Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Video-Schnittplatz Südbahn

Der eingeschobene „InterCity“, die luxuriöse Direktverbindung von Velden nach Wien, entpuppt sich als Aneinanderreihung von City Shuttle Waggons. Keine erste Klasse, kein Speisewagen, keine Klimaanlage, eng, heiß und - vor allem! - ohne die für mich mittlerweile überlebensnotwendigen Steckdosen.

Es wird also in Klagenfurt umgestiegen in einen hübschen ÖBB EC mit Business Class. Da haben wir ein Abteil nur für uns allein, nette Menschen, die uns Würstel und Bier an den Platz servieren und selbstverständlich Strom für mein Telefon. Das bedeutet, ich kann ohne Rücksicht auf den Akku das Videomaterial des heutigen Tages sichten, zusammenschneiden und gleich vom Zug aus veröffentlichen. So lassen sich auch vier Stunden Südbahn ertragen.

(Getippt wird dieser Bahnbericht natürlich auch gleich im Zug; am N810 allerdings, der Tastatur wegen.)


Spooky People Under the Sun

Woertersee
So sieht es in Velden aus, wenn Christa Kummer Kälte und Regen ankündigt. Es ist angenehm warm, kaum ein Wolkerl am Himmel... und Velden wird überhaupt immer netter. Nur die Touristen hier: spooky. Edel-Krocha mit ein bißchen Hietzinger Einschlag. Aber man muß ja nix reden damit, nur belustigt zuschauen. :)

Velden: Gewichtszunahme

Ich hab hier den „offiziellen Wörthersee-Führer“ aus dem Jahr 1927 entdeckt. Da stehen die Wahrheiten, die die heutige Fremdenverkehrs-Propaganda unterschlägt:

In erster Linie muß die wohltätige Einwirkung der Veldener Bäder auf alte Leute angeführt werden. Es ist eine Freude, zu sehen, welche Wirkung schon eine Badesaison auf bejahrte Kurgäste ausübt; der Gang wird elastischer, die Gesichtsfarbe frischer, das ganze Gehaben jugendlicher. Zugleich ist auch eine meist beträchtliche Gewichtszunahme zu verzeichnen.

Das wenn ich gewußt hätte. Jugendliches Gehaben hin oder her, aber die Sache mit der beträchtlichen Gewichtszunahme ist doch irgendwie bedrohlich. Nichts wie weg hier! ;)


Velden

GartenHausNeumair
Trotz aller anderslautender Wettervorhersagen: sonnig, trocken und warm. Nach einem gewohnt üppigen "Haus-Neumair-Frühstück" und dem ersten Lagerhaus-Besuch meines Lebens mache ichs mir mit lecker Kaffee auf der Terrasse gemütlich. Die Sonne scheint mir auf den Bauch, überall zwitschern Vögel, bunte Schmetterlinge sehen mir fasziniert beim Bloggen zu und die Lokalzeitung warnt alte Männer vor den Gefahren junger Liebschaften aus dem Gefängnis. Was für ein Tagerl!

Verspätungsursache

"Werte Fahrgäste, wegen einer Verspätungsursache ist unser Zug derzeit verspätet." - Na gut daß mans weiß.

ÖBB-Geisterzüge

Für eine Zugfahrt möchte ich sicherheitshalber einen Sitzplatz reservieren. Computer sagt nein: ZUG/STRECKE/DATUM/DIENSTLEISTG UNVEREINBAR (aus dem Buch „How to write a Fehlermeldung where everyone calls the Hotline“).

Ein Anruf bei der ÖBB-Hotline bringt Klarheit: Es handelt sich um einen eingeschobenen Zug, der ist nicht im System drinnen, erklärt mir ein freundlicher junger Mann, um dann eilig nachzuschieben: Sie brauchen sich aber keine Sorgen machen, er fährt trotzdem! Ganz sicher! Die ganze Strecke! Ich bin selbst schon mal mit so einem gefahren.

Das find ich ja jetzt nett: Die ÖBB halten es für notwendig zu versichern, daß ein im Fahrplan aufscheinender Zug auch wirklich fährt. Ich glaub, ich frag jetzt sicherheitshalber jedes Mal nach. ;)


Nokia N900 - seit 2005 geplant?

Gerade vorgestern erst gabs die letzten „N900“-Spekulationen hier. Heute weiß man schon wieder Neues rund um das vorläufig „N900“ oder auch „Rover“ genannte Nachfolgemodell des N810, diesmal allerdings eher auf der Meta-Ebene. (Ich seh das alles metaphysisch.)

Peter Schneider ist für das Marketing der Maemo-Software-Abteilung bei Nokia zuständig. Er schreibt vor wenigen Stunden im Userforum so ganz nebenbei:

[…] the influence of Maemo Software will actually grow starting from 1st of June when we will become Maemo Devices, when our hardware, software and product integration folks are joined to one unit being able to work together even better and faster.

Das war bisher nicht bekannt und ist eigentlich eine viel größere Sensation als die „N900“-Gerüchte: Ab 1.6.2009 organisiert Nokia um. Statt der bisherigen Abteilung für Maemo Software, die die Plattformentwicklung für die Tablet-Reihe vorangetrieben hat und nicht mit Hardware-Designs betraut war, gibt es eine neue Abteilung „Maemo Devices“. Plural. Inklusive Hardware und Produktintegration.

So etwas tut man nicht, wenn man einfach nur einer seit 2005 existierende Produktserie für einen kleinen Nischenmarkt ein weiteres Modell hinzufügen möchte. Umorganisationen sind immer teuer und unangenehm. Die führt man durch, wenns auch was bringt. Womit wir wieder bei der Rolle wären, die die Plattform Maemo bei Nokia in Zukunft spielen wird - und bei der Frage, ob es wirklich nur ein „N900“ oder womöglich gleich mehrere Geräte (siehe RX-71) geben wird.

Nach den Diskussionen der letzten Tage, die ich mit Nokia-Mitarbeitern (und vor allem mit Ex-Nokia-Mitarbeitern) geführt habe, bin ich ziemlich sicher:

  1. Es wird mehr als ein Gerät geben.
  2. Nokia wird versuchen, auf Basis von Maemo eine Geräteklasse oberhalb von Symbian/S60 (und in direkter Konkurrenz zu Android) zu positionieren.
  3. Das alles war seit 2005 so geplant. Sie haben es uns auch gesagt, aber keiner hat zugehört.

Die Chronologie liest sich im Nachhinein wie ein langweiliger Krimi: vorhersehbar ab der ersten Seite.

  • November 2005: Nokia bringt ein auf GNU/Linux basierendes „Internet Tablet“ auf den Markt. Es ist das erste Gerät mit der auf Debian basierenden Distribution Maemo. Nokia verzichtet zum völligen Unverständnis aller damaligen Marktbeobachter auf vieles, was man als selbstverständlich erachtet hätte: GSM-Telefonie, Office-Unterstützung, Termin- und Kontaktverwaltung … auch in den folgenden Produktiterationen werden diese Features nicht nachgereicht, obwohl Nokia sowohl das Know-How als auch portierbaren Programmcode im Haus hat. Verkaufsziel im Business Case: 2.000 Stück. (Aufgrund von Lieferschwierigkeiten und später bekannt gewordener Stückzahlen liegt nahe, daß dieses Verkaufsziel um ein Vielfaches überschritten wurde. Konkrete Zahlen nennt Nokia nicht.) Technikjournalisten sind ratlos, können das Gerät nicht einordnen und erkennen keinen Platz dafür in der Gesamtstrategie von Nokia. Trotz der geringen Stückzahl investiert Nokia laufend in die Software: Zwei große Versionen von Maemo erscheinen für das 770, daneben einige kleine Bugfix-Releases.
  • Jänner 2007: Das N800 wird vorgestellt. Es bietet mehr Rechenleistung, vor allem aber auch eine auf Multimedia-Anwendungen hin optimierte Hardware. Softwareseitig erscheint eine dritte Maemo-Version. Noch immer sehen Fachjournalisten den Sinn des Nokia-Engagements in diesem Bereich nicht. Vor allem die offensichtlichen Lücken im Leistungsumfang auch dieses Geräts (z.B. PDA-Funktionen) stoßen auf zunehmendes Unverständnis.
  • November 2007: Markteinführung des N810. Es ist etwas kleiner als das N800, hat GPS, eine aufschiebbare Tastatur und ein deutlich besseres Display. Die vierte Version von Maemo erscheint. Im Zuge der Produktpräsentation beantwortet Anssi Vanjoki, Executive Vice President, die Frage nach dem kommerziellen Erfolg mit: Selling units wasn't the point. Er hätte ruhig konkreter werden können, externe Schätzungen gingen 2007 von rund 300.000 verkauften Exemplaren aus. (Zur Erinnerung: geplant waren 2.000 für das 770, wahrscheinlich kaum mehr für das N800.) Tatsächlich hat er damit zum ersten Mal ausgesprochen: Nokia ging es bei den Tablets nicht um Markterfolg. Die Existenz der Geräte hatte einen anderen Zweck. (Ich kann mich auch nicht erinnern, daß das Unternehmen die Geräte je aktiv vermarktet hätte.) Bekannt wurde Anssi Vanjoki aber mit einem anderen Zitat aus diesen Tagen: Das N810, sagte er, sei die dritte von fünf Etappen auf dem Weg zu einem wirklich massenmarkttauglichen Gerät auf Maemo-Basis. (Die Formulierung Step three of five hat dazu geführt, daß Maemo-User immer wieder erklären, sie würden auf Step Seven of Nine warten. So viel nochmal zu Tablets und Star Trek.)
  • Jänner 2008: Trolltech, die Firma hinter Qt, wird von Nokia übernommen. Qt ist unter anderem ein System zum Erstellen von grafischen Benutzeroberflächen, hilft aber auch sonst bei der Programmentwicklung. Es ist in der GNU/Linux-Welt beliebt, kann aber auch plattformübergreifend eingesetzt werden. Arbeiten zur Integration von Qt in Maemo sind im Laufen.
  • Mai 2008: Nokia „kauft“ sich eine Community und beginnt mit massivem Personalaufbau. Während weltweit Niederlassungen geschlossen und Mitarbeiter in Scharen gekündigt wurden, gibt es vom zweiten Quartal 2008 bis heute praktisch ununterbrochen offene Stellenausschreibungen für GNU/Linux-Entwicklerjobs in Kalifornien, Indien und Finnland. Die externe Community hat man sich buchstäblich erkauft: Neue Infrastruktur für das Community-Portal maemo.org, bezahlte Reisekosten für Community Summits, fünf von Nokia bezahlte, aber von der Community kontrollierte Vollzeit-Mitarbeiter, … Geld scheint überhaupt keine Rolle mehr zu spielen.
  • September 2008: Während des Maemo Summits wird erwähnt, daß die Arbeiten an der angekündigten neuen Version von Maemo (Codename: „Elephanta“) abgebrochen wurden. Beobachter vermuten: Damit wurde auch ein weiteres Tablet, „Step four of five“, übersprungen und alle Energie in das neue Projekt „Fremantle“ (Maemo 5) investiert.
  • Oktober 2008: Qt für Symbian/S60 wird vorgestellt. Plattformübergreifende User-Interface-Elemente, die sowohl unter Maemo als auch unter S60 funktionieren, sind damit erstmals greifbar nahe.
  • Dezember 2008: Nokia-Manager Ukko Lappalainen erklärt in einem Interview: In the longer perspective, Linux will become a serious alternative for our high-end phones. - Gefragt, ob er damit Android meint, antwortet Lappalainen: I don't see anything in Android which would make it better than Linux Maemo.
  • Mai 2009: Intel und Nokia veröffentlichen den gemeinsamen, freien, GPL-lizensierten Software-Stack ofono für Mobiltelefonie unter GNU/Linux. Der Nokia-Anteil des Codes, so heißt es, stamme direkt aus dem Maemo-Projekt. Die naheliegende Frage, ob Maemo denn nun doch mit Telefonie-Fähigkeiten ausgestattet wird, beantwortet Peter Schneider mit: Maemo Software is an R&D unit in Nokia meaning that we work on all kinds of things in research and on engineering level. Whether we go the last mile and bring our work into a product that you could buy depends on for what portfolio segment we use Maemo software.. Das haben alle damals geglaubt! Da sagt ein von der Wirtschaftskrise gebeuteltes Unternehmen: „Ach, wir forschen halt mal so rum, programmieren hier was und da was, aber ob wirs jemals in einem Produkt vermarkten, ach, wer weiß das schon.“ - und die Leute glauben es!
  • Juni 2009: Nokia gründet die neue Abteilung Maemo Devices.

Ich gebs zu: Bei der Erwähnung des „Five Step“-Plans hab ich mir schon irgendwie gedacht: Ja, ja, red’ du nur. Three of five, Seven of Nine, alles Humbug. Ein Plan, der 2005 beginnt, Ende 2007 bei Schritt drei angekommen ist und dann wann bitte genau das Stadium eines fertigen Produktes erreichen soll? In einem Geschäft, in dem die Produkte schneller altern als die Milch beim Billa? Eine ganze Produktserie, die de facto nur als großes Versuchslabor angelegt war und mit einem geplanten Absatz von 2.000 Stück fürs erste Modell gestartet wurde? Das kann niemand glauben. Da war ich beim Kopfschütteln wohl in guter Gesellschaft. (Die Zahlen bzgl. geplanter und tatsächlicher Verkaufszahlen stammen übrigens aus dem Artikel Nokia, the N810 Tablet & the Long View von Alistair Croll.)

Wenn die Infos aber tatsächlich zutreffen, die wir derzeit bezüglich des angeblichen N900 und einer neuen „Maemo Devices“-Abteilung bei Nokia haben, dann scheint das alles rücklickend plötzlich völlig plausibel und logisch: Man hat die Tablets bewußt klein gehalten (keine PDA-Funktion, keine Sprachtelefonie), um mit einer überschaubaren Menge technikaffiner Kunden Möglichkeiten der kommerziellen Nutzung freier Software zu erproben. Tatsächlich hat Nokia viel gelernt, es gab Höhen und Tiefen im Projekt und einige unvorhergesehene Kurswechsel. Unter Umständen ist das, was nun durchgesickert ist, bereits „Step 5“. Vielleicht auch erst der vermeintlich übersprungene „Step 4“. Egal was: Die Finnen ziehen ihren Plan aus dem Jahr 2005 durch. Das nenn ich Konsequenz!


Nokia „N900“: erstes Maemo-fon im Sommer?

Seit gestern schwirren die ersten Gerüchte herum, vor wenigen Minuten erst hat es ein im Dezember gefeuerter Nokia-Angestellter mehr oder weniger bestätigt:

Das lange erwartete „Maemo 5 Lead Device“, der Nachfolger des Nokia 700, N800 und N810, ist ein stinknormales Telefon. Ab Juli 2009 soll es - zuerst in den USA, dann weltweit - gemeinsam mit T-Mobile vermarktet werden. Das ist nicht unbedingt eine gute Nachricht … aber dazu später.

Was ist über das Gerät bekannt? Die wichtigsten technischen Eckdaten hat Nokia bereits 2008 offiziell genannt, einiges davon hat sich dann im ebenfalls längst öffentlichen Quelltext des Betriebssystems bestätigt: OMAP3430 Prozessor, 5MP Kamera mit Blitz, GPS, Accelerometer, HSPA, 800x480 Bildschirmauflösung, Betriebssystem Maemo 5 („Fremantle“), Hardware-Tastatur …

Dazu kommen jetzt folgende Informationen, die MobileCrunch zugespielt wurden:

  • 59,7x111x18,2mm, 180g
  • Sprachtelefonie via GSM und VoIP
  • GSM Quad-Band 850, 900, 1800, 1900; WCDMA 900, 1700/2100, 2100
  • 1GB Speicher für laufende Programme (256MB RAM, 768MB Swap)
  • bis zu 48GB Massenspeicher
  • Videoaufnahmen bis zu 800×480 mit AVC/H.264
  • Verfügbarkeit Europa: Oktober 2009
  • kleine, 3-reihige Tastatur, kein D-Pad
  • 3.5" resistiver Touchscreen

Noch immer nicht bekannt ist der Produktname: „N900“ ist eine Erfindung der User und Blogger. Nokia bleibt bei „Maemo 5 Lead Device“ bzw. dem internen technischen Kürzel RX-51.

Diese Eckdaten haben in den diversen Internet-Treffpunkten einen Sturm der Empörung ausgelöst. Schon die Integration von Sprachtelefonie und die Zusammenarbeit mit T-Mobile sind nicht unumstritten. Der Wegfall des Steuerungskreuzes („D-Pad“) und die weitere Kastration der ohnehin schon wenig gelungenen Tastatur werden als böse Fehler kritisiert. Vor allem aber sorgt die Abkehr von der bewährten 4.2"-Bildschirmdiagonale der Vorgängermodelle für Entrüstung. Tatsächlich: Mickrige 3.5" sind für Tablet-verwöhnte Konsumenten unvorstellbar. Videos, e-Books oder einfach auch normale Internetseiten … gerade weil die im 3-Zoll-Bereich angesiedelte Smartphone-Liga hier versagt hat, haben sich die Leute ein Tablet zugelegt. Es stellt sich also die Frage: Wozu dieses Gerät? Für ein Telefon nach wie vor zu groß und zu schwer, als Tablet zu klein … Naja. Man wird sich was gedacht haben dabei in Finnland. (Die Hoffnung zumindest lebt: Im Kernel-Quellcode finden sich Hinweise auf ein zweites Gerät mit der Bezeichnung RX-71 …)

Was gestern eine echte Überraschung war, erscheint bei Analyse der Vorgänge der letzten Monate durchaus vorhersehbar:

Am 11. Mai schon hat Nokia gemeinsam mit Intel das ofono-Projekt angekündigt. Die beiden Unternehmen entwickeln dabei GPL-lizensierte Programmkomponenten für GSM/UMTS, die von Applikationsentwicklern über definierte APIs angesprochen werden können. Schon damals hieß es:

One of the origins of this project is the work that Maemo has been doing as regular R&D activity. We have no firm plans as to when oFono would be integrated into the platform.

Ebenfalls auffällig waren die plötzlich vergleichsweise riesigen User-Interface-Elemente im Maemo 5 SDK, die auf dem Schirm des N800/N810 reichlich überdimensioniert aussehen. Sogar ich selbst habe damals geschrieben:

Das neue User Interface macht aus dem an sich mächtigen, PC-ähnlichen Maemo ein zusammengestutztes Betriebssystem für Mobiltelefone mit 2"-Display. […]

Ich kanns mir nur so erklären, daß das gesamte System tatsächlich von der esoterischen „Internet Tablet“-Schiene auf ein Leben im Inneren eines Mobiltelefones vorbereitet werden soll.

Nur: Glauben wollte es keiner. Zu oft hat Nokia das uralte Mantra It's not a phone! wiederholt. - OK, es sind auch jetzt noch nur Gerüchte. Es gibt nach wie vor keine wirkliche Bestätigung abgesehen von einem gekündigten Angestellten. Trotzdem halte ich es für zumindest nicht unwahrscheinlich … leider. Auch ich hätte lieber weiterhin den 4.2"-Bildschirm gehabt, vielleicht sogar 4.5" oder 5". Auch ich hätte mich über mehr statt weniger Hardware-Tasten gefreut. Auch ich hätte auf die Funktion Sprachtelefonie verzichtet, solange nur die versprochene HSPA-Funktion zur Verfügung gestanden wäre. Jetzt freu ich mich umso mehr, daß ich noch ein billiges N810 ergattert habe und warte auf weitere Geräte. So ein RX-51 kann ja nicht das Ende der Fahnenstange sein, und vielleicht gibt es ja auch nach dem geheimnisvollen RX-71 noch weitere Modelle.


Samstag am Mondsee

Mondsee mit Schafberg

Ziemlich spontan und ungeplant hat sich ein Familienausflug an den Mondsee ergeben. Strahlender Sonnenschein und ein völlig verrückter Hund, der (erfolgreich!) Fliegen jagt und verspeist. Ins Wasser geh ich grad noch nicht, obwohl: Es nähert sich der magischen 20-Grad-Grenze. Beim nächsten Besuch hier bin ich drin!

Nachtrag: schon passiert. Ich war drin. Nackelig, gezwungenermaßen, weil das ja alles nicht geplant war und ich keine Badesachen im Gepäck hatte. Seit der Ostsee trau ich mich sowas ja. :) - So schön! So schön!


Plachutta

Die Krise ist abgesagt: Abendessen gibts beim Plachutta. Da mischt sich Fleischeslust mit der „viele-kleine-Töpfchen“-Freude von Frühstücksbuffets. Sehr fein!

ESC 2009: Song Contest goes iTunes

Daß der Eurovision Song Contest 2009 auffällig viele gute Songs hervorgebracht hat, habe ich an anderer Stelle schon erwähnt. Ein Bericht der EBU stellt nun fest: Aus Fairytale könnte einer der kommerziell erfolreichsten Siegertitel seit Jahren werden. Aber auch der Verkauf der anderen Songs läßt sich gut an.

Als Indikator dienen die Verkaufzahlen auf verschiedenen Download-Services, allen voran der EBU-eigene Music-Downloads-Bereich und Apples iTunes Store. Falls iTunes irgendeine Aussagekraft hat, steht zumindest einigen Teilnehmern ein warmer Geldregen ins Haus:

Fairytale ist derzeit in 11 von 17 gelisteten europäischen Ländern auf Platz 1, in fast allen anderen zumindest auf Platz 2 oder 3. Aber auch andere ESC-Teilnehmer tummeln sich schon in den Top 10: Island (Is it true?), die Türkei (Düm tek tek), Estland (Rändajad), Deutschland (Miss Kiss Kiss Bang), Aserbaidschan (Always) und Schweden (La voix) werden dabei besonders gerne gekauft. (Das sind interessantwerweise nicht ausschließlich Songs, die beim ESC selbst besonders gut abgeschnitten haben: Deutschland und Schweden waren in der Wertung ganz hinten.)

Sogar unser traditionell ESC-feindliches Österreich gönnt dem Siegertitel einen dritten Platz beim Musikdownload. Das ist nett, hat aber noch Potential: Die griechischen iTunes-Charts sind von Platz 1 bis Platz 9 ausschließlich von Song-Contest-Titeln belegt, Schweden geht noch einen Schritt weiter und besetzt gleich die gesamten Top 10 mit den Songs aus dem Bewerb.

Zur Erinnerung: Es gab Jahre, da hats nicht mal das Siegerlied in so vielen Ländern in die Charts geschafft.


ESC 2009: Jury, Televoting und Semifinalshows

Logo: Eurovision Song Contest 2009Gerade heuer ist ein Blick auf die soeben veröffentlichten Wertungen der beiden Semifinalshows des Eurovision Song Contest 2009 interessant. Zum ersten Mal waren nämlich die Wertungsmethoden bei Semifinale und Finale komplett unterschiedlich.

Während früher alle drei Shows ausschließlich per Televoting entschieden wurden und erst 2008 der 10. Platz jedes Semifinales für einen Kandidaten der Jury reserviert wurde, galt heuer:

  • Neun Finalisten aus jedem Halbfinale qualifizieren sich per Televoting.
  • Der nach Jurypunkten höchstbewertete Song, der nicht auch schon per Televoting ins Finale geschickt wurde, erhält das Jury-Ticket und kommt als zehnter Teilnehmer aus dem jeweiligen Semi weiter.
  • Zu den so ermittelten 20 Teilnehmern kommen als Fixstarter der Sieger des Vorjahres sowie die „Big 4“ Spanien, Deutschland, Frankreich und das nur einmal im Jahr so bezeichnete Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland, besser bekannt als le Royaume-Uni de Grande-Bretagne et d'Irlande du Nord.
  • In der Finalshow schließlich gab es heuer zum ersten Mal in der Geschichte des Eurovision Song Contest eine durchgehend gemischte Wertung aus Televoting und Jury im Verhältnis 50:50. (Früher waren solche gemischte Ergebnisse eher zufällig zustande gekommen: Zuerst deshalb, weil einige Länder das Televoting nicht umsetzen konnten oder wollten, später nur als Ersatz bei technischen Pannen.)

Zunächst also: Wer wäre schon am Semifinale gescheitert, wenn ihn nicht die Jury-Punkte gerettet hätten? Im ersten Halbfinale war es Finnland, das nur Platz 12 von 18 belegt und damit die Top 9 verfehlt hat. Kroatien war dann zwei Tage später auf Jury-Hilfe angewiesen. Televoting alleine hätte nur für Platz 13 gereicht. (Geholfen hats schließlich nichts: Im Finale war Finnland Schlußlicht, Kroatien blieb am 18. Platz hängen.)

Wen hätten wir stattdessen am Samstag gesehen, wenn auch der zehnte Finalplatz vom Publikum bestimmt worden wäre? Mazedonien (statt Finnland) und Serbien (statt Kroatien). Beides pure Folter. So eine Jury ist doch eine feine Sache.

Wenn das engültige Resultat im Finale eine Mischung aus Jurywertung und Televoting war, wie sehr unterscheiden sich die Ergebnisse dann von denen im ausschließlich publikumsbestimmten Halbfinale? Im Spitzenfeld gar nicht:

Rang (Finale)LandRang (Semi 1)Rang (Semi 2)
1Norwegen-1
2Island1-
3Aserbaidschan-2
4Türkei2-
5Vereinigtes Königreich--
6Estland-3
7Griechenland-4
8Frankreich--
9Bosnien & Herzegowina3-
10Armenien5-
11Russland--
12Ukraine-6
13Dänemark-8
14Moldau-5
15Portugal8-
16Israel7-
17Albanien-7
18Kroatien-13 (Jury)
19Rumänien9-
20Deutschland--
21Schweden4-
22Malta6-
23Spanien--
23Litauen-9
25Finnland12 (Jury)-

Die hinteren Plätze haben aber ihr schlechtes Abschneiden zumindest teilweise mangelnder Jury-Liebe zu verdanken: Schweden war vom Publikum im Semi auf einen beachtlichen 4. Platz (von 18) gewählt worden, blieb dann aber in der gemischten Wertung unter den letzten fünf. Ebenso Malta: Immerhin Platz 6 von 18 im Semifinale, unter Berücksichtigung der Jury dann aber doch nur Nummer 22. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so auffällig, die Situation bei Bosnien & Herzegowina, Moldau und der Ukraine.

Auf der anderen Seite liegt die Vermutung nahe, daß zumindest einige der Fixstarter ohne kräftige Jury-Hilfe chancenlos geblieben wären. Patricia Kaas hat für Frankreich zwar einen genialen Auftritt hingelegt, für ihre Top-10-Position werden aber kaum Massen von Televotern verantwortlich sein.

Fazit: Die vordersten Plätze hatten breiteste Unterstützung nicht nur aus allen teilnehmenden Ländern, sondern auch gleichermaßen von Publikum und Jury. Und: Die Tabelle zeigt eine sehr, sehr ausgewogene Mischung zwischen „alten“ und „neuen“ ESC-Ländern. Diaspora hin, Balkan her: Die Jury greift korrigierend ein. Das Ergebnis paßt.


ESC 2009: Unser Voting

… und so sehen die Ergebnisse meiner kleinen, aber feinen Song-Contest-Party 2009 aus:
Rang Land Song Punkte
Interpret
1 Schweden La voix 24
Malena Ernman
1 Norwegen Fairytale 24
Alexander Rybak
3 Frankreich Et s'il fallait le faire 22
Patricia Kaas
4 Bosnien & Herzegowina Bistra Voda 17
Regina
5 Island Is It True? 16
Yohanna
6 Malta What If We 15
Chiara
6 Dänemark Believe Again 15
Brinck
8 Vereinigtes Königreich My Time 14
Jade Ewen
9 Kroatien Lijepa Tena 11
Igor Cukrov feat. Andrea
9 Estland Rändajad 11
Urban Symphony
9 Deutschland Miss Kiss Kiss 11
Alex Swings Oscar Sings!
12 Portugal Todas As Ruas Do Amor 10
Flor-de-Lis
12 Griechenland This Is Our Night 10
Sakis Rouvas
12 Spanien La noche es para mí 10
Soraya
15 Russland Mamo 9
Anastasija Prichodko
15 Moldau Hora Din Moldova 9
Nelly Ciobanu
17 Litauen Love 8
Sasha Son
17 Israel There Must Be Another Way 8
Noa & Mira Awad
17 Ukraine Be My Valentine 8
Svetlana Loboda
20 Finnland Lose Control 6
Waldo's People
21 Armenien Jan Jan 5
Inga & Anush
21 Aserbaidschan Always 5
AySel & Arash
21 Türkei Düm tek tek 5
Hadise
21 Albanien Carry Me In Your Dreams 5
Kejsi Tola
21 Rumänien The Balkan Girls 5
Elena

Ich glaub es ist das erste Mal in der Geschichte unserer kleinen Party und ihrer veröffentlichten Votings, daß der tatsächliche Sieger auch von uns die höchte Punktezahl bekommen hat. Gratulation, Herr Rybak!

Alles in allem wars der genialischste Song Contest seit langem. Bei meiner eigenen Punktevergabe konnte ich mich kaum entscheiden, es gab wenige Länder, denen ichs so gar nicht vergönnt hätte. Dazu kam ein TV-Spektakel, das in dieser Form überhaupt noch nie zu sehen war. Der ORF berichtete von 30 Millionen, die ARD gar von 42 Millionen Euro, die in Bühne und Produktion geflossen sind - und das hat man durchaus gesehen. (Ich glaub da eher der ARD: Erstens hat der ORF keine Song-Contest-Kompetenz, zweitens hat's einfach nach € 42.000.000,- ausgesehen.)

Völlig gefehlt haben die nervigen Spaßnummern der letzten Jahre. Zum Lachen gebracht haben uns heuer nur die vielen Schenheitskeniginnen aus diversen -istans bei der Punkevergabe.


ESC 2009: Voting Sheet

Das Voting Sheet zum Eurovison Song Contest 2009 ist da. Wie gewohnt einmal als PDF und einmal als frei editierbare Version im Open Document Format.

Viel Spaß! (Ach ja: Ich mußte das jetzt doch ziemlich eilig durchziehen. Wer einen Fehler findet: bitte sagen!)


ESC: Ungarn raus, sonst OK

Logo: Eurovision Song Contest 2009Gerade ist das zweite Semifinale zu Ende gegangen: Ungarn ist überraschend raus (war aber live auch nicht annähernd so gut wie im Promo-Video), ansonsten hat das heurige Teilnehmerfeld doch einiges zu bieten:

Starke Favoriten aus dem Norden (Schweden, Dänemark, Norwegen), wunderbare Balkan-Balladen (Kroatien, Bosnien-Herzegowina), chancenlos Schönes aus Frankreich … und die schlimmste Enttäuschung, die die Türkei seit vielen Jahren im Rennen hat.

Ich freu mich auf Samstag. (Obwohl jetzt die Arbeit beginnt: Voting-Sheet basteln, Brötchen und Sekt kaufen, Script für die Erstellung der HTML-Tabelle am Ende der Show schreiben … Wer sagt, daß so ein Song Contest nur Vergnügen ist?)


A1 over IP: Geile Spiele mit dem Telefon

Wieder einmal darf ich Werbung für die Wunderkiste meines Brötchengebers machen: A1 over IP heißt mein neues Spielzeug.

A1 over IP ist zunächst einfach ein SIP-Account (mein vierter mittlerweile). Das wäre an sich nicht so wahnsinnig aufregend. Aufregend ist, daß die klugen Köpfe von der Mobilkom SIP und Mobilfunk zusammenwachsen lassen: Eingehende Anrufe auf meine A1-Telefonnummer läuten parallel auf meinem Mobitelefon und einem angemeldeten VoIP-Client. Der Anrufer braucht gar nichts davon wissen, daß er mich per SIP erreicht. Genauso erscheint bei ausgehenden VoIP-Gesprächen ins Fest-/Mobilnetz am Display des Angerufenen meine Handy-Nummer. (Das klingt banal, erspart aber die Was ist denn das für eine komische Nummer?-Fragen, die bei Verwendung meiner 0720er-Rufnummern jedes Mal kommen. Außerdem verbessert es die Erreichbarkeit bei Rückrufen.)

Die Mobilkom spart es sich auch, klemmig mit Terminierungsentgelten Kleingeld zu machen, wie das z.B. bei Sipcall und Sipgate üblich ist: Diese Provider unterbinden reine Internet-Calls per SIP-URI und zwingen den Anrufer auf teure 0720er-Nummern. Bei A1 ist das anders: Da gibts auch eine dokumentierte SIP-URI und somit Calls von PC zu PC.

Eine echte Freude war das Einrichten des Kontos am N810, das damit tatsächlich zum Zweittelefon für meinen A1-Vertrag wird. Auf kaum einem anderen Gerät ist die Verknüpfung von Mobilfunk-Nummer und VoIP-Technologie so sinnvoll. Und: Ich habs ja meinen Internet-Tablets zu verdanken, daß ich A1 over IP überhaupt entdeckt habe. Ein User auf talk.maemo.org hat das Service in einem VoIP-Thread erwähnt. Ohne ihn wäre ich nie auf die Idee gekommen, mich anzumelden. (Es braucht einen in Wien lebenden Italiener in einem mit finnischem Geld bezahlten amerikanischen Forum, um mir die Produkte meiner eigenen Firma nahezubringen …)

Kein Licht ohne Schatten: Während die Einrichtung am N810 völlig problemfrei war, kann ich den Account am Desktop nicht ums Verrecken verwenden. Egal ob Ekiga, SJPhone, KPhone, … kein einziges Softphone schafft die Verbindung zum A1-Server. Irgendetwas ist bei A1 anders als bei den anderen SIP-Accounts. Nicht einmal Empathy, das für VoIP den gleichen technischen Unterbau verwendet wie das N810, kann sich anmelden. Naja. Ich bin eh nicht der Typ, der mit dem Headset am PC sitzt. ;)


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