Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Alles und noch mehr



ESC 2007: Österreich glitzert

Eric Papilaya im Glitter-LookMit dem Song „Get A Life - Get Alive“ konnte der ORF die Sympathien der Song-Contest-Fans noch nicht wirklich auf seine Seite ziehen. Die Öffentlichkeitsarbeit konzentriert sich jetzt also auf die Bühnenshow:

16.000 Swarovski-Steine, 700 Meter Straußenborte und ein Bühnenoutfit Marke Vivienne Westwood werden verbraten, um vom Lied abzulenken. Zum Schlußakkord gibt es sogar ein bißchen Pyrotechnik. Ein inoffizielles Video, aufgenommen von einer fix montierten Kamera, ist auf YouTube aufgetaucht. Das ganze erinnert an eine Schüleraufführung von Cats.

Was sagt das internationale Publikum dazu?

Trying to be spectacular with an unspectular song? Sounds like it …

Und:

Fighting against aids is good but with this uninspired song, Austria doesn't deserve to do well. The show cannot compensate the fact that the song is CRAP! Besides, I think they'll make themselves ridiculous with this "show". It really looks like a pathetic attempt to get at least some points.
And the singer is soooo arrogant (even though he has no reason to be)!!

Und:

Ha ha ha!!! this will get many bird lovers to protest

Und:

So many expectations from Austria! If the plans bomb out, I hope Austria will not get sulky again and blame everyone else for its withdrawal from ESC.

Immerhin starten wir ziemlich am Ende des Feldes, das soll angeblich bessere Chancen bringen.


aon bringt Hoffnung!

Gerda Rogers macht mir MutNoch eine Story, die mit ein diesem Herrn hier zu tun hat:

Der hat das letzte Frühstück mit mir am 9.3. nämlich abgebrochen, weil er ein dienstliches Date mit Gerda Rogers hatte. Wie er schon fast im Stiegenhaus verschwunden war, hat er noch gesagt: Und wenn Dir eine Frage einfällt, schick sie mir, vielleicht kann ich sie unterbringen!

Ich hab ihm eine SMS geschickt und die Sache vergessen. Bis heute. Heute nämlich hab ich eine Anleitung auf der aon-Homepage gesucht. Die hab ich zwar nicht gefunden, stattdessen aber Frau Rogers’ Antwort auf meine SMS:

Ossi: Ich bin am 18.6.67 um 01:15 in Linz geboren. Welches der drei Jahre 2007-2009 ist für mich beruflich am besten?

Gerda Rogers: Am Besten würde ich bei Ihnen das Jahr 2009 beruflich sehen. Der Aufwärtstrend beginnt aber schon 2008.

aon bringt eben immer wieder gute Neuigkeiten. Es gibt Hoffnung, einen zarten Silberstreif am Horizont!


Ferengi im Büro

Manager sind FerengiManchmal gibt es Ausdrücke, die bleiben hängen. Bei einem Meeting hat mir ein Kollege einen solchen beigebracht: Ferengi.

Ferengi steht einerseits für krawattentragende, heißluftblasende Manager („Das ist ein Ferengi!“), andererseits und vor allem aber auch für ihre oft inhaltsleere, jedenfalls aber unverständliche Sprache. Vokabel wie Gap, Web 2.0, Challenge, Hand-Out, Incentives, Commitment, Kick-Off, Low-Performer, Roadmap … you name it - all das kennzeichnet die Sprache Ferengi.

Ursprünglich kommt das Wort aus dem Star-Trek-Universum. Dort sind die Ferengi eine Spezies, über die Wikipedia schreibt:

Das Haupt-Augenmerk ist die Maximierung des Profits. Darüber hinaus werden Ferengi als verschlagen, hinterhältig, sexistisch und feige dargestellt.

Auch das paßt.

Mein bescheidener Wunsch: Bitte weniger Ferengi mit mir sprechen. Ich versteh die Sachen besser, wenn sie mir in kurzen deutschen Sätzen erklärt werden. ;-)


Web 2.0 fällt aus

Ich wollt mich ja heute um 9:00 Uhr davon überzeugen lassen, daß es „Web 2.0“ wirklich gibt (siehe auch Wir sind Web 2.0).

Jetzt kommt da so ein ultra-spannender 6½-stündiger „Workshop“ dazwischen. Ich langweile mich schon beim Gedanken daran. Nix „Web 2.0“. Ich werde wohl nie lernen, was das ist. :(


ESC Semifinale - Google Votes!

Kenan Doğulu singt für die TürkeiDas Semifinale des Eurovision Song Contest ist entschieden - wenn es nach Google geht. Ich habe mir mit einem kurzen Script auszählen lassen, wie oft die 28 Interpreten auf Websites außerhalb ihres Heimatlandes in Zusammenhang mit dem Song Contest genannt werden. Der Suchstring

eurovision 2007 Eric Papilaya -site:.at

zum Beispiel lieferte mir heute ca. 31.000 Treffer. Damit landet Eric mit seinem (angeblich ursprünglich für Anastacia geschriebenen) Get a life - get alive! nur auf einem bemühten 14. Platz. Österreich wird somit laut „Google-Prediction“ im Finale am 12. Mai nicht dabei sein. (Nur die besten 10 der 28 Semifinalisten kommen weiter.)

Für jedes einzelne Land nach dem gleichen Muster befragt liefert Google folgende Top 10:

PlatzGoogle-TrefferLand, Interpret, Titel
1577.000Türkei, Kenan Doğulu, Shake It Up Şekerim
2415.000Polen, The Jet Set, Time to party
3261.000Andorra, Anonymous, Salvem el món
4185.000Schweiz, DJ BoBo, Vampires are alive
5160.000Portugal, Sabrina, Dança comigo (vem ser feliz)
6153.000Israel, Teapacks, Push the Button
771.800Malta, Olivia Lewis, Vertigo
867.800Mazedonien, Karolina, Mojot svet
965.600Tschechien, Kabát, Malá Dáma
1045.100Zypern, Evridiki, Comme ci, comme ça

Ob das Google-Ranking irgendeine Aussagekraft hat, wissen wir am Abend des 10. Mai nach dem Semifinale. Vielleicht läßt sich ja auf diese Weise dann auch der Sieger vorhersagen. ;-)


Web 2.0 ist Essen

Ich liebe Web 2.0. Ich bin da nun Fan von. Weil: Heute schickt mir der Boss eine Mail mit der Einladung zu einer firmeninternen Veranstaltung. Web 2.0, so heißt es da zunächst, steht für die neue Generation des World Wide Web, bei der die Nutzer zu Gestaltern werden. Gääähn - fast hätte ich die Mail geschlossen. Seit 1989 sind die Nutzer im Web Gestalter. Erzähl mir was Neues, Chef! - Aber dann kommt's:

Ich lade Sie herzlich zur Veranstaltung „Wir sind Web 2.0“ ein. Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es ein Web 2.0 Frühstück.

Frühstück! Essen! Web 2.0 ist Essen! Wieso sagt man mir das nicht gleich? Das ist die Sprache, die auch so ein pingeliger Realist wie ich versteht. ;-)

Jetzt muß ich mir nur noch die störenden anderen Meetings vom Hals schaffen, die zur gleichen Zeit angesetzt sind. Ich will den Tag feiern, an dem mein Brötchengeber (Wortwitz!) mich von der Existenz eines „Web 2.0“ überzeugt.


Ich bin Mastermind, Reformer und Denker

Gunter Dueck hat mich mit seinem Vortrag auf die Idee gebracht, wieder mal ein paar Persönlichkeitstests zu machen.

Nach dem Myers/Briggs-Schema bin ich (und das hab ich schon mal früher ausgetestet) der iNTj-Typ: Mastermind oder auch Descartes. Angeblich sind nur 1% der Menschen wie ich. (Wer hat da jetzt gerade erleichtert aufgeatmet?)

Das Enneagramm ist ein System, das ich bisher nicht kannte (das aber lt. Wikipedia auch sehr starkt Richtung Pseudowissenschaft abgleitet). Sei’s drum: Nach diesem Test bin ich zu gleichen Teilen Typ I (Reformer) und Typ V (Denker).

Zusammenfassend irritiert es mich, mich um meine Kleidung oder um meine eigenen Lebensgewohnheiten selbst kümmern zu müssen. Ich hege Widerwillen gegen alles, was meine Ruhe und den gemessenen Ablauf meines Lebens zu stören vermag und dulde keine Befehle. Blöderweise bin ich fortwährend von der Realität enttäuscht; diese Enttäuschung verdichtet sich zu gestaltlosem, universellen Ärger über die Unvollkommenheit der Welt. Nicht hilfreich dabei ist ein tiefes Erlebnis von Leere, ein bodenloser Abgrund, den ich auf dem Weg über den Verstand füllen möchte. Ich finde Sicherheit durch Verstehen und durch Erklärungen. Meine Sünde ist: Abstand.

Nach all dem war es mir wichtig, noch einen letzten Test zu machen. Ergebnis: Nein, ich bin nicht beunruhigend autistisch. Nur ganz leicht über dem Durchschnitt. ;-)


Berlin -2

Noch 2 Tage. Mein Körper läßt mir jetzt auch per Augenentzündung ausrichten, daß er nicht will (zusätzlich zum Magenseltsamsein). Besonders aufmunternd war ein Gespräch mit A.:

Ich:

„Kannst Du mir bitte sagen, in welchem Hotel wir in Berlin sind?“

A.:

„Wieso ‚wir‘? Ich fahr ja nicht mit. Wie kommst drauf?“

Ich:

„Na weil … Der H. hat gesagt: ‚Geh schau, es wird ja nicht so schlimm, der A. ist eh auch dort.‘ - Drum hab ich gedacht …“

A.:

„Na tut mir leid. Ich bin nicht dort. Es wird also schlimm.“

Lieber A., herzlichen Dank für die tröstenden Worte.


Puppet on a String

Sandie Shaw 1967 in Wien

I may win on the roundabout
Then I'll lose on the swings
In or out, there is never a doubt
Just who's pulling the strings

Manchmal ist ein Besuch im Büro ja doch sinnvoll. Heute zB habe ich von Daniel gelernt, daß am Tag meiner Geburt Sandie Shaw mit „Puppet on a String“ auf Platz eins der österreichischen Singles-Charts war. Genau genommen war sie das ab 15.5.1967 für insgesamt 12 (in Worten: zwölf!) Wochen. Das war selbst für damalige Verhältnisse außergewöhnlich.

Was bedeutet das jetzt für mein Leben?

„Puppet on a String“ war der Sieger des Eurovision Song Contest 1967, des einzigen Song Contest übrigens, der jemals in Österreich stattfand. Ein ESC-Sieger an der Spitze der Charts: Da soll noch einmal jemand sagen, daß es keine frühkindliche Prägung gibt. Sandy Shaw! Ich könnte heute Hard Rock hören und mit einer Bierdose in der Hand Fußball schauen … ;-)

Die Aufzeichnung des Auftritts von Sandy Shaw vom 8.4.1967 in der Wiener Hofburg (mono, schwarz/weiß und „lowest-definition“) gibt es hier bei YouTube, eine kurze Erinnerung an die vom ORF damals offenbar ziemlich verpfuschte Veranstaltung selbst bei OGAE Germany. (Noch besser: die letzten 10 Minuten der Show auf YouTube)


Wer ist schon Dieter Bohlen!? Pah!

Duo music menAndere mögen vielleicht Autogramme von Dieter Bohlen oder Tokio Hotel haben. Belangloser Schnickschnack! Ich nämlich hab seit gestern eine Originalmail von Rainer Seiffert vom Duo music men. Der dürfte über diesen Eintrag hier gestolpert sein und hat mir bei dieser Gelegenheit gleich viele liebe Grüsse von der schönen Insel Usedom geschickt.

Mich freut sowas. Erstens natürlich, weil wieder mal jemand mein Blog liest. Zweitens aber auch, weil's einfach zu der verbindlichen Herzlichkeit paßt, die ich an den Urlauben da oben im nur angeblich kühlen Norden so schätze und somit die Vorfreude auf den heurigen Sommerurlaub (same time, same place) gleich mal richtig anheizt.

Ich hoffe doch sehr, daß ich Rainer Seiffert und Wilfried Große dann auch wieder am Schlachtefest in Mölschow live erleben kann. Und als Einstimmung hab ich mir heut gleich wieder mal die CD angehört. (Ich wünsche übrigens diesmal keine unqualifizierten Kommentare aus dem Nebenzimmer, damit das klar ist, ja? Das ist mein Urlaub! *g*)




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