Oskar Welzl: Weblog zur Homepage

Alles und noch mehr



Jetzt geht's wieder los :(

Thermometer zeigt 24,7 Grad schon in der Früh Knappe 25° in der Wohnung schon in der Früh. Dazu eine Kreischstimme im Radio, die jubelnd über 30° am Nachmittag verspricht. Na super. Jetzt geht das wieder los. *grümmél*

Conchita Live am Ballhausplatz

Konzert von Conchita Wurst am Ballhausplatz Als Song-Contest-Fan kann man natürlich eins unmöglich auslassen: Das Konzert der Siegerin in Wien. Heut wars soweit. 10.000 Menschen mit Fahnen und Bärten jubelten Conchita Wurst auf dem Ballhausplatz zu, wo sie nach dem Empfang beim Bundeskanzler ein kleines Konzert gab. Und ich war mitten drin. (Der ORF hat live in ORF 2 übertragen. In der TVthek kann man die Sendung nochmal ansehen.)

Die Stimmung war unbeschreiblich. Buntest gemischtes Publikum: Pensionistenpaare, 2jährige mit aufgemaltem Bart auf Papas Schultern, eine entrückt lächelnde Elfriede Ott, begeistert kreischende Mädchen genauso wie extra coole Jungs aus Ottakring, Regenbogenfahnenschwinger … alles war da. Auch wenn der extreme Körperkontakt auf dem vollgepackten Platz nicht so meins war (ich konnte teilweise nichtmal meine Arme zum Klatschen hochheben), auch wenn wir die kleine Gestalt auf der Bühne mehr erahnen als sehen konnten … die Begeisterung rundherum war einfach ansteckend.

Daß die einzige Sonnenstunde dieses ansonsten durch und durch verregneten Tages ausgerechnet mit Conchitas Auftritt zusammenfiel, soll auch erwähnt werden. Wir hatten extra einen Schirm mit, aber Frau Wurst zauberte kurzerhand strahlend blauen Himmel hervor (zumindest bis zum Ende des Konzerts *gg*). Das hat sich nicht nur für uns vor Ort ausgezahlt: Die Kameraschwenks von der Bühne über die Hofburg und den Heldenplatz mit den Museen im Hintergrund wurden bei diesem Wetter zur perfekten Grußkarte an alle ESC-Fans im Ausland, die sich das Video wohl ebenfalls ansehen werden.

Kleine Notiz am Rande: Zwei Kandidaten zur EU-Wahl konnte ich beobachten. Da war einerseits Ulrike Lunacek von den Grünen, die schon sehr früh mit Fahnen bewaffnet an uns vorbei zum Ballhausplatz eilte, um noch einen guten Platz zu ergattern. Andererseits hatte Eugen Freund von der SPÖ seinen Auftritt direkt vor mir: Rund eine halbe Stunde zu spät ließ er von einer größeren Gruppe seiner Mitarbeiter auf unfreundlichste Art eine Schneise in die Menge schlagen (Weg! Wir müssen da durch!), um dann selbst mit dem entspanntesten Wahlkampf-Lächeln (aber völlig unberührt von Conchita) durchzuspazieren. Das ist ihm auch gelungen (Frechheit siegt), nur bei mir gings kurzfristig nicht mehr weiter: Im Gegensatz zu allen anderen bin ich nämlich keinen Zentimenter zur Seite gegangen. Ganz im Gegenteil: Ich hab meinen Bauch extra weit raushängen lassen. Und mein lautes Sowas kostet Stimmen am Sonntag hat er auch gehört. :)


Conchita, Queen of Charts

Was passiert mit dem Song Contest, wenn der Song Contest vorbei ist? Kaufen die Leute die Titel denn auch? Es wird ja oft so getan, als existiere der Bewerb in einer vom echten Leben abgekoppelten Blase. Daß da um Mitternacht noch 1,5 Millionen Menschen allein in Österreich vor der Glotze hängen (Marktanteil: 73%, wie in den Zeiten vor dem Kabelfernsehen), läßt Gegenteiliges vermuten. Wirklich beweisen muß der Contest seinen Erfolg jedes Jahr nach der Show: Können die Kandidaten ihre Songs auch tatsächlich verkaufen?

Obwohl ich Apple gern aus dem Weg gehe, sind die iTunes Charts nun mal ein guter und vor allem tagesaktueller Indikator zur Beantwortung dieser Frage. Wie schlägt sich der Song Contest dort nieder?

Verblüffend: „Rise Like a Phoenix“ ist auf Platz 1 der europäischen Download-Charts bei iTunes. Viel verblüffender noch: Der Song hat es in die Top 10 der weltweiten Charts geschafft und liegt dort heute auf Platz 9. Na? Von wegen „nicht relevant im Musikgeschäft“. :)

Die folgende Tabelle zeigt, welche der Teilnehmer es unter die besten 250 der europäischen Charts geschafft haben:

Platz Land Interpret
    Song
1 Österreich Conchita Wurst
    „Rise Like a Phoenix“
4 Niederlande The Common Linnets
    „Calm After The Storm“
11 Schweden Sanna Nielsen
    „Undo“
18 Armenien Aram MP3
    „Not Alone“
19 Dänemark Basim
    „Cliche Love Song“
23 Norwegen Carl Espen
    „Silent Storm“
26 Deutschland Elaiza
    „Is it Right“
30 Schweiz Sebalter
    „Hunter Of Stars“
32 Vereinigtes Königreich Molly
    „Children of the Universe“
33 Ungarn András Kállay-Saunders
    „Running“
47 Frankreich TWIN TWIN
    „Moustache“
50 Weißrussland Teo
    „Cheesecake“
51 Spanien Ruth Lorenzo
    „Dancing In The Rain“
52 Griechenland Freaky Fortune feat. RiskyKidd
    „Rise Up“
60 Finnland Softengine
    „Something Better“
67 Island Pollapönk
    „No Prejudice“
70 Rumänien Paula Seling & OVI
    „Miracle“
80 Italien Emma
    „La Mia Città“
98 Russland Tolmachevy Sisters
    „Shine“
179 Polen Donatan & Cleo
    „My Słowianie - We Are Slavic“
228 San Marino Valentina Monetta
    „Maybe (Forse)“
229 Irland Can-Linn (featuring Kasey Smith)
    „Heartbeat“

Natürlich ist jedem Leser sofort eins aufgefallen: Die Spitzenplätze stimmen mit dem Ergebnis des ESC auffallend überein. Conchita Wurst, The Common Linnets, Sanna Nielsen und Aram MP3 scheinen genau in der Reihenfolge wie beim Song Contest auf. Danach gibt es leichte Unterschiede in der Reihenfolge: András Kállay-Saunders, Basim und Carl Espen haben es aber da und dort unter die erfolgreichsten 10 geschafft. Dafür tanzen Elaiza, Sebalter und Molly aus der Reihe und verkaufen sich deutlich besser, als sie beim Song Contest abgeschnitten haben.

Interessant finde ich, in welchen Ländern Conchita Wurst in den Top 3 der iTunes Charts gelandet ist:

  • Russland (1)
  • Ukraine (1)
  • Weißrussland (1)
  • Finnland (1)
  • Griechenland (1)
  • Schweiz (1)
  • Österreich (1)
  • Malta (1)
  • Schweden (2)
  • Belgien (2)
  • Dänemark (2)
  • Luxemburg (2)
  • Litauen (3)
  • Lettland (3)
  • Slowenien (3)
  • Deutschland (3)

Russland? Ukraine? Weißrussland? Hatten wir da Vorurteile über die Bevölkerung in diesen Ländern, nur weil sich da ein paar Politiker blöd äußern? Die ladens offenbar auch runter, wenns einen Bart hat. (Jemand hat am Sonntag gesagt: Die sinds ja auch gewohnt von ihren Frauen. - Ich distanziere mich ausdrücklich von dieser herabwürdigenden Aussage. *gg*)

Übrigens: Die Tücken der modernen Technik und was so alles passieren kann. Conchita Wurst ist gleich dreifach vertreten in den Top 200: Die alten Singles aus 2011/2012 sind ja auch noch käuflich zu erwerben und werden auch gekauft. „That's What I Am“ steht auf Platz 125, „Unbreakable“ auf 186. Nur Adele hat mehr Titel gleichzeitig im Rennen.

Das einzige, was ich grad nicht kapier: Die Frau hat keinen Plattenvertrag. *LOL*


Muttertagsgeschenk

Gartenzwerg Beunruhigende Bilder schickt mir mein Bruder aus dem Garten meiner Eltern:

Mein Vater hat meiner Mutter zum Muttertag einen Gartenzwerg geschenkt. Ich schwöre, bei meinem letzten Besuch in Linz waren beide noch geistig fit, räumlich und zeitlich orientiert. Und jetzt das.

Richtig fürchten macht mich die SMS, die mein Bruder nachgereicht hat:

Das ist auch nur der erste - ein 2. muss noch her damit er ned so allein ist …

Daß der Zwerg am Rücksitz des Autos mitgenommen wird, wenns an den Mondsee geht, ist dabei dann nur mehr eine Randnotiz … ;)


Wir sind Song Contest!

© ORF/Thomas RamstorferEs gibt ein paar Leute, deren Gesichter ich jetzt sehen möchte:

Die Verantwortlichen beim ORF, die sich seit Jahren redlich bemühen, dem teuren ESC-Sieg aus dem Weg zu gehen und die in der umstrittenen Conchita Wurst eine sichere Bank gesehen haben.

Udo Jürgens, der nun sein restliches Bühnenleben lang in einem Atemzug mit einer bärtigen Drag Queen genannt werden wird.

Und Deep Blue. :)

Conchita Wurst wurde vom dänischen Fernsehen noch im Semifinale zur „Queen of Austria“ ernannt. Europa, von Portugal bis Sibirien, von Israel bis Norwegen, hat sie heute zur „Queen of Europe“ gemacht.

Ich hätt nie dran geglaubt, nie. Top 10 vielleicht, ja, aber Sieg? Nie! (Vielleicht auch deswegen, weil das Lied nicht so 100%ig meins ist.) Aber es ist so gekommen. Und sogar aus dem bösen Putin-Russland, das uns angeblich so gar nicht mochte, gabs fünf Punkte.

Übrigens, um die Dinge ins rechte Licht zu rücken: Udo Jürgens war 1966 erster von 18 Ländern. Conchita Wurst hat sich an die Spitze von 37 Teilnehmern gesetzt. Erster Platz ist erster Platz, keine Frage, aber ein bißchen kommts schon auch drauf an, wie viele andere man dafür überholen muß. :)

Gratulation an Tom Neuwirth, dem dieser Sieg ja nicht in den Schoß gefallen ist. Großartige Leistung!


ESC 2014: Unser Voting

Ich weiß ja jetzt nicht so genau, ob es bei diesem Ergebnis noch irgendwen interessiert :) … aber hier sind die Ergebnisse unserer kleinen, aber feinen Song Contest Party:
Rang Land Interpret Punkte
    Song  
1 Norwegen Carl Espen 22
    „Silent Storm“  
2 Griechenland Freaky Fortune feat. RiskyKidd 20
    „Rise Up“  
3 Frankreich TWIN TWIN 18
    „Moustache“  
4 Schweden Sanna Nielsen 17
    „Undo“  
5 Schweiz Sebalter 15
    „Hunter Of Stars“  
6 Weißrussland Teo 14
    „Cheesecake“  
6 Niederlande The Common Linnets 14
    „Calm After The Storm“  
8 Montenegro Sergej Ćetković 13
    „Moj Svijet“  
8 Ungarn András Kállay-Saunders 13
    „Running“  
10 Rumänien Paula Seling & OVI 12
    „Miracle“  
11 Island Pollapönk 11
    „No Prejudice“  
11 Finnland Softengine 11
    „Something Better“  
13 Deutschland Elaiza 10
    „Is it Right“  
13 Malta Firelight 10
    „Coming Home“  
13 Dänemark Basim 10
    „Cliche Love Song“  
13 San Marino Valentina Monetta 10
    „Maybe (Forse)“  
13 Vereinigtes Königreich Molly 10
    „Children of the Universe“  
18 Ukraine Maria Yaremchuk 9
    „Tick Tock“  
18 Armenien Aram MP3 9
    „Not Alone“  
18 Polen Donatan & Cleo 9
    „My Słowianie - We Are Slavic“  
21 Spanien Ruth Lorenzo 8
    „Dancing In The Rain“  
22 Russland Tolmachevy Sisters 7
    „Shine“  
22 Slowenien Tinkara Kovač 7
    „Round and Round“  
24 Aserbaidschan Dilara Kazimova 5
    „Start A Fire“  
25 Italien Emma 2
    „La Mia Città“  

Mit einem Wort: voll daneben. *LOL*

Das lag natürlich auch daran, daß wir uns brav an die Regeln halten und nicht fürs eigene Land stimmen. Natürlich wußten wir beide ja schon immer, daß La Conchita gewinnt. Eh klar. Von Anfang an. (So wie ab morgen wahrscheinlich ganz Österreich. *LOL*)

Was soll ich sagen? Geilster Eurovisions-Abend ever! :)


ESC 2014: Die aktuellsten Wettquoten

Sanna Nielsen Nur noch ein Tag bis zum großen Finale. Die beiden Semifinalshows haben die Wettquoten sauber durcheinander gewürfelt.

Zur Erinnerung: Zum ersten Mal habe ich Mitte März einen Blick darauf geworfen, was sich bei den Buchmachern so tut. Armenien lag an erster Stelle vor Schweden und Norwegen, Österreich kam irgendwo auf Platz 14. Die Doppelspitze Armenien/Schweden hielt sich über Wochen unverändert, Norwegen wurde irgendwann von Dänemark verdrängt … in Summe aber blieben die Top 10 konstant.

Heute sieht das Bild völlig anders aus, auch im Vergleich zur letzten Woche, als ich die Quoten zum letzten Mal veröffentlicht habe:

Rang Land Interpret Song
1 Schweden Sanna Nielsen Undo
2 Österreich Conchita Wurst Rise Like a Phoenix
3 Niederlande The Common Linnets Calm After The Storm
4 Armenien Aram MP3 Not Alone
5 Vereinigtes Königreich Molly Children of the Universe
6 Ungarn András Kállay-Saunders Running
7 Ukraine Maria Yaremchuk Tick Tock
8 Dänemark Basim Cliche Love Song
9 Griechenland Freaky Fortune feat. RiskyKidd Rise Up
10 Norwegen Carl Espen Silent Storm

Es gibt ganz knapp vor dem Finale noch zwei komplette Neueinsteiger, nämlich die Niederlande und Griechenland (Juhu! Griechenland! *gg*). Der Langzeit-Favorit Armenien steht nur mehr auf Platz 4, dafür hat Österreich es sich auf Platz 2 gemütlich gemacht.

In den vergangenen Jahren waren die Wettquoten immer ein recht guter Stimmungsbarometer. Ich bild mir aber ein, daß sie da immer etwas konstanter waren und sich gegen Ende hin eher verfestigt haben, statt sich immer dynamischer zu bewegen. Besonders auffällig ist das Favoritensterben in den Semis: Weder Israel noch Belgien haben das Finale erreicht, beide standen aber bereits in den Top 10 der Buchmacher (Belgien sogar auf Platz 5). Ich bin sehr gespannt, wie richtig oder falsch diese Tabelle heuer ist. Aktuelle Veränderungen gibts laufend bei Oddschecker im Überblick.


ESC 2014: Voting Sheet Finale

Die Finalteilnehmer stehen seit gestern Abend fest, die Startreihenfolge wurde noch in der Nacht bestimmt … Hier ist das beliebte Voting Sheet für das Finale des 59. Eurovision Song Contest in Kopenhagen:

Voting Sheet zum Finale (PDF, 960kB)

Wie üblich: gefundene Fehler möglichst rasch mitteilen bitte, recht viel Zeit zum Ändern bleibt ja nicht mehr. ;)

Häppy Brötchenabend!


ESC 2014: Semi #2 gelungen

Juhu! Wir sind drin! Fast zu 100% gelungen ist das zweite Semifinale des Eurovision Song Contest. Daß es um Größenordnungen besser war als das erste, hat man als Zuseher spätestens beim dritten Song des Abends mitbekommen: Das tief berührende „Silent Storm“ des norwegischen Teilnehmers Carl Espen gehört zum Großartigsten, was Kopenhagen heuer zu bieten hat - und ist natürlich weiter. :)

Ebenfalls weiter ist - ich bin aufgesprungen und hab getanzt vor Freude - Griechenland mit dem Song „Rise Up“. Eine sensationalle Bühnenshow, clevere Kameraeinstellungen, ein perfekter Song - 100% Spaß. Ich so liebe them! (Siegeschancen leider eher gering, solche Nummern gefallen den Jurys nicht.)

Der von den Fans in Kopenhagen heiß (und lautstark!) geliebten Conchita Wurst hab ich schon einen eigenen Gratulationsartikel gewidmet. Auch sie ist weiter. (Und jetzt sag ich zum ersten Mal in der Geschichte dieses Blogs was über einen österreichischen Beitrag: verdient weiter!)

Der eine faule Apfel im Finalistenkorb (ohne sowas gehts wohl nie) ist Slowenien mit dem nervtötenden „Round and Round“. Einen ganzen Punkt hat das Gedudel bei mir abgestaubt - mein letzter Platz, trotzdem im Finale.

Quasi als Ausgleich gibts, wie schon am Dienstag, den Tod eines Lieblings zu vermelden: Georgiens Beitrag „Three Minutes to Earth“ war das sinnlichste, erotischste, erfüllendste, greifbarste, räumlichste, schnellste, einfach wunderbarste Lied, das ich seit langer Zeit bei einem Eurovision Song Contest gehört habe. Raus.

Der Rest im Schnelldurchlauf. Weitere Finalisten, die mein Wohlgefallen finden:

  • Malta: „Coming Home“ (gewinnt bei mehrmaligem Hören, nett)
  • Polen: „My Słowianie - We Are Slavic“ (extrem unterhaltsam, freut mich sehr!)
  • Finnland: „Something Better“ (ein kleines bißchen zu glatt, aber absolut OK)
  • Weißrussland: „Cheesecake“ (ja ich schäme mich dafür, aber es ist ein absoluter Ohrwurm)
  • Schweiz: „Hunter Of Stars“ (wenn schon altbackener Schlager, dann gut gemacht; ich pfeife mit!)
  • Rumänien: „Miracle“ (geht beim ersten Mal schon voll ins Ohr)

Draußen sind also nun Georgien und:

Während ich im ersten, grundsätzlich schwächeren Semifinale fast allen ausgeschiedenen Songs (außer den lettischen Kuchenbäckern) ebenfalls wenig Punkte gegeben hatte, mußten diesmal zwei zumindest anständig gemachte Nummern aus meinem Mittelfeld dran glauben: Litauen und Irland haben nicht viel falsch gemacht und hätten am Dienstag vielleicht noch ihre Chance gehabt. Heute waren sie einfach … gut, aber nicht gut genug. Und es tut mir nicht wirklich leid, sie am Samstag nicht zu sehen. Israel hingegen und Mazedonien haben mich tatsächlich völlig kalt gelassen. Die hätte auch am Dienstag nichts mehr retten können.

Ich freu mich auf Samstag! Brötchen! Brötchen! Brötchen! :)


ESC 2014: Conchita, Queen of Hearts

© ORF/Thomas RamstorferDas zweite Semifinale in Kopenhagen ist vorbei - wieder fast perfekt. Bevor ich mich aber in einem eigenen Artikel an die Analyse der Ergebnisse mache:

Österreich ist weiter! Nach zwei völlig erfolglosen Jahren haben wirs wieder einmal ins Finale geschafft. Wobei - und das ist der Punkt - nicht wir habens geschafft. Die Wurst hats geschafft. Daß sich da eine ganz eigentümliche Stimmung zusammenbraut in Kopenhagen, hat man schon seit Conchitas Ankunft dort wahrgenommen: Ihre Pressekonferenz war die am besten besuchte. Die Wettquoten stiegen seit Conchitas erster Probe kontinuierlich, von Platz 15 auf (derzeit) Platz 4. In Fan-Blogs wurden ihre Auftritte euphorisch kommentiert.

Und heute: Auch in der TV-Übertragung war die lautstark geäußerte Begeisterung des Publikums während „Rise Like a Phoenix“ nicht zu überhören. Den endgültigen Beweis dafür, daß Conchita die Herzen der Fans in Kopenhagen erobert hatte, lieferte aber die kurze Interview-Sequenz im Greenroom (hat der ORF die überhaupt gezeigt?): Kaum kam die Moderatorin auf Conchita zu, brach in der Halle ein Donnersturm an Jubel, Trampeln, Applaus und sonstigen kreativen Begeisterungslauten los. Das Interview selbst konnte nur unter Mühen fortgesetzt werden.

Let’s face it: Die Wurst hat Kopenhagen erobert. Einfach so. Ihr gehören die Herzen der Stadt, zumindest in diesen Tagen. Ist das ein Hinweis auf einen möglichen Sieg? Ganz sicher nicht. Die 10.000 Hardcore-Fans in der B&W Hallerne sind in keiner Weise repräsentativ für das europäische Fernsehpublikum. Außerdem gilt die Sympathie wahrscheinlich mehr der Wurst als ihrem Lied. Aber: Diese unglaubliche Welle der Zuneigung ist ein Zeichen dafür, daß Tom Neuwirth es geschafft hat, seine Botschaft glaubhaft zu übermitteln. Die Menschen in Kopenhagen sehen in Conchita nicht eine verrückte Witzfigur aus einem Alpental. Sie sehen in ihr eine Repräsentantin für etwas, wonach sie sich sehnen.

Und damit steht fest: Tom Neuwirth hat den Song Contest gewonnen. Nicht den Wettbewerb ums erfolgreichste Lied, nein, aber den Kampf darum, verstanden zu werden. Es ist egal, ob er am Samstag gewinnt oder mit 0 Punkten letzter wird. Darauf kommts jetzt nicht mehr an. :)




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