitliste des Eurovision Song Contest 2011 veröffentlichen:
Rang | Land | Song | Interpret |
Kommentar | |||
1 | Rumänien | Change | Hotel FM |
Gabriel Băruţă, der Herr am weißen Flügel, hat den Song geschrieben. Geht ins Ohr, nimmt leichte Anleihen beim „Schwedischen Lied“ und wartet mit einem schicken Sänger auf (der sicher jeden Song Contest gesehen hat bisher). Ein bißchen 1970er und nicht grad zum Immer-Wieder-Hören, aber nicht so übel. | |||
2 | Schweiz | In Love for a While | Anna Rossinelli |
Na na na naaa na na na … schnipp, schnipp. Fad irgendwie. Nicht unerträglich, aber fad. Das Auf-Der-Stelle-Treten machts auch nicht besser. Vorletzter Platz für den von David Klein komponierten Song. | |||
3 | Albanien | Kënga ime | Aurela Gaçe |
Ich mag die südosteuropäischen Ethno-Pop-Nummern beim ESC. Shpëtim Saraci hat einen Song geschrieben, ders auf die Masche probiert. Zu wenig Ethno allerdings - und zu wenig Pop. |
Wer ist also der oben erwähnte Favorit der Gerüchteküche? Keines der drei Länder. Weißrussland ist gut im Rennen: Angeblich soll nämlich ESC-Superstar Željko Joksimović (der Komponist von Legenden wie Lejla und vor allem Lane moje) den Beitrag für dieses Land schreiben. Damit hätte er höchstwahrscheinlich nicht nur den Commonwealth der diversen „Former Yugoslav Republics of“ hinter sich, sondern auch halb Osteuropa. Verdienterweise: Allein für seine oben verlinkten zwei Songs sollte die Trophäe längst bei ihm stehen, egal was er heuer auf die Bühne bringt bzw. ob er wirklich mitmacht.
Und Österreich? Das wird wohl ein eigener Beitrag werden müssen. Die Qualität reicht von überraschend bis kopfschüttel. Mal sehen. ;)
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Nokia C7-00: Erfahrungsbericht

Executive Summary¹
Ein schönes, ausgewogenes Gerät für Freunde des Touch-Screens (also nicht unbedingt für mich). Alles drin, alles dran. Allerdings hält die praktische Handhabung im Detail unangenehme Überraschungen bereit, die mich manchmal dazu bringen, mir mein N900 oder das 6110 Navigator zurück zu wünschen.
6110 Navigator | N900 | C7-00 | |
Telefon | + | - | + |
Computer | - | + | o |
Multimedia | o | o | + |
Qualität | + | o | o |
User Interface | + | + | o |
Als Telefon
Symbian eben. Da kann nichts schief gehen. Alles, was man auch nur irgendwann von einem Mobiltelefon brauchen könnte, ist mit dabei: hervorragende Sprachqualität, Videotelefonie, Voice over IP (automatisches Setup von A1 over IP), MMS, Sprachwahl, SyncML-Support für Kontakte, Text-2-Speech für das Vorlesen von Mails und SMS-Nachrichten, Hochgeschwindigkeits-Internet via HSPA usw. usw.
Da kann eigentlich kaum jemand mit, mein heiß und innig geliebtes N900 schon gar nicht. Allerdings: Auch das uralt-Gerät 6110 Navigator hatte fast alle dieser Features bereits integriert - 2007. Dafür bringt das 6110 Navigator diese geballte Telefonie-Funktion in einer wesentlich angenehmeren Größe unter. Auch läßt sich das 6110 aufgrund der numerischen Tastatur und der Softkeys besser als Telefon bedienen.
Fazit: Das C7-00 hat als reines Telefon nur wenig mehr zu bieten als ein fast vier Jahre altes Vorgängermodell, das dafür aber handlicher und benutzerfreundlicher ist. Nicht schlecht, aber eben auch nicht überragend.
Als mobiler Computer
Bei allem, was über die klassischen Telefonfunktionen hinausgeht, ist das N900 der direkte Konkurrent des C7. Und siehe da: Abgesehen von einigen No-Na-Schwächen schlägt sich das C7-00 recht wacker. Natürlich: Ich kann nicht per SSH ins Dateisystem einsteigen und Dateien im Verzeichnis /etc/ ändern. Symbian ist eben im Gegensatz zu Maemo nicht auf einem Desktop-Betriebssystem aufgebaut. Aber ansonsten ist alles da, was man sich von einem Computer in der Hosentasche erwartet: Echtes Multitasking mit gelungenem Task-Manager, anwendungsübergreifendes Copy&Paste, freier Datenaustausch in alle Richtungen via USB oder Bluetooth direkt mit dem Dateisystem des Geräts, uneingeschränkte Installation von nativer Software aus den Tiefen des Internets, vor allem aber: Leistung, Leistung, Leistung ohne nennenswerten Akku-Verbrauch. Es ist erstaunlich, wie scheinbar mühelos das C7-00 mit dem N900 in Sachen Geschwindigkeit gleich zieht, obwohl es auf der gleichen alten CPU-Generation aufbaut wie das deutlich lahmere 6110. Die etwas geringeren „Hacker-Möglichkeiten“, die ich am Anfang dieses Abschnitts erwähnt habe, werden durch das für Symbian doch wesentlich größere Software-Angebot kompensiert. Hier spürt man die Macht des Marktführers. Ich habe Tage damit verbracht, Programme zu installieren und auszuprobieren. Nicht zuletzt (aber wahrscheinlich nur für mich wichtig): Das Ding läßt sich auch programmieren wie ein normaler PC. Mein Primzahlen-Programm, das ich schon auf dem N900 und dem 6110 installiert hatte, läuft auch am C7-00 prächtig. (Kennt eigentlich jemand das Video dazu noch nicht?)
Ist das C7-00 dem N900 also als Computer in der Hosentasche überlegen? Nein. Das liegt an der Bedienung; doch dazu später.
Multimedia
Kamera, Musik, Radio, … das alles gehört auch bei den Geräten unter € 100,- längst zum Standard. Wie schauts beim C7-00 aus? Die Kamera mit 8MP bietet eine ganze Reihe fortgeschrittener Einstellungen, die ich sowohl beim 6110 als auch beim N900 vermisse und die ich bisher nur von meiner (ebenfalls nicht mehr ganz taufrischen) Canon IXUS kenne. Dafür fordert das extra-dünne Gerätedesign sein Opfer bei der Fotoqualität: 8 Megapixel sind sehr schnell acht stark verrauschte Megapixel. Von der legendären Bildqualität des N8 ist mein C7-00 weit, weit weg. Dafür kann man den Blitz benutzen, ohne einen Blaustich ins Bild zu kriegen: ein Vorteil gegenüber dem N900 und dem 6110.
Ähnliches gilt für Videos: Hohe Auflösung (720p), im Gegesatz zu N900 und 6110 kann sogar mit „Scheinwerfer“ (=Blitz) gefilmt werden … trotzdem: Ist die Sonne erst mal weg, ist auch hier die Qualität eher mau.
Erfreulich die Editor-Programme sowohl für Video als auch Bilder. Bei Symbian war das ja an sich schon immer Standard, beim N900 mußte ich aber auf das Schneiden von Videos direkt am Gerät verzichten.
Was das Abspielen von Inhalten betrifft, gibts eigentlich wenig zu meckern: Video wie man es erwartet, Radio mit RDS und und Radiotext (für Titel/Interpret), eine sinnvolle Einbindung des Ovi Music Store in den Music Player, Web-TV, Ausgabe nicht nur am Gerät selbst, sondern auch am TV-Gerät oder via UKW auf jedem x-beliebigen Radio, hervorragende Qualität beim Abspielen z.B. über den BH-905 Bluetooth Kopfhörer … paßt schon. Trotzdem: Hier ist der Wurm drin. Es sind Kleinigkeiten, die unrund wirken. Die vom N900 gewohnte Funktion „zur aktuellen Playlist hinzufügen“ fehlt. Web-TV ist manchmal einfach nicht verfügbar. Der Radio-Empfänger hat den einzigen echten Bug aufzuweisen, den ich bisher überhaupt am Gerät entdeckt habe: Er stürzt manchmal beim Senderwechsel ab. Hier wird deutlich, daß zu viel Energie in die von den Billigmedien geforderte Behübschung der Oberfläche gesteckt wurde. Schade: An sich ergibt die Kombination von Symbian-Stärken und einigen neuen N900-Features ein fast perfektes Paket. (Da sieht man dann auch über die gerade im Vergleich zum satten Sound des N900 klägliche Leistung der Lautsprecher gnädig hinweg: Die sind ganz eindeutig nur zum Lautschalten eines Telefonats gedacht, nicht für Musik.)
Fazit: eine Multimedia-Maschine, die wirklich alles kann. Deutlich besser sowohl als das N900 oder das 6110. Was fehlt ist nur mehr ein bißchen Liebe zur Abrundung des Gesamtpakets.
Hardware, Verarbeitung, Qualität
Das C7-00 erntet im Web großes Lob bzgl. Verarbeitung und Design. Das ist großteils auch berechtigt. Es ist auffallend dünn (10.5mm) und tatsächlich schick. Stabiler Rahmen, kratzfester Touch-Screen … daß der Akku-Deckel extrem locker und wackelig sitzt, trübt das Bild. Das hätte nicht sein müssen. Interessant auch, daß es gerade die allseits gelobten physischen Eigenschaften sind, die mir in der Praxis Probleme bereiten: So sehr ich vor einem Jahr auch über die Dicke des ziegelförmigen N900 geschimpft habe, so wenig kann ich mich derzeit mit dem dünnen C7-00 anfreunden. Dünn, groß, abgerundete Ecken, glatt … in meinem Gehirn läutet ununterbrochen der „Das rutscht dir jetzt aus der Hand!“-Alarm, wenn ich das C7-00 halte. Ein bißchen Speck an den Hüften ist auch bei Mobiltelefonen eine recht positive Sache. (Größenvergleich auf Sizeasy.)
Der Bildschirm wirkt, trotz der eigentlich vergleichsweise geringen Auflösung von 360x640 (N900: 800x480), überraschend scharf und klar. Im direkten Vergleich zum N900 sieht man Unterschiede, bei der täglichen Verwendung des C7-00 gibt es aber nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil.
Ein Kritikpunkt noch: Aus irgendeinem unerfindlichen Grund landet mein Finger beim Halten des Geräts immer genau auf der Kamera-Linse. Die ist nicht abgedeckt (wie noch beim N900 und bei 6110) und sammelt so alles Fett ein, was ich so von Schnittlauchbroten und Big Macs mit mir herumtrage. Eine Abdeckung hätts hier durchaus vertragen. Zu dick ist das Gerät, wie schon erwähnt, ja sowieso nicht.
Zum Thema Qualität gehört auch die Stabilität der Software, die mich ehrlich überrascht hat. Ich habe, wie gesagt, erst einen einzigen ernsthaften Bug entdeckt. Der allerdings lebt in der Radio-Applikation, die ich ohnehin sehr selten verwende. Außerdem läßt er sich umgehen, wenn man ihn kennt. Zwei, drei weitere Unschönheiten noch, ja, aber nichts wirklich Gravierendes. Das ist bei Nokia eine Erwähnung wert. Die Finnen sind für softwaretechnische Schlampigkeit ja allgemein berühmt.
User Inteface: Das neue Symbian und ein Touch Screen
Man weiß ja nicht, ob man jetzt noch „Symbian^3“ schreiben darf oder ob es tatsächlich nur noch „Symbian“ heißt. Wie auch immer: Die Neugier auf Nokias Zwischenschritt vor dem wirklich neuen Symbian war ja der eigentliche Grund, warum ich mir das Ding gekauft hab.
Am Anfang hatte ich meine Probleme. Die waren aber subjektiv und einfach erklärt: Nokia verwendet vom 6110 über das N900 bis hin zum C7-00 einen ähnlichen Look, teilweise identische Icons. In manchen Fällen ist Bedienung auch die gleiche … in vielen aber auch nicht, gerade wenn man vom N900 kommt. Das verwirrt dann doch, gibt sich aber mit der Zeit.
Ich mag Symbian. Ich mochte es auf dem 6110 und ich mag es am C7. Es gibt aber Aufgabenstellungen, die Nokia am mittlerweile fast 1½ Jahre alten N900 mit Maemo deutlich besser gemeistert hat als mit der taufrischen Symbian-Variante. (Ironie des Schicksals: Was mir heute am N900 besser gefällt sind großteils ausgerechnet die Dinge, die ich bei der Markteinführung des N900 als völlige Fehlentwicklungen verteufelt habe.) Dazu gehören vor allem das Umschalten zwischen laufenden Anwendungen, das Fenster-Management im Allgemeinen, der Browser (viel zu simpel!), die Homescreens und der Umgang mit Menüs und modalen Dialogen. Auch nach mehr als zwei Wochen mit dem C7-00 kann ich mich nicht daran gewöhnen, daß es einen extra Button für „Abbrechen“ in den Dialogen gibt. Die N900-Lösung (einfach auf den unscharf dargestellten Hintergrund tappsen) scheint mir viel naheliegender.
Trotzdem wirkt Symbian auf mich in Summe gelungen, leistungsfähig und frisch. Gegenüber Maemo, das von Grund auf neu entwickelt wurde, gibt es vielleicht Nachholbedarf (v.a. wirkt Maemo klarer, fast minimalistisch) - im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen, die nicht einmal einen RSS-Feed am Homescreen darstellen können, ist es der Himmel auf Erden. Auch gegenüber dem 6110 hat sich das System deutlich verbessert. Es ist stabiler, schneller und bietet mehr Möglichkeiten (wie eben die vielen Widgets am Desktop).
Zufrieden bin ich mit der Bedienung dennoch nicht. Das liegt nicht (oder nur indirekt) an Symbian, es liegt an der Hardware. Es liegt am kapazitiven Touchscreen und am Fehlen einer echten Hardware-Tastatur. Bis zum Kauf des C7-00 war ich ja mehr oder weniger der Ansicht, die Entscheidung kapazitiver/resistiver Touchscreen sei eine reine Glaubensfrage und in der Diskussion überbewertet. Stimmt nicht. Der kapazitive Bildschirm des C7-00 macht eine rasche, fehlerfreie Bedienung sehr schwierig bis unmöglich. Er reagiert eben wirklich auf jede noch so leichte Berührung - in erster Linie auf unbeabsichtigte. Wenn ich den Zeigefinger von „Feed aktualisieren“ zu „Ovi Store“ bewege und der Taxler gerade in dem Moment ein bißchen gröber schaltet, hab ich schon den Browser offen und gleichzeitig den Eintrag meiner Mutter aus den Kontakten aktiviert. Ich habe noch auf keinem anderen Gerät so oft „Zurück“, „Halt!“, „Abbrechen“, „Holt mich hier raus!“ gedrückt wie am C7. Das ist ein unschlagbarer Vorteil des 6110 mit seinen physischen Tasten und auch des N900: Bei beiden muß man drücken, nicht zufälig ankommen.
Das ganze wird dann richtig schlimm in Verbindung mit der fehlenden Tastatur. Texteingabe am kapazitiven Screen ist nur möglich, wenn sich nichts bewegt (und selbst dann ist es schwierig). Das bedeutet: Keine SMS im Gehen, kein Forum-Eintrag im Taxi, kein Bloggen in der Straßenbahn. Deshalb habe ich oben auch geschrieben, daß das C7-00 dem N900 als Hosentaschen-Computer unterlegen ist. Ohne komfortable Texteingabe wird das einfach nichts.
Unterm Strich: An sich ein gutes Betriebssystem, das in der Gesamtbedienung aber am Touchscreen scheitert. Ich könnte mir vorstellen, daß das E7 mit seiner Hardware-Tastatur schon viel, viel angenehmer zu bedienen ist. Würde Nokia dann noch den genialen Touchscreen des N900 dazu verbauen, wäre das ideale Symbian-Handy perfekt.
Erwartungen
Es geistern Gerüchte durchs Netz, wonach ein größeres Systemupdate noch im Jänner erfolgen soll. Jedenfalls, so heißt es, wird damit der Browser und die Texteingabe verbessert (letztere mittels Swype, das derzeit nur als Extra-Download aus dem Ovi Store zur Verfügung steht). Davon wird der Touchscreen nicht besser, aber vielleicht hilft es, ihn auszuhalten.
Abgesehen davon gibt es wenig, wo ich mir softwareseitig eine Verbesserung wirklich wünsche. Das C7-00 „flutscht“. Die wirklichen Mängel sind hardwareseitig (Akkudeckel, fehlende Kamera-Abdeckung) und werden daher auch nicht durch Updates beseitigt. Andererseits: Ich warte ja eigentlich eh aufs N9 … ;)
¹) Jo mei. Siehe dieser Artikel. ;)
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Bullshit! Von Business-English und Kindern
Die Frage wird sich nicht einfach beantworten lassen. Da gibts wohl verschiedene Faktoren, die eine Rolle spielen … und Vieles dürfte sich auf die einfache Erklärung Gewohnheit zurückführen lassen. Einen anderen Aspekt beleuchtet Jens Jessen in einem Artikel, der schon 2007 auf Zeit Online erschienen ist. Ihm gehts um Anglizismen und den Einfluß des Englischen im Allgemeinen. Aber auch dem Pänomen Business-English widmet er ein paar Gedanken:
Es lohnt sich, bei der Psychologie des Sprachimporteurs zu verweilen. […] Der Sprachimporteur ist vor allem ein Marketingexperte in eigener Sache. Er will angeben mit der frisch erworbenen Kenntnis, er kehrt ins verschnarchte Dorf seines Ursprungs zurück und brilliert dort im Glanze seiner Glasperlen, die er den zurückgebliebenen Landsleuten andrehen will. Die Undeutlichkeit und die Euphemismen des Business-Englisch sind kein Mangel, sie sind die Voraussetzung des betrügerischen Tuns. So werden dem „Trainee“ (deutsch: Lehrling) die „Karriere-Optionen eröffnet“ (deutsch: Hoffnungen gemacht), zum „Asset Manager“ (deutsch: Kaffeekocher) aufzusteigen.
[…] In den allermeisten Fällen ist, was uns ärgert, auch beabsichtigt. Der Business-Schwafler will uns ein X für ein U vormachen. Der Vergleich mit den Glasperlen ist nicht zufällig gewählt. Der Sprachimporteur handelt mit Waren, die in ihrem Herkunftsland bereits als wertlos gelten. Über die Ausdrucksweise der PowerPoint-Präsentationen wird in den USA längst gespottet.
Der Geist eines ridikülen Marketings, der in der Managersprache steckt, will Exklusivität, die elitäre Anmutung eines arkanen Wissensvorsprungs. Den Zweck der Ausschließung teilt sie mit der Jugendsprache, der es seit alters darum geht, sich von der Erwachsenenwelt abzuschotten. Töricht wäre es, sich über Kürzel aufzuregen, die von den Eltern nicht verstanden werden – denn das ist ihr Sinn. Es fragt sich allerdings, was von Geschäftsleuten zu halten ist, die sich wie Kinder gebärden, die Erwachsene verblüffen und ärgern wollen.
Vor allem der letzte Satz gefällt mir: Es fragt sich, was von Geschäftsleuten zu halten ist, die sich wie Kinder gebärden.
In mir wächst der Verdacht, allzu üppige Verwendung englischer Wendungen im Berufsleben kann ein Indikator für die Notwendigkeit sein, inhaltliche Schwächen, mangelnde Kompetenz zu kaschieren. Die sprachliche Krawatte sozusagen. Das hat durchaus auch eine Parallele zur Jugendkultur, die sich ja unter anderem deshalb so dringend von der Erwachsenenwelt abgrenzen muß, weil sie mit ihr im direkten Wettbewerb nicht bestehen kann.
Wie gesagt - gewisse Fragen sollte man sich nicht stellen. Gerade bei diesem Thema geht es mir so, daß ich tagtäglich Menschen gegenübersitze und mir denke: „Wie ist das jetzt bei dem? Wieso sagt der das so?“ - Vielleicht sollte mans aber auch gar nicht weiter hinterfragen, sondern sich einfach nur laut lachend drüber lustig machen. Via Deep Blue kommt hier ein schönes Video zu diesem Thema als Abschluß und Belohnung für alle, die durchgehalten haben:
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Qt 4.6: Wird das Palm Web OS auch „cute“?
Jedenfalls: In der Liste der für Palm WebOS 2.0 verwendeten Open Source Komponenten findet sich seit einigen Tagen auch das Nokia-Framework Qt in einer halbwegs aktuellen Version. (Genauer gesagt ungefähr in der Version, die auch auf dem N8 zum Einsatz kam.)
Draufgekommen sind einige wenige interessierte Entwickler, die die Änderungen an dieser Liste verfolgt haben. Ich hab keine offizielle Stellungnahme von HP gefunden, welche Rolle sie im neuen WebOS für Qt sehen. Die Interpretationen im Netz reichen von „wird nur für ausgesuchte Sonderfunktionen gebraucht“ bis hin zu „ist Teil der offiziellen API für WebOS-Entwickler“. Spannend auf jeden Fall: Wenn WebOS Qt offiziell unterstützt und weiterhin mit aktuellen Versionen nachzieht, ist das für Entwickler ein hochinteressantes Angebot. Maemo, MeeGo, Symbian in allen Varianten, Windows Mobile bis Version 6.5 … und schließlich WebOS. Da kommt schon einiges an bequem erreichbaren Zielplattformen zusammen.
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Ovi: The Real Tuesday Weld
Wie auch immer: Heute wollte ich mir die wunderbar 80er-Jahre-mäßige Coverversion meines Lieblings-ABBA-Songs „The Day Before You Came“ von Blancmange runterholen. Tippst Du „The Day Before You Came“ - staunst Du! Daß es da mittlerweile so viele Coverversionen gibt, wußte ich nicht. (Hätt ich aber wissen können: „The Day Before You Came“ ist trotz des 1982 bescheidenen Chart-Erfolges einer der bei Fans beliebtesten ABBA-Songs überhaupt.)
Wo war ich? Ja: Tippen und staunen. Neben Blancmange (deren Version man sich vor allem als Video unbedingt reinziehen muß!) gabs da noch eine Fassung von The Real Tuesday Weld. Die hat wirklich was! Anhören kann man sie auf YouTube, kaufen hier bei Ovi. Ich schätz ich weiß jetzt, was mich auf der mir bevorstehenden Taxifahrt vor der Knallerei schützt. ;)
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N900 führt Amazon Verkaufsliste an
Step 4 of 5), das noch dazu über ein Jahr alt ist:
Amazon hat gestern die am häufigsten verkauften, am häufigsten gewünschten und am häufigsten als Geschenk versendeten Artikel des Jahres 2010 bekannt gegeben. In der Disziplin „am häufigsten als Geschenk versendet“ gewinnt in der Kategorie „Wireless“ (dort fallen alle Mobiltelefone rein) das Nokia N900. Gut gemacht, altes Mädchen!
Interessant: Tatsächlich am häufigsten verkauft in der Kategorie „Wireless“ wurde das Samsung Captivate. Das bestätigt die von Experten seit langer Zeit geäußerte Meinung, daß die Schlacht um Platz 1 in der Smartphone-Branche nicht zwischen Nokia und Apple oder Nokia und Google ausgetragen wird. Samsung ist der im Moment stärkste Konkurrent der Finnen. Im gesamten Telefonmarkt liegt Samsung bereits auf Platz 2, bei den Smartphones noch auf Platz 4. Dabei hat Samsung aber einen Trumpf im Ärmel: Das hauseigene Betriebssystem Bada hat in nur sechs Monaten einen Marktanteil von 2% errungen und läßt damit Apples iOS oder Googles Android deutlich hinter sich (bezogen auf deren Markanteile nach jeweils einem halben Jahr). Ich bin gespannt, wie sich Samsung 2011 entwickelt.
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Mit dem C7-00 ins neue Jahr

Worauf muß ich jetzt beim C7-00 verzichten im Vergleich zum „Hero“ N8-00? Es fehlen ein paar Media-Codecs, es gibt kein HDMI-out (wohl aber den üblichen analogen TV-Ausgang), das Gehäuse ist kein anodisiertes Aluminium … Vor allem aber: Die Kamera ist das klassische Billig-Handy-Teil und macht nur eher klägliche Fotos.
Als Betriebssystem läuft Symbian^3 in all seiner Pracht - an die ich mich erst gewöhnen muß. Viele optische Ähnlichkeiten mit Maemo und dann doch ganz andere Bedienkonzepte. Keine Hardware-Tastatur, leider nur ein kapazitiver Touchscreen... Da merkt man auch, wo gespart wurde.
In Summe ist es ein geiles Teil und vor allem höchst erschwinglich für jemanden, der eigentlich nur mal mit Symbian^3 spielen will. (Abgesehen davon, daß es ja eh vom Christkind kam.) Mal sehen, was ich in ca. einer Woche zu loben und zu meckern habe. ;)
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Christkindlmarkt

beim Napoleon-Denkmalverschleppt hat, war keine schlechte Idee. Lebkuchen gabs und Bratkartoffeln und Nettes zum Ansehen. ;)
Sweet!
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