Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Alles und noch mehr



Spring! Spring! Spring!

Hase in der DachrinneSeltsam: Man wacht auf, sieht aus dem Fenster und entdeckt am Dach des gegenüberliegenden Hauses einen weißen Hasen, der sich eher halbherzig an die Regenrinne klammert. Was soll aus so einem Tag noch werden?

Ich hätte ja gute Lust gehabt, ihm zuzurufen: „Spring! Spring! Spring!“ - allerdings weiß ich nicht, ob ich dann nicht auch fotografiert worden wäre: nackt am Fenster stehend und mit einem weißen Hasen redend. Nein, das ist nicht gut fürs Image. Ich will in niemandes Weblog so abgebildet sein.


Genitale Kleinlichkeiten

Als Patient traut man sich ja kaum jemals, seinem Arzt Ratschläge zu erteilen. Schon gar nicht, wenn es um den Endbefund einer Untersuchung geht. In diesem Fall, fürchte ich, muß ich eine Ausnahme machen:

Sehr geehrter Herr Univ. Prof. Dr. A.,

es ist absolut inakzeptabel, den negativen Endbefund einer urologischen Vorsorgeuntersuchung mit den Worten „Äußeres Genitale: völlig unauffällig“ zu formulieren. Glauben Sie mir: So etwas wollen Männer nicht hören. Schon gar nicht, wenn sie zusatzversichert sind.

Schreiben Sie beim nächsten Mal so etwas wie „beeindruckend gesund“ oder „in bester Verfassung“. Schreiben Sie, was immer Sie wollen. Aber vermeiden Sie das Wort „unauffällig“.


Why are People Interested in the Things Other People Say?

Ich habs schon einmal erwähnt: Richard M. Stallman ist mein Idol und Held. Kein Wunder also, daß Sam Williams’ Stallman-Biographie „Free as in Freedom“ auf meiner Amazon-Wunschliste stand. Mein Bruder hat mir das Buch nun dankenswerterweise geschenkt, und ich bin schon in den ersten Kapiteln auf unbezahlbare Perlen aus Stallmans Zitatenschatz gestoßen. So heißt es zum Beispiel über seine eher problematische Zeit als Jugendlicher:

„I often had the feeling that I couldn’t understand what other people were saying,“ says Stallman, recalling the emotional bubble that insulated him from the rest of the adolescent and adult world. „I could understand the words, but something was going on underneath the conversations that I didn’t understand. I couldn’t understand why people were interested in the things other people said.“

I couldn’t understand why people were interested in the things other people said. - das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Kein Wunder, daß ich diesen Mann immer schon so phantastisch gefunden habe. :)

Die Biographie steht übrigens unter der GNU Free Documentation License und ist auch online zu lesen (und zu erweitern, zu korrigieren, zu übersetzen - was immer die GFDL erlaubt). Praktischer und gemütlicher ist das gedruckte Buch allerdings schon.


Älter geworden

Eine bärige GeburtstagstorteUnd nur weil ich jetzt schon zwei Mal darauf angesprochen wurde, warum sich denn mein Geburtstag so gar nicht hier im Weblog niedergeschlagen hat:

Ja, ich wurde wieder älter (gestern, also am 18.6.). Ich glaub, ich bin jetzt 28 oder so. ;-)

Eingebracht hat es mir mehr Wohnlichkeit, Bargeld, Modisches, bunte Fotos und eine deutlich gekürzte Amazon-Wunschliste. Tja. Ach ja, nicht zu vergessen: Bruno, den Schokoladebären (siehe Foto). Den allerdings konnten wir einfangen und vernichten.


Bosnien-Herzegowina gewinnt Song Contest

Željko JoksimovićNicht ganz, aber fast: Obwohl Lordi aus Finnland die Sieger des Song Contest 2006 waren und Bosnien-Herzegowina „nur“ auf Platz drei landete, kann sich der Balkan-Staat jetzt über einen Geheimsieg freuen:

Der Journalisten-Preis für die beste Komposition ging heuer an Željko Joksimović für den Song „Lejla“, gesungen von Hari Mata Hari. Mich freut das besonders, schließlich war „Lejla“ einer meiner beiden Top-Favoriten im heurigen Jahr und nach Meinung vieler Fans (siehe die einschlägigen Web-Foren) eine der besten Balladen in der Geschichte des Song Contest überhaupt.

Željko Joksimović gewinnt den Preis nicht zum ersten Mal: Schon 2004 erhielt er die gleiche Auszeichnung für das Lied „Lane moje“, das er damals selbst sang (allerdings für Serbien-Montenegro) und mit dem er hinter Ruslana den zweiten Platz belegen konnte.


Unser Voting 2006

… und so sehen die Ergebnisse meiner kleinen, aber feinen Song-Contest-Party 2006 aus:
RangLandSongPunkte
  Interpret 
1DeutschlandNo No Never24
  Texas Lightning 
2Bosnien-HerzegowinaLejla22
  Hari Mata Hari 
3RumänienTornero20
  Mihai Traistariu 
3RusslandNever Let You Go20
  Dima Bilan 
5FinnlandHard Rock Hallelujah16
  Lordi 
5DänemarkTwist Of Love16
  Sidsel Ben Semmane 
7LitauenWe Are The Winners15
  LT United 
7MazedonienNinanajna15
  Elena Risteska 
9IrlandEvery Song Is A Cry For Love14
  Brian Kennedy 
10GriechenlandEverything13
  Anna Vissi 
10LettlandI Hear Your Heart13
  Cosmos 
12MaltaI Do12
  Fabrizio Faniello 
13TürkeiSuperstar11
  Sibel Tüzün 
13NorwegenAlvedansen11
  Christine Guldbrandsen 
15ArmenienWithout Your Love10
  Andre 
15FrankreichIl était temps10
  Virginie Pouchain 
17SchwedenInvincible9
  Carola 
18GroßbritannienTeenage Life8
  Daz Sampson 
19MoldauLoca7
  Arsenium & Natalia Gordienko 
19SpanienBloody Mary7
  Las Ketchup 
19UkraineShow Me Your Love7
  Tina Karol 
22SchweizIf We All Give A Little5
  six4one 
22KroatienMoja štikla5
  Severina 
24IsraelTogether We Are One4
  Eddie Butler 

Die großen Favoriten der Buchmacher und Online-Abstimmungen, Griechenland und Schweden, konnten unsere Herzen nicht so recht erwärmen. Umgekehrt hat das Siegerlied unseres Brötchen- und Sekt-Abends, „No No Never“ aus Deutschland, Europa nicht begeistern wollen. Was bleibt ist eine relativ hohe Trefferquote auf den oberen Rängen. Sogar die Sieger des Abends, Lordi, erreichen bei uns einen respektablen fünften Platz. Kein Wunder: Lead-Sänder Lordi schätzt ABBA. ;-)


Song Contest 2006: Voting Sheet

Wie jedes Jahr gibt es auch heuer wieder das kunterbunte Voting-Sheet zum Song Contest 2006 für meine kleine Song-Contest-Party.

Und weil ich mir denk, daß vielleicht der eine oder andere auch gern mitschreibt, wen er wie gern hat, stell ich das Ding als PDF zum Dowload hierher, in Farbe und bunt:

Eurovision Song Contest 2006 - Voting Sheet (PDF)

Wer das ganze selbst noch aufpeppen möchte oder einen Fehler ausbessern muß, bekommt es auch in bearbeitbarer Form als Open Document File:

Eurovision Song Contest 2006 - Voting Sheet (ODT)


Song Contest: Gut geraten

Dima Bilan (Russland)Selten haben meine persönliche Punktewertung und das Ergebnis des ESC-Semifinales so gut übereingestimmt: Meine Favoriten sind drin, die von mir mit weniger als 6 Punkten bedachten Länder sind raus.

Einzige Ausnahmen: Schweden und Polen. Ich hätte gerne Polen mit dabei gehabt und dafür auf die 150. Darbietung des immer gleichen schwedischen Songs verzichtet. Man kann ja aber bekanntlich nicht alles haben, und wer weiß, wie weit Carola mit ihrem Heuler am Samstag noch kommt. Jedenfalls sind Armenien, Irland, Mazedonien, Russland, die Türkei, die Ukraine, Finnland, Litauen, Schweden und vor allem Bosnien-Herzegowina im Finale.

Besonders amüsiert hat mich, daß Silvia Night aus Island doch glatt ausgebuht worden ist. So richtig ausgebuht, nicht nur vereinzelte Buh-Rufe unter den Applaus gemischt. So was gabs, so weit ich mich erinnern kann, noch nie. (So was wie ihren Auftritt allerdings auch nicht.)


Song Contest Semifinale

Tatsächlich: TRTint überträgt! Zusätzlich gibt es einen Livestream von eurovision.tv. Alles ist gut. Ich bin glücklich.

Avanti La Vie

Jacques Zegers bei ESC 1984 in LuxemburgSo ist das Netz: dicht, verwoben und ganz und gar spontan. Auf der Suche nach der Lösung für ein Softwareproblem entdecke ich eines dieser Geisterlieder: Musik, die mir seit Jahren immer wieder durch den Kopf geht, die ich aber nicht zuordnen kann.

Im konkreten Fall wußte ich, daß es ein französischsprachiger Beitrag zum Song Contest war. Nicht mehr. Kein Jahr, kein Land, kein Interpret, kein Titel. Nur die Melodie blieb hängen, obwohl ich das Lied nur ein einziges Mal gehört habe.

Wie sich jetzt durch Zufall, Chat und Google herausstellt, war es „Avanti la vie“ von Jacques Zegers. Er sang es 1984 für Belgien und wurde damit den fünfter, ex aequo mit Alice & Franco Battiato und ihrem beeindruckenden „I Treni Di Tozeur“. Für Österreich sicherte Anita („Einfach weg“) den traditionellen letzten Platz. Gewonnen haben, und das ist das tatsächlich Bemerkenswerte am Eurovision Song Contest 1984, die Herrey’s mit dem gräßlichsten Siegerlied der Eurovisionsgeschichte, „Diggi-Loo Diggi-Ley“. Einen reich bebilderten, modisch erschütternden Rückblick bieten „Les petites histoires 1984“. (Apropos erschütternd: Die Herrey’s treten immer noch auf.)

Mein Softwareproblem ist noch immer nicht gelöst. Aber ich habe jetzt ein Video des Auftritts von Jacques Zegers, den kompletten Text und vor allem die Gewissheit, daß ich nicht ganz verrückt bin: Manche der Lieder, die in mir klingen („… Danke für den Spaß am Singen …“), gibt es tatsächlich. *g*

PS: Die Semifinal-Party ist geplatzt. Ich sags nur. Falls jemand NDR empfangen kann und mich kennenlernen möchte ;-).




development