Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

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Blogger-Treffen, feenbestäubt

Ike und Tina luden zum Blogger-Treffen, und alles was Rang und Namen hatte folgte. Kysira, Nasgrath, der Schlosser, Rainer von Lienz, natürlich ich selbst … ja, und auch Leute ohne Blog-Leben. (Letzteres klingt so altmodisch, andererseits: Blogger-Treffen sind ja auch seit 10 Jahren out, oder? *gg*)

So pendelten wir also entspannt zwischen Nord- und Südterrasse, je nach Neigung mit Bier oder Sprudelwasser in der Hand, und ließen uns von den knuddeligen Gastgebern in den Finger zwicken bzw. um denselben wickeln. Daneben fachsimpelten wir über neueste Trends beim immer wieder beliebten Humppa Metal (Hörbeispiele included - es lebe der Nokia Play 360°) und über den Song Contest.

Höhepunkt war natürlich, wie immer, die Grillerei nach Friesenhof-Vorbild. Ohne elegant-jugendliches Über-Die-Treppen-Springen zwar wieder (die Hoffnung haben wir ohnehin schon aufgegeben), aber mit sagenhaft gelungenem Grillgut. Nachspeislicher Feenstaub diesmal auf Eismarillenknödeln. Yummie!

Sehr kurzweilige Veranstaltung! Douze points!


Klimaanlage

Aus der Bedienungsanleitung einer Klimaanlage: Gerät nicht im Freien verwenden. Fuck. Wieder keine Hilfe gegen den Klimawandel.

ESC 2012: Unser Ergebnis

Das war ja wohl der Super-GAU. Schlimmer hätte es kaum kommen können. Ausgerechnet Schweden und Russland führen die Parade an. Das erste echte Lied kommt auf Platz drei: Serbien. Die Top Ten vollgestopft mit Restmüll à la Albanien. Nein, Kinder, so geht das nicht.

Wie es geht zeigt das Abstimmungsergebnis meiner diesmal leider ungewöhnlichen Song-Contest-Party:

Rang Land Song Punkte
    Interpret  
1 Moldau Lăutar 22
    Pasha Parfeny  
2 Frankreich Echo (You and
I)
20
    Anggun  
2 Italien L'Amore È
Femmina
20
    Nina
Zilli
 
2 Serbien Nije Ljubav
Stvar
20
    Željko
Joksimović
 
5 Estland Kuula 19
    Ott
Lepland
 
6 Island Never
Forget
18
    Gréta Salóme &
Jónsi
 
6 Norwegen Stay 18
    Tooji  
8 Spanien Quédate
conmigo
17
    Pastora
Soler
 
8 Irland Waterline 17
    Jedward  
10 Aserbaidschan When The Music
Dies
15
    Sabina
Babayeva
 
11 Litauen Love Is
Blind
14
    Donny
Montell
 
11 Deutschland Standing
Still
14
    Roman Lob  
13 Vereinigtes
Königreich
Love Will Set You
Free
12
    Engelbert
Humperdinck
 
13 Schweden Euphoria 12
    Loreen  
15 Bosnien &
Herzegowina
Korake ti
znam
10
    Maya Sar  
15 Mazedonien Crno i
belo
10
    Kaliopi  
17 Ungarn Sound Of Our
Hearts
7
    Compact
Disco
 
17 Rumänien Zaleilah 7
    Mandinga  
17 Malta This Is The
Night
7
    Kurt
Calleja
 
20 Zypern La la
Love
5
    Ivi
Adamou
 
20 Dänemark Should've Known
Better
5
    Soluna
Samay
 
20 Türkei Love Me
Back
5
    Can
Bonomo
 
23 Griechenland Aphrodisiac 4
    Eleftheria
Eleftheriou
 
23 Ukraine Be my
Guest
4
    Gaitana  
25 Albanien Suus 2
    Rona
Nishliu
 
25 Russland Party For
Everybody
2
    Buranovskiye
Babushki
 

Ungewöhnlich deshalb, weil aufgrund kurzfristiger Dazwischenkommenheiten eine vollständige Stimmabgabe nicht bei allen Teilnehmern möglich war. (Bei einigen ist das entschuldigt, anderen werfe ich an dieser Stelle solche Blicke zu. Aber solche!) Da wurden jetzt für manche Länder insgesamt weniger oft abgestimmt als für andere, was kein sauberes Bild macht und die Top 10 verzerrt. Durch ein bißchen Herumrechnen hab ich eine Tabelle hergestellt, die zumindest bei den von allen bewerteten Songs die tatsächlichen Ergebnisse zeigt und dann trotzdem die anderen Beiträge nicht benachteiligt. Es zeigt sich: Die Sieger fanden bei uns keine Gnade.

Egal: Nach dem Song Contest ist vor dem Song Contest. Wann ist die erste nationale Vorausscheidung für 2013?


Song Contest in 8 Minuten

Ott Lepland bei der Generalprobe Auf YouTube gibt es einen 8-Minuten-Zusammenschnitt der Proben für die heutige ESC-Finalshow zu sehen. Das ist ein willkommener Überblick über die Songs, die man aus den Semis schon kennt. Außerdem hört man, wie sich die Fixstarter („Big Five“ und Vorjahressieger Aserbaidschan) ins Gesamtbild einfügen: gar nicht so übel. Ich kann mich an kein Jahr erinnern, in dem die Big Five so wie heuer ausnahmslos gute Songs im Wettbewerb hatten. Aserbaidschan setzt auf die bewährten schwedischen Autoren des Siegerliedes von 2011 und bringt wenn schon nicht Umwerfendes, so doch Solides auf die Bühne.

Tut sich bei den Wettquoten etwas? Kaum. Nach wie vor lauten die Favoriten:

  1. Schweden
  2. Russland
  3. Serbien
  4. Italien
  5. Vereinigtes Königreich

Das ist fast die gleiche Reihung wie vor zwei Monaten. Einzige Ausnahme: Dänemark war damals noch auf Platz 3 und ist mittlerweile auf Platz 9 abgerutscht.

Könnte ich mit diesen Favoriten Leben? Mit Serbien sowieso. Engelbert für le Royaume-Uni de Grande-Bretagne et d'Irlande du Nord sowie Nina Zilli für Italien sind nicht 100%ig mein Geschmack, wären aber verdiente Sieger. Das ist schon fein, was die abliefern. Ganz und gar nicht fein finde ich Schweden. Da ist kein bißchen Emotion, keine Dynamik, nichts zum Anhalten in diesem Song. Kurz: Ich summe ihn nicht beim Duschen. Das sagt in diesen Tagen alles. Noch schlimmer find ich aber Russland. Ganz Europa hat sich in die zugegeben süßen Omis verguckt, die unbeholfen auf der Bühne rumwatscheln und Kekse backen. Das tun die abgebrühten Weibsen so raffiniert, daß drei Minuten lang keine Sau auf die Musik hört. Die nämlich klingt noch Ralph-Siegel-hafter als dessen eigene Kompositionen. (Kann sich noch jemand an Wir geben 'ne Party aus dem Jahr 1994 erinnern? Das russische „Party For Everybody“ ist die abgespeckte Reha-Version davon.) Wie auch immer: Ich will auf gar keinen Fall, daß mein Radiowecker mich mit diesem Lied aus dem Schlaf reißt in der Früh. Bitte macht es weg!

Haben meine persönlichen Lieblinge noch Chancen? Serbien sowieso, siehe oben. Ansonsten seh ich schwarz: Frankreich und Moldau , denen ich den Preis aus tiefstem Herzen gönnen würde, gondeln bei den Quoten so um Platz 20 rum. Das sieht nicht wirklich gut aus. Spanien (auch erst eine Entdeckung der letzten Tage), Irland und Deutschland sind zumindest unter den Top 10. Island und Estland, ebenfalls hoch geschätzt von mir, halten sich auf Mittelposition rund um den 15. Platz. Ungarn ist überhaupt an letzter Stelle - auch so ein Song, den ich eigentlich mittlerweile ganz gut finde.

Auch wenn also mit Schweden und Russland die Gefahr einer ESC-Katastrophe von fast Charlotte Nilsson'schen Ausmaßen besteht, ein positiver Aspekt des heutigen Abends steht jetzt schon fest: Fast 50% des Starterfeld sind Songs, auf die ich mich wirklich freue und denen ich ein gutes Abschneiden wünsche. Das garantiert mir zumindest gute Unterhaltung vor dem bitteren Ende. :)


Zu Gast bei Ike und Tina

2012-05-25-147_1
Normalerweise ist der Höhepunkt der Friesenhof-Gedächtnis-Grillabende eben was vom Grill. Oder das Dessert. Nicht so heute: Ich werde Ike und Tina vorgestellt! Mein Gott sind die süß! Das ist unglaublich. Neun Wochen, wickeln jeden um den Finger... und schlafen dann von jetzt auf gleich wieder ein. Ich komm jetzt öfter! ;)

ESC 2012: Voting Sheet fürs Finale

Das Voting Sheet fürs Finale des Eurovision Song Contest 2012 ist fertig, der Fehler bei Malta ausgebessert (vielen Dank für den Hinweis).

Runterladen, ausdrucken, anrufen, feiern! :)


ESC: Auch das zweite Semi hat funktioniert

Željko JoksimovićAuch das zweite Semifinale hat (mit einigen Unschärfen) seinen Zweck erfüllt und uns eine vogelbefederte Niederländerin, einen clownesken Georgier, desorientierte Weißrussen und einige doch zu verwechselbare Balkan-Balladen im Finale am Samstag erspart.

Auf der anderen Seite sind meine Favoriten (fast) alle wieder mit dabei: Serbien (Željko! Željko! Željko!), Norwegen und ein erst in den letzten Tagen lieb gewonnenes Estland haben die Qualifikation geschafft. Wen vermisse ich? Portugal. Bis vor wenigen Stunden lief deren „Vida Minha“ bei mir noch unter „den nächsten Song, bitte“. Der Live-Auftritt heute hat mich bekehrt. Zu spät, Filipa Sousa fährt heim.

Litauen, Mazedonien und Malta sind OK und werden am Samstag Spaß machen. Bosnien & Herzegowina ist ein bißchen gar langweilig, aber geht noch durch. Etwas aggressiv machen mich mittlerweile die fast identisch klingenden Songs aus der Ukraine und Schweden. Gleiches Schnittmuster, gleiches Buffta, gleiche Einfallslosigkeit. Was solls, Europa gefällts, vor allem diese Schwedin wird ja auch fleißig gekauft von Skandinavien bis Israel. Ebenfalls nicht so ganz mein Fall ist Shooting Star Can Bonomo aus der Türkei, der nun doch auch ins Finale einzieht. Volle drei Minuten lang zu einem Kinderlied zu hampeln, das macht mich kirre.

Absolutes Highlight der Show: Der Party-Auftritt der ESC-Sieger der letzten Jahre, von Dima Bilan bis Ell und Nikki. Es hat unglaublichen Spaß gemacht zuzusehen, wie die ihre Songs nochmal ohne persönlichen Eurovisions-Stress, aber vor einem hysterisch kreischenden Publikum gesungen haben. Tolle Idee! (Auch wenn - oder gerade weil? - Dima Bilan mehr illegale Substanzen in sich hatte, als man in einem Kondom über die Grenze schmuggeln kann. Was immer er beim abschließenden „Waterloo“ gesungen hat, es hatte nichts mit dem ABBA-Song zu tun.)

Jetzt heißts nur mehr meine XML-Datei mit den letzten Daten füttern und ein Voting Sheet fürs Finale erstellen, sobald die Startreihenfolge ausgelost ist. Baku, ich komme! :)


ESC: Fluchtsender phoenix

Wieder kommt Baku zu mir ins Wohnzimmer. Wieder muß ich vor den arroganten Kommentaren von Andi Knoll flüchten. Ich entscheide mich für phoenix und halte die Daumen für Serbien.

ESC: Jurywertung fürs zweite Semifinale

Wie gehabt: Generalprobe fürs Semifinale, gleichzeitig Abgabe der Jury-Stimmen. Sechs Minuten dauert diesem der Kurzdurchlauf auf YouTube. Balkan gegen Balkan - da kann man den anderen Staaten nur Glück wünschen. (Oder auch nicht. Die Niederlande, Litauen und die Slowakei schicken Schauriges.)

ESC: Ein Hoch auf das Semifinale!

Pasha Parfeny beim ersten SemifinaleWie schön, daß es ein Semifinale gibt. Wie schön auch, daß es funktioniert. Endlose Ödnis-Nummern wurden heute erfolgreich ausgefiltert. Adieu Montenegro, Belgien, Finnland, San Marino … und auch Österreich.

Nur ein einziges Land ist irrtümlich in diesem Filter hängengeblieben, obwohl es den Finaleinzug 100x verdient hätte: Israel. Die hätte ich unbedingt wiedersehen wollen am Samstag. Ansonsten sind meine Favoriten mit dabei: Moldau (Pasha! Pasha! Pasha!), Island und Irland standen für mich ja schon vorher fest. Während der Show wesentlich besser gefallen als im Videoclip haben auch Ungarn und Rumänien. Das hat sich ausgezahlt, beide sind weiter. Paßt.

Wen ich nicht unbedingt gebraucht hätte: Russland (denen wird sogar der Sieg am Samstag zugetraut), Albanien (von Anfang an Liebkind der Fans und Journalisten) und Dänemark (ebenfalls Anwärter auf den ersten Platz). Nicht ganz so schlimm, aber halt auch nicht der Brüller: Griechenland und Zypern mit diesem immer gleichen Happystampf. Aber das gehört offenbar zum Song Contest dazu, diese Art von Klogehnummern gabs immer.

Die Show hat gut begonnen, ich freu mich auf Donnerstag!


ESC: Los geht's!

Die Nerven liegen blank. Baku kommt ins Wohnzimmer. Allerdings nicht auf ORF 1, sondern auf einsfestival. Für den ORF wird wieder ein völlig überforderter Andi Knoll kommentieren, der üblicherweise wenig über den Contest und die Teilnehmer zu sagen weiß und seine Kommentare auf Kleidung und Bühnenshow beschränkt. Weil er das noch dazu völlig witzlos, arrogant und herablassend tut, soll ers ohne mich machen. :)

ESC: Ergebnisse des ersten Semifinales stehen fest

Zu 50% stehen die Ergebnisse der ersten Semifinal-Runde bereits fest: Heute fand die Generalprobe statt, bei der traditionell auch die jeweiligen nationalen Jury-Wertungen eingesammelt werden. Diese machen morgen, während der Live-Show, immerhin 50% der Gesamtpunkte aus, die jedes einzelne Land zu vergeben hat.

Wer sehen möchte, was die Juroren heute beurteilen konnten: Hier die 18 Auftritte im 7-Minuten-Schnelldurchlauf.


Nokia: Wieder Entwicklerprogramm für N9/N950!

Da soll noch jemand aus den Finnen schlau werden: Der öffentliche Bug-Tracker für das N9 wurde längst geschlossen, die neue Firmware PR 1.3 soll angeblich die letzte sein, in einigen Märkten wurde das Modell schon wieder aus dem Katalog gestrichen, … und jetzt startet man ein großes Entwicklerprogramm für das tote Kind.

Summer '12 Device Program“ heißt die Initiative. Insgesamt 100 Harmattan-Geräte (N9 und N950) werden nochmal zum Nulltarif unters Programmierervolk gebracht. Zum Teil (25 der 100 Geräte) gehts ums Schließen von Lücken im Applikations-Angebot. Wer z.B. ein existierendes Programm von Symbian auf Maemo/Harmattan portiert, darf hier mit der Unterstützung in Form kostenloser Hardware rechnen. Das würd ich mir mit viel Phantasie noch als Kundenstammpflege verkaufen lassen. Anderes ist allerdings viel stärker in die Zukunft ausgerichtet. So sind ebenfalls 25 Stück für Entwickler reserviert, die das noch im Beta-Stadium befindliche Qt5 aufs N9 bringen und testen möchten.

Natürlich fragt man sich jetzt als gelernter Konsument: „Because of why?!“ Wirtschaftlich gesehen hat Nokia exakt gar keine Veranlassung, sich den ganzen Zauber anzutun. (Da gehts nicht nur um 100 Geräte, die verschenkt werden. Teuerer ist wahrscheinlich die interne Organisation des Programms.) Das N9 ist Schnee von gestern, wozu also nochmal in seine Infrastruktur und in eine Entwickler-Community investieren? Noch dazu in eine zukünftige (!) Infrastruktur wie Qt5, von der existierende N9-Kunden mangels weiterer Firmware-Upgrades voraussichtlich nie profitieren werden?

Ich hab da meine eigene Theorie. Die Gerüchteküche geht ja ziemlich fix davon aus, daß Nokia unter dem Codenamen Meltemi an einem neuen GNU/Linux-basierenden System, diesmal für low-end Featurephones arbeitet (siehe dieser Artikel). Zwar soll die Enticklung daran relativ unabhängig von der bisherigen Maemo/MaeeGo-Codebasis erfolgen, eine Gemeinsamkeit ist aber ziemlich sicher: Qt als Entwicklungsplattform. Wenn das alles stimmt, investiert Nokia mit dieser vordergründig aufs N9 zugeschnittenen Aktion hauptsächlich in irgendein Qt-System auf GNU/Linux-Basis und stellt sicher, daß pünktlich zur Markteinführung des neuen Meltemi-Systems ein reichhaltiges Angebot an Software zur Verfügung steht - Software, die ursprünglich zwar fürs N9 geschrieben wurde, wahrscheinlich aber mit nur minimalen Modifikationen auf der neuen Modellreihe läuft.

Wenn meine Vermutung zutrifft, ist der Plan gar nicht so bescheuert wie die Firma an sich. Offenbar hat Stephen Flop doch nicht nur die Leute behalten, die sich in finnischen Wintern das Hirn rausgesoffen haben. Der eine oder andere smarte Nokianer hat sich erfolgreich vor Flop verstecken können.


ESC: Islamistische Attacken

Ayatollah Mohsen Mojtahed Shabestari

Was bringen Schwule nach Aserbaidschan? Was wird in aserbaidschanischen Familien nach der Gay Parade passieren? Es gibt keinen Platz für unmoralische Schwule in Aserbaidschan. Verlaßt unser Land. Kein Platz in Aserbaidschan für Schwule, die aussehen wie Tiere.

Es gibt keinen Platz für das Böse in diesem Land – wir malen Blau zu rotem Blut.

Diesen Text bekam zu lesen, wer heute die traditionsreiche Song-Contest-Site esctoday.com besuchen wollte. Ein martialisches Kitschbild vervollständigte die Propaganda. Mittlerweile ist das Angebot komplett vom Netz, der Inhalt aus 12 Jahren Arbeit zerstört und gelöscht. Ähnliche Angriffe und versuchte DDoS-Attacken gab es heute auf eurovision.az, ESCkaz und sogar die offizielle Homepage eurovision.tv.

Inhalt und Sprache legen zunächst nahe, daß die Angriffe auf Aserbaidschan selbst kommen. Es gibt allerdings auch noch eine weitere Theorie: Der Iran könnte, so heißt es, hinter all dem stecken. Dort gab es in den letzten Wochen zunehmende Proteste gegen die angeblichen moralischen Entgleisungen im nördlichen Nachbarland. Der iranische Ayatollah Mohsen Mojtahed Shabestari warf der aserbaidschanischen Führung vor, eine von anti-islamischen Kräften geforderte Party auszurichten. Demonstrationen gegen den Song Contest im Nachbarland hatten schon letzte Woche vor der aserbaidschanischen Botschaft im iranischen Täbris stattgefunden. Auch hier waren es Geistliche, die die Menge aufgehetzt hatten. Anschließende Gegenproteste in Baku (Der iranische Islam ist kein Islam! und Der Iran schickt Terroristen in unser Land!) beweisen, daß die iranisch-aserbaidschanischen Beziehungen ohnehin nicht von tiefer Freundschaft geprägt sind.

Die EBU als Veranstalterin des Song Contest spricht in einer Stellungnahme von bedauerlichen Vorfällen und versichert: Wie immer existiert ein solides Sicherheitskonzept für den Eurovision Song Contest, und wir haben bereits im vergangenen Jahr entsprechende Garantien von den relevanten Behörden erhalten, unterschrieben vom Premierminister Aserbaidschans. Wir haben Vertrauen in ihre Arbeit. Na dann.


My URI = My WebID

Seit 2007 gibt es im Semantic Web einen eindeutigen Bezeichner für mich: https://www.welzl.info/id/oskar.welzl. Jeder, der etwas über mich sagen möchte, kann diese URI als eindeutiges Subjekt verwenden.

Seit einigen Tagen habe ich auch eine WebID, die mich fürs Login auf neuen Seiten eindeutig identifiziert.

Seit vorgestern sind die beiden Dinge eins. Beides ist ja schließlich drauf aus, mich zu identifizieren. Beides beschreibt mich mittels RDF, noch dazu weitgehend mit dem gleichen Vokabular. Wozu also zwei Öltanks sein? Schwupps hab ich die WebID-spezifischen Teile (also vor allem die Zertifikats-Informationen) in die Daten über https://www.welzl.info/id/oskar.welzl eingebaut … Pfeift schon!

Ganz nebenbei gabs (neben inhaltlichen Updates) noch die Umsetzung eines genialen Vorschlags, den Daniel E. Renfer (aka duck1123) auf meinem µBlog gepostet hat:

https://www.welzl.info/id/oskar.welzl existiert ja nicht als Dokument - klar, weil Die URI mich bezeichnet und nicht eine Datei im Web. Der Server schickt stattdessen https://www.welzl.info/id/o.w mit Informationen über https://www.welzl.info/id/oskar.welzl zurück, und zwar je nach Client-Anforderung entweder als maschinenlesbare RDF/XML-Datei oder als für Menschen verdaubare HMTL-Seite. Daniel hat nun vorgeschlagen, auch die HTML-Version mit RDFa anzureichern und somit maschinenlesbar zu machen. Hab ich gleich eingebaut - funktioniert perfekt!

Ich liebe es, wenn sich am Schluß alles so einfach zusammenfügt. Ich bin einfach immer https://www.welzl.info/id/oskar.welzl. Egal ob jemand Informationen über mich veröffentlicht oder ob ich selbst mich mittels WebID irgendwo einlogge. Die Bezeichnung ist immer https://www.welzl.info/id/oskar.welzl. So einfach muß es sein.


ESC 2012: Trackshittaz chancenlos (plus: Probenvideos!)

Eigentlich muß man es nicht ausdrücklich erwähnen. Wer die Songs der anderen Teilnehmerländer gehört hat (vor allem die des ersten Halbfinales, in dem Österreich sich qualifizieren muß), der kann nicht mehr ernsthaft an einen Finaleinzug der Trackshittaz beim Eurovision Song Contest in Baku glauben.

Zur Bestätigung hier noch ein paar Zahlen: Bei den Wettquoten für den Contest insgesamt liegt Österreich derzeit auf Platz 31 (von 42). Die Wettquoten für das erste Semifinale sehen die Trackshittaz auf Platz 15 (von 18); unter die Top 10 müßten sie hier kommen, um am Samstag im Finale überhaupt antreten zu dürfen.

Noch schlimmer sieht es bei den Abstimmungsergebnissen der ESC-Fanclubs aus, die europaweit im „Eurovision Fanclub Network - Organisation Générale des Amateurs de l'Eurovision“ (kurz OGAE) zusammengeschlossen sind. Hier gehört Österreich zu den Ländern, die noch nicht einen einzigen Punkt eingeheimst haben; gute alte ORF-Tradition.

Wer aber sind die chancenreichsten? Wem wird der Sieg zugetraut? Die Wettbüros sehen in den Top 5 derzeit Schweden, Italien, Russland, das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland (ein einziges Mal im Jahr darf man England so nennen *g*) und Serbien. Bei den Fanclubs halten sich ganz vorne: Schweden, Italien, Island, Serbien und Norwegen. Müßte ich persönlich nochmal eine Top-5-Liste erstellen, ich hätte wahrscheinlich Frankreich, Moldau, Serbien, Israel und Deutschland mit drauf. (Wow?! Ich entferne mich vom ESC Mainstream! Mit Schweden oder Italien kann ich grad so gar nichts anfangen.)

Die Redaktion von eurovision.tv hat auf YouTube aktuelle Videos zusammengestellt. Ich empfehle:

Weitere Probenvideos sind im YouTube-Kanal von eurovision.tv zu finden.


ESC 2012: Voting Sheets Semi 1 und 2

Ein bißchen Vorfreude für alle, dies schon nicht mehr erwarten können: Auf Basis des Datenbestandes, den ich für das eigentliche Voting-Sheet für den Finalabend verwende, hab ich zwei PDFs für das erste und zweite Semifinale zusammengestellt.

Wenn jemand das Ding runterlädt und verwendet: eventuelle Fehler (falsches Bild, Tippfehler, Land falsch zugeordnet etc.) bitte hier rückmelden. Wie gesagt: Das sind die Daten, die ich auch für die Finalshow verwende. Da wärs dann schon praktisch, wenn alles korrekt ist. :)

Der ORF überträgt angeblich beide Semifinal-Shows live, also am 22.5. und am 24.5. jeweils ab 21:00 Uhr auf ORF 1. Ausweichsender für Semi 1 ist einsfestival, für Semi 2 der Sender phoenix. (Ich erwähne die Ausweichsender nur, weil dieser Knoll als Kommentator erfahrungsgemäß nicht zu ertragen ist.)


WebID: Coole Technik fürs einheitliche Login

WebIDIch stoße auf ein neues Webservice/Forum/… Was muß ich üblicherweise tun, um teilzunehmen? Benutzername und Passwort festlegen, immer die gleichen Daten einpflegen (Name, Mail-Adresse, Homepage, …), vielleicht ein Foto hochladen … Es ist immer der gleich langweile Vorgang. Am Ende hab ich dann einen Account auf einer Seite, die ich nach zwei Wochen nie mehr wieder benutze.

Es gibt verschiedenste Versuche, diese unnötigen Eingaben überflüssig zu machen. Die dümmste und gefährlichste Variante ist, sich mit existierenden Facebook- oder Google-Accounts auf fremden Seiten einzuloggen. Viel besser, weitgehend etabliert und ausreichend offen dagegen ist OpenID. Dabei handelt es sich um ein dezentral angelegtes Protokoll. Ich kann mir einen beliebigen OpenID-Provider aussuchen, mich dort registrieren und von da an auf jeder OpenID-kompatiblen Seite mit immer den gleichen Daten einloggen, ohne mich dort nochmal extra registrieren zu müssen. Das ist die Technik, die ich selbst derzeit am häufigsten verwende.

Gerade entdecke ich eine weitere Alternative, an der zwar noch gebastelt wird, die aber aus meiner Sicht sehr spannend wirkt: WebID. Das System funktioniert auf Basis etablierter Standards wie TLS, X.509-Zertifikaten und RDF. Im Prinzip liegt die ganze Standard-Information über mich in einem RDF-Dokument, das das FOAF-Vokabular benutzt. Zusätzlich enthält dieses Dokument den öffentlichen Schlüssel eines Zertifikats, das ich in meinem Browser abgelegt habe. Wenn ich mich nun erstmals auf einer mir bisher unbekannten Seite einlogge, verlangt die von mir ein Zertifikat (das ich über ein Drop-Down im Browser auswähle). Im Zertifikat hinterlegt ist die Adresse des WebID-Dokuments, das meinen Namen, mein Foto und andere Informationen enthalten kann. Paßt der öffentliche Schlüssel im WebID-Dokument zu dem Zertifikat, mit dem sich mein Browser gerade identifiziert hat, dann wird mein Login akzeptiert und ich habe ohne jeden Aufwand ein neues Profil angelegt.

Natürlich geht niemand davon aus, daß Leute (so wie ich gestern) ein Zertifikat auf der Kommandozeile erstellen und das dazugehörige RDF-Dokument per Hand editieren und hochladen. Der Normalfall wird sein, daß ein Webservice, das WebID unterstützt, Zertifikatsgenerierung und Anlegen eines WebID-Dokuments für bestehende User automatisiert. Daß ich aber auch meine eigene, handgestrickte WebID verwenden kann, ist eine durchaus feine Sache: Ich mag Technologien, die ich auch ganz auf mich allein gestellt und unabhängig von irgendeinem Drittanbieter nutzen kann. WebID scheint so etwas zu sein. Simpel und effizient. (Einziger Nachteil, wie bei allem, was auf Verschlüsselung beruht: Irgendwie muß man einen Weg finden, das WebID-Zertifikat bei sich zu tragen. Sonst klappts nicht mit dem Login im Internet-Café.)

Tips zum Ausprobieren: Dieses Script hilft beim Erstellen eines Zertifikats mit OpenSSL; MyProfile ist ein experimentelles Service, bei dem man sich mit WebID einloggen kann.


Ethem in „Kuma“

Weil unser Lieblingsethem im Berlinale-Film Kuma von Umut Dağ mitspielt, haben wir heute den Fanclub mobilisiert und sind ins Kino gepilgert. Zwar hat Ethem und vorgewarnt, daß er nur in zwei kurzen Szene zu sehen ist. Daß wir aber überhaupt hingegangen sind, hat sich ausgezahlt: Statt biederes, politisch korrektes Betroffenheitskino zu inszenieren, hat Umut Dağ sich aufs große Gefühl eingelassen. Die Tränen, Konflikte und Sehnüchte sind nachfühlbar. Sogar der für die eigene Familie teilweise unerträgliche Wunsch der Mutter nach einer Zweitfrau für ihren Ehemann erscheint für den Zuseher seltsam verständlich.

Wer darauf vorbereitet ist, daß ihn Emotionen von der unerwarteten Seite erwischen, wer nicht unbedingt die entspannte Liebeskomödie mit Renée Zellweger sucht, dem kann dieser Film ans Herz gelegt werden. Obwohl der eigentliche Star nur 2x kurz ins Bild rutscht. :)


Wasserspiele in Schönbrunn

2012-05-05-124_1
So ist es fein: Aus allen Brunnen plätschert Wasser, es ist sonnig, aber nicht zu heiß, vom Parkbankerl aus gibts was zu sehen … Schönbrunn as it should be. :)
(Einziger Wermutstropfen: Irgendein Hubert hat mir den Bürgermeister-Titel beim Obeliskenbrunnen weggeschnappt. Pfrt!)

Mein HTC Desire S

HTC Desire SAm Smartphone-Markt wird es zunehmend eng: Nachdem Maemo/MeeGo weggebrochen ist und Symbian nur noch in homöopathischen Dosen zur Verfügung steht, welches Telefon soll ich mir dereinst nehmen? Mit welchem Betriebssystem soll ich mich ins Bett legen? Um diese Frage zu klären, habe ich vor einiger Zeit ein Lumia 800 ausprobiert - um ernüchtert festzustellen: Das ist kein Smartphone, das ist höchstens sowas wie ein iPhone.

Was also ist die nächste Wahl? Richtig, Android. Ich habe jetzt ein HTC Desire S. Es ist mir billig entgegengefallen. (Nein, nicht vom Lastwagen.)

Für einen Testbericht ist es zu früh, aber es gibt erste Eindrücke:

Sehr, sehr schnell (keine Spur vom angeblichen „Ruckeln“, das Apple-Fanboys Android immer unterstellen); die Oberfläche reagiert deutlich flüssiger als das genau dafür immer gelobte Windows Phone 7. Die erste Einrichtung geht sehr rasch und freundlich vonstatten. Beeindruckend: Ich hab keine SIM-Karte drin, finde aber in den Telefoneinstellungen gleich das Untermenü für SIP. Kurz mal die Daten meines A1overIP-Kontos eingetragen, schon konnte ich telefonieren! Ganz ohne SIM! Da kommen fast Maemo-Gefühle auf. Friß das, Windows Phone!

Überhaupt erinnert so ein Desire S wohltuend an ein Symbian oder Maemo-Telefon: Da gibt es verschiedene Homescreens, durch die man blättern kann. Es gibt live-Widgets und Shortcuts auf diesen Homescreens. Benachrichtigungen klappen à la Belle vom oberen Bildschirmrand herunter. Wie viel davon klassisches Android ist und was HTC-eigene Weiter(?)entwicklung (Stichwort „Sense“), kann ich nicht beurteilen - interessiert mich aber im Moment auch nicht. Es gefällt mir und ich weiß, daß es so etwas zu kaufen gibt. Das ist ja schon mal beruhigend.

Ein kleiner Schwachpunkt ist der Browser. Er ist zwar bisher (wie gesagt: erst wenige Stunden) noch nicht ernsthaft an Seiten gescheitert. Allerdings hat er oft sehr eigenartige Vorstellungen davon, was genau ich gerade anklicken will. Da wird ein ganzer Absatz in freundlichem Grün markiert, wenn ich doch eigentlich auf einen Link in diesem Absatz klicken wollte … naja. Pillepalle. Ich kann mich erinnern, daß irgendeine Maemo-Version mal ein ähnliches Problem hatte.

Alles happy also? Mitnichten. Einer der Gründe, warum Android bisher für mich nie eine ernsthafte Option war, ist die enge Bindung des Systems an Google. Es ist für mich völlig undenkbar, eine Google-ID auf einem von Google kontrollierten Smartphone-OS einzugeben. Nun: Android-Fans in diversen Internet-Foren haben mir versichert, daß es möglich ist, ein Android Handy auch ganz ohne Google-Konto zu verwenden. Es sei halt einfach nur ein bißchen mühsamer und nicht alles so gut integriert, meinten sie. Falsch: Es ist unendlich mühsam und es ist kein Licht am Ende des Tunnels in Sicht.

Beispiel gefällig? Die Synchronisation von Kontakten. Das Desire S bietet leider nicht die Möglichkeit, ein SyncML-Konto einzurichten. Es geht davon aus, daß man die Synchronisierung über das Google-Konto durchführt. Macht nichts: Für SyncML gibt es Programme, die man installieren kann. Woher bekommt man die? Von Google play, dem ehemaligen „Marketplace“. Experten wissen, was jetzt kommt: Um Programme von dort runterzuladen, braucht man - na? - ein Google-Konto! Natürlich bekommt man Programme auch außerhalb von Google play. (Auch da zeigt sich: Android ist doch ein Smartphone-Betriebssystem, anders als Windows Phone oder iOS). Das sind aber dann nicht die Programme, die ich jetzt installieren will, um mein Telefon in einen halbwegs vernünftigen Anfangszustand zu versetzen. Heißt für mich: Ja, theoretisch kann man jeden Schritt für sich ohne Google-Konto erledigen. Man kann an Google vorbei mit einem beliebigen SyncML-Server synchronisieren. Man kann an Google vorbei von einer beliebigen Quelle im Netz ein Programm installieren. Aber irgendwie sind das alles nur Einzelaufgaben, für die man kurz aus dem Google-Korsett raus kommt. Es scheint mir, daß man irgendwann in den sauren Apfel beißen und zumindest für die ersten paar Schritte diesen verfluchten Account anlegen muß. Und ich bin mir sicher, daß 99,9% der Benutzer ihn dann nie wieder löschen. „Wieso denn, funktioniert ja eh so super!“

Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis ich doch nachgebe und zumindest fürs Installieren von Software einen Account anlege. Noch habe ich die Hoffnung, daß ich irgendwo den rettenden Tip im Netz finde. Wenn nicht: Das nächste Abenteuer wird zunächst mal, dieses Telefon mit SIM-Karte zu betreiben. Wie aufregend! :)


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