Politik und Gesellschaft
neuere Einträge ...Hernals: Der männlich kodierte Raum
Seit heute weiß ich: Das ist Kunst und wird von mir bezahlt. Tatort Hernals nennt sich das Ding insgesamt, und die - wie soll ich sagen? - „Installation“ (?) am Elterleinplatz läuft unter dem Titel Textile Texte. Das alles wäre ja eigentlich nur zum Kopfschütteln. Richtig zum Schenkelklopfen wirds dann aber, wenn man die (unbedingt notwendige!) Erklärung zu der ganzen Aktion im Internet liest. Ich zitiere Auszugsweise:
„Urban knitting“ - das Umstricken von Strassenmasten [sic!], Laternen, Fahradständern [sic!] und anderen Teilen im öffentlichen Raum - ist eine Antwort auf die entmenschlichte Qualität urbaner Umgebung, dem anonymen Einheitsbrei von grau in grau, in dem jede/r temporär zu Gast ist aber keine bleibenden Spuren zurücklassen darf. Die Farbflecke sind Irritationen und regen zum Nachdenken darüber an, wie die Stadt aussieht, und wie sie aussehen könnte.
Menschen gestalten den öffentlichen Raum und nehmen Platz ein. Indem die Künstlerinnen Objekte einstricken, einknüpfen oder einwickeln, erobern sie den primär männlich kodierten öffentlichen Raum.
Textile Gestaltungsschwerpunkte sollen an öffentlichen Knotenpunkten des Bezirkslebens gesetzt werden.
Abgesehen davon, daß Leerfloskeln wie „zum Nachdenken anregen“ mich mittlerweile ebenso zum Zuschlagen anregen wie „am Ende des Tages“ und „Markenwerte“ … Wieso können diese sogenannten „Künstlerinnen“ nicht einfach sagen, was sie wollen, wenn ihr „Kunstwerk“ schon nicht selbsterklärend ist? Im Idealfall müßt man ja dran vorbeigehen und sich dann irgendwie denken: „Ah! Aha! Ja, wenn man die Sache so sieht …“. OK, das können die nicht, dazu fehlt ihnen die künstlerische Begabung. Dann sollen sie doch, bitte, einfach einen Artikel im Bezirksblatt schreiben. Oder besser: schreiben lassen (siehe Zitatsammlung oben - schreiben gehört auch nicht zu ihren Stärken). Und: Was heißt eigentlich primär männlich kodierter öffentlicher Raum
? In welcher Welt leben die? Wenn sie was sagen wollen, sollten sie nicht eine Sprache verwenden, die das p.t. Publikum auch versteht?
Apropos p.t. Publikum: Dieses besteht am Elterleinplatz nun mal (und das soll nicht abwertend klingen, ist halt einfach so) aus der sich täglich dort versammelnden Langzeitarbeitslosigkeit des Balkans. Ich glaub die sitzen dort, schauen den Künstlerinnen beim Umkodieren des öffentlichen Raums zu und denken sich schmunzelnd: „Na schau. Jetzt haben auch die österreichischen Frauen begriffen, daß sie als Automechaniker nicht glücklich werden. Stricken liegt ihnen doch viel mehr. Sie müssen zwar noch viel üben, wie man sieht, aber irgendwann wird ein Mann daran seine Freude haben.“
Mr. Blue, your turn. *LOL*
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Qando und Wiener Linien: Lizenzverstoß?
All das geht aus diesem Thread auf der OSM Mailing-List hervor und ist hier auch Gegenstand der Diskussion in meinem Blog. Es fällt qando-Usern einfach auf, wie seltsam exakt OSM-Daten mit dem Kartenmaterial in qando übereinstimmen. Das allein wäre nicht verboten. Allerdings verlangt die von OSM derzeit verwendete Lizenz, daß einerseits die Quelle genannt wird, andererseits die Daten wiederum nur unter den gleichen Lizenzbedingungen weiterverwendet werden dürfen. Bei qando passiert (angeblich, ich kanns nicht nachprüfen) nichts dergleichen. Weder gibt es laut OSM-Community einen Hinweis auf die Datenquelle, noch wird der qando-User darauf aufmerksam gemacht, daß er die Daten weiterverwenden darf. Im Gegenteil: Zumindest die im Impressum der qando-Website genannten Nutzungsbedingungen sind ausgesprochen restriktiv und schließen eine Weiterverwendung im Sinne der von OSM verwendeten Lizenz aus.
Ob das alles stimmt? Ob die Daten wirklich aus dem OSM-Schatz stammen? Ob das qando-Menü nicht doch im siebten Unterpunkt von rechts irgendwo eine lizenzkonforme Quellenangabe enthält? Ich kann es nicht überprüfen, denn (und das ist die zweite Frechheit): Rechtzeitig zum „zweiten Geburtstag“ hat qando die Unterstützung für so gut wie alle Handy-Betriebssysteme gestrichen. Während früher praktisch kein Handy ohne qando auskommen mußte (Ausnahme: das Maemo-basierende N900), gibt es das Programm jetzt nur mehr für Android und iPhone. Ich verwende aber lieber Smartphones, also gibts kein qando für mich und ich kann die Berichte von der Mailing List nicht überprüfen. Wer qando installieren kann, mag selbst nachsehen und berichten. ;)
Wenn es allerdings stimmt, empfehle ich meiner hochgeschätzten Nachbarin fürs Wochenende Ohropax Soft. Ich fang nämlich dann an zu wiehern und zu kreischen und zu gackern, schlag mir auf die Schenkel und hör drei Tage lang nicht mehr auf damit. Dann, nach drei Tagen, überleg ich kurz, ob die Wiener Linien an Fluidtime Geld für das Kartenmaterial gezahlt haben … und gacker weiter; wieder drei Tage. ;)
Ach ja, und weil wir bei Quellenangaben etc. sind: Zwar habe ich die vermehrten Aufrufe meines Original-qando-Artikels im Counter registriert, aber es war derBeobachter, der mich durch seinen Kommentar schnell aufs richtige Thema gebracht hat. Danke!
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You're the Product Being Sold
If you're not paying for something, you're not the customer; you're the product being sold.
Konkret ging es um die Frage, was eigentlich das Geschäftsmodell von Google ist und warum der Konzern es sich leisten kann, alle seine Services gratis anzubieten: Google Docs, YouTube, Adsense, Google Analytics und nicht zuletzt auch Android.
Ich mag den Satz, weil er knackig auf den Punkt bringt, was vielen Konsumenten nicht klar ist. Nichts ist gratis - zumindest nicht dann, wenn es von einem auf Gewinn ausgerichteten Unternehmen kommt. Im schlimmsten Fall verkauft man in dem Deal, den man eingeht, sich selbst. Daran sollte man immer denken, wenn man sich über Facebook, Google Mail und Twitter freut.
Man muß übrigens auch so realistisch sein und zugeben, daß diese Wahrheit zumindest in eingeschränktem Umfang auch für die von mir so geliebte freie Software gilt: Zwar verkaufe ich meine Seele nicht an einzelne Freizeit-Programmierer, wenn ich das Ergebnis ihrer Arbeit nutze. Es ist aber klar, daß die am GNU/Linux Ökosystem beteiligten Unternehmen wie IBM, Intel, Canonical oder - immer noch - Nokia zumindest meine potentielle Ressource mit einkaufen, wenn sie in die freie Entwicklung investieren.
Per se ist das alles nichs Schlechtes. Man muß es sich einfach nur bewußt machen um entscheiden zu können, ob mans denn im konkreten Fall wirklich will. Meine Vermutung: 99,9% der Facebook-User haben nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet.
Bullshit! Von Business-English und Kindern
Die Frage wird sich nicht einfach beantworten lassen. Da gibts wohl verschiedene Faktoren, die eine Rolle spielen … und Vieles dürfte sich auf die einfache Erklärung Gewohnheit zurückführen lassen. Einen anderen Aspekt beleuchtet Jens Jessen in einem Artikel, der schon 2007 auf Zeit Online erschienen ist. Ihm gehts um Anglizismen und den Einfluß des Englischen im Allgemeinen. Aber auch dem Pänomen Business-English widmet er ein paar Gedanken:
Es lohnt sich, bei der Psychologie des Sprachimporteurs zu verweilen. […] Der Sprachimporteur ist vor allem ein Marketingexperte in eigener Sache. Er will angeben mit der frisch erworbenen Kenntnis, er kehrt ins verschnarchte Dorf seines Ursprungs zurück und brilliert dort im Glanze seiner Glasperlen, die er den zurückgebliebenen Landsleuten andrehen will. Die Undeutlichkeit und die Euphemismen des Business-Englisch sind kein Mangel, sie sind die Voraussetzung des betrügerischen Tuns. So werden dem „Trainee“ (deutsch: Lehrling) die „Karriere-Optionen eröffnet“ (deutsch: Hoffnungen gemacht), zum „Asset Manager“ (deutsch: Kaffeekocher) aufzusteigen.
[…] In den allermeisten Fällen ist, was uns ärgert, auch beabsichtigt. Der Business-Schwafler will uns ein X für ein U vormachen. Der Vergleich mit den Glasperlen ist nicht zufällig gewählt. Der Sprachimporteur handelt mit Waren, die in ihrem Herkunftsland bereits als wertlos gelten. Über die Ausdrucksweise der PowerPoint-Präsentationen wird in den USA längst gespottet.
Der Geist eines ridikülen Marketings, der in der Managersprache steckt, will Exklusivität, die elitäre Anmutung eines arkanen Wissensvorsprungs. Den Zweck der Ausschließung teilt sie mit der Jugendsprache, der es seit alters darum geht, sich von der Erwachsenenwelt abzuschotten. Töricht wäre es, sich über Kürzel aufzuregen, die von den Eltern nicht verstanden werden – denn das ist ihr Sinn. Es fragt sich allerdings, was von Geschäftsleuten zu halten ist, die sich wie Kinder gebärden, die Erwachsene verblüffen und ärgern wollen.
Vor allem der letzte Satz gefällt mir: Es fragt sich, was von Geschäftsleuten zu halten ist, die sich wie Kinder gebärden.
In mir wächst der Verdacht, allzu üppige Verwendung englischer Wendungen im Berufsleben kann ein Indikator für die Notwendigkeit sein, inhaltliche Schwächen, mangelnde Kompetenz zu kaschieren. Die sprachliche Krawatte sozusagen. Das hat durchaus auch eine Parallele zur Jugendkultur, die sich ja unter anderem deshalb so dringend von der Erwachsenenwelt abgrenzen muß, weil sie mit ihr im direkten Wettbewerb nicht bestehen kann.
Wie gesagt - gewisse Fragen sollte man sich nicht stellen. Gerade bei diesem Thema geht es mir so, daß ich tagtäglich Menschen gegenübersitze und mir denke: „Wie ist das jetzt bei dem? Wieso sagt der das so?“ - Vielleicht sollte mans aber auch gar nicht weiter hinterfragen, sondern sich einfach nur laut lachend drüber lustig machen. Via Deep Blue kommt hier ein schönes Video zu diesem Thema als Abschluß und Belohnung für alle, die durchgehalten haben:
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Open Data in Wien: Bald doch Fahrplandaten am N900?
„Open Data“, „Open Government“
Nach internationalen Vorbildern zur Modernisierung der Stadtverwaltung wird ein Symposium veranstaltet und in weiterer Folge von einer Experten-Gruppe ein Konzept erstellt, das die Möglichkeiten und etwaige Risiken von „Open Data“ und „Open Government“ - also der freie Zugang zu bestimmten öffentlichen (nicht personenbezogenen) Daten in für Menschen und Maschinen lesbarer Form - für Wien erörtert.
Open Source - Strategie
Basierend auf der bisherigen Strategie zur Minimierung der Abhängigkeiten von einzelnen Software-Produzenten wird eine Weiterführung der Nutzung von Open Source Software in allen Bereichen der Stadt Wien, ein verstärkter Fokus auf die internen Beschaffungsrichtlinien im Hinblick auf Open Source sowie auf eine aktive und innovationsfördernde Beschaffung
gelegt.ITS Vienna
Das Informations- und Steuerungsinstrument für die Verkehrslage in Wien wird weiterentwickelt und das Modul „AnachB.at“ verstärkt in Richtung plattformunabhängige Applikationen forciert.
(Beistrich- und Rechtschreibfehler hab ich korrigiert diesmal. *g*)
In Bezug auf Open Data sind das zwar nur schöne Worte und Absichtserklärungen: Symposium
, Experten-Gruppe
, erörtert
… Aber: Das ist ein Fortschritt! Am 17.9. noch hat die Wiener SPÖ den „Open Data“-Antrag des Grünen Gemeinderats Marco Schreuder abgelehnt (siehe dieser Eintrag). Jetzt wollen sie zumindest erörtern
. Wichtiger noch: Das Thema bleibt am Leben.
Was das alles mit einer guten Fahrplanabfrage am Nokia N900 zu tun hat? Die Fahrplandaten der Wiener Linien sind öffentliche Daten, die daher auch als „Open Data“ für jedermann in maschinenlesbarer und daher per Software weiterverarbeitbarer Form zugänglich gemacht werden müßten. Das sehen eigentlich alle so, nur die Wiener Linien bisher nicht. Sie haben die Löschung einer bereits verfügbaren Software erzwungen und argumentieren unnachvollziehbar gegen die Zugänglichmachung ihres Datenbestandes für die Öffentlichkeit. Datenschutz für Straßenbahnen also - selbst um den Preis der Verstümmelung des eigenen Web-Angebots.
Open Data als Grundprinzip der Stadt könnte dem ein Ende bereiten. Wie in anderen Städten auch wären die Daten der öffentlichen Verkehrsmittel (Fahrplan, aktuelle Verspätungen usw.) dann in maschinenlesbarer Form im Netz verfügbar. Jeder Programmierer kann darauf zugreifen und schicke kleine Programme schreiben … mit Ideen, auf die die Wiener Linien und ihre ihr Partnerunternehmen nie gekommen wären; für Geräte und Betriebssysteme, von denen sie noch nie gehört haben; für Menschen, die ihnen bisher einfach wurscht waren.
Aufgrund des Abstimmungsverhaltens am 17.9. geh ich mal davon aus, daß dieser Open-Data-Passus nicht auf Initiative der SPÖ im Regierungsübereinkommen steht. Danke also an die, die drauf bestanden haben.
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Wiener Linien: Kleinkrieg um Echtzeitdaten, Runde II
dynamischen Fahrgastinformationi.tip eine neue Runde eingeläutet: Man kann die Abfrage nun auch in einem ganz normalen Internet-Browser nur mehr eingeschränkt nutzen. Eine Session-ID verhindert, daß man sich Lesezeichen für häufig benötigte Stationen anlegt.
Aber der Reihe nach: Die Wiener Linien stellen die (meinem Verständnis nach aufgrund ihres Zustandekommens und ihrer Finanzierung ohnehin öffentlichen) Daten über die aktuellen Abfahrtszeiten von Bus und Bim auf der i.tip-Seite zur Verfügung. Eine Abfrage dieses Datenbestandes durch Drittsoftware, so hat man mir auf ausdrückliche Nachfrage erklärt, ist aber unerwünscht - es sein denn, die Software wäre ein Web-Browser. Ein für das N900 entwickeltes Programm, das die Abfrage wesentlich besser beherrschte, wollte man nicht zulassen und zwang den Autor zur Löschung der Applikation.
Sinn der Sache: Die in Zusammenarbeit mit der Fluidtime GmbH entwickelte Software Qando soll offenbar ihre diesbezügliche Monopolstellung behalten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Die ganze Geschichte wurde nicht nur auf meinem eigenen Weblog hier und hier diskutiert. Auch Marco Schreuder fand die Sache uncool. Er hat darüber geschrieben, zusätzlich und vor allem aber einen Antrag im Wiener Gemeinderat eingebracht. „Open Data“ als gefordertes Grundprinzip der Stadt hätte auch den Wiener Linien die Möglichkeit genommen, ihre Blockadetaktik weiter zu verfolgen. Die SPÖ, damals mit absoluter Mehrheit ausgestattet, lehnte ab.
In den letzten Wochen habe ich vermehrte Suchanfragen über Google registriert, mit denen sehr konkret nach „Welzl Qando“ oder „Oskar Welzl Wiener Linien“ geforscht wurde - ein halbes Jahr, nachdem ich das Thema ursprünglich aufgeworfen hatte, aber in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Anfrage im Gemeinderat. Seit ein paar Tagen nun funktionieren die Lesezeichen nicht mehr, die ich mir am Handy direkt auf die Abfahrtszeiten des 43ers am Schottentor gesetzt habe. Ich sehe nichts anderes als:
Auf Grund einer technischen Störung, ist eine Abfrage derzeit leider nicht möglich.
Wir ersuchen um Ihr Verständnis.
(Den Beistrichfehler hab ich 1:1 übernommen, man verzeihe mir diese lächerliche kleine Bösartigkeit.)
Die technische Störung
allerdings ist gar keine. Es ist eine absichtliche Blockade: Anders als früher vergibt der i.tip-Server jetzt bei jedem Aufruf der Linienübersicht (damit steigt man normalerweise ein) eine Session-ID für die laufende Abfrage. Der Trick dabei: Die Session-ID ist zeitlich befristet. Eine Seite, die ich jetzt mit ihrer Session-ID als Lesezeichen abspeichere, ist in wenigen Minuten schon nicht mehr gültig. Ohne Session-ID läßt sich die Seite gleich gar nicht aufrufen.
Was die Wiener Linien damit bezwecken? Man kann nur spekulieren. Vielleicht sind sie draufgekommen, daß der Welzl ihr Service immer noch nützt und wolltens mir endgültig verleiden. (Man sollte mich nicht unterschätzen; wget for the rescue?) Vielleicht wollten sie auch die Argumentationslinie schwächen, wonach sie durch die öffentliche Zurverfügungstellung der Daten auf i.tip schon wegen des Informationsweitergabegesetzes gezwungen sind, auch anderen die Nutzung der Daten zu gestatten. Ich weiß es nicht. Ich finde es nur in höchstem Maße affig, den Zugang auf die eigene Website (!) in dieser Form zu blockieren. Ich hoff es freut sich jetzt jemand einen Haxn aus drüber. Und jetzt schau ich, wie das geht: mit wget die erste Seite auslesen; Session-ID in einem der Links suchen; URL mit Liniennummer und Session-ID zusammensetzen; Browser starten … ob das funktioniert? ;)
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Gender_innen, Open Data, die Grünen und mein N900
Wenn Du es fertig bringst, daß das öffentlich hinterfragt wird, verkauf ich meine Seele im Oktober am End doch noch an die Gender_innen. ;)
Du
, das war der Erik. Gender_innen
, das waren natürlich die Grün_innen. Und das
, was hinterfragt werden sollte, war der mittlerweile hier mehrfach zu Tode gerittene skandalöse Umgang der Wiener Linien mit öffentlichen Daten (siehe Maemo-Artikel entfernt: Wiener Linien legen sich quer und das aktuellere Wien vs. Helsinki: Mauschelei vs. Open Data). Nochmal: Geschrieben hab ich das im Mai. Gedacht hab ich nicht mehr dran; bis heute. ;)
Heute les ich nämlich auf derstandard.at den Artikel Grüne fordern Freigabe der Fahrplandaten der Wiener Linien - und was springt mir dabei ins Auge? … Auf die Entwicklung einer Fahrplanauskunft-Software für Nokias N900 habe das Unternehmen reagiert, indem man den Entwickler zum Rückzug seines Programms aufgefordert hat. Dies obwohl es hier nicht einmal eine eigene App der Verkehrsbetriebe für das N900 gebe …
Hoppla? Woher wissen die denn das? Klickst Du weiter, denk ich mir, und folge dem Link vom Standard aufs Blog von Marco Schreuder.
Marco Schreuder sitzt einerseits derzeit für die Grünen im Landtag, andererseits aber auch auf einem alles andere als sicheren 14. Listenplatz für die kommende Wahl. Er hat das mir am Herzen liegende Thema heute in seinem Blog aufgegriffen und dabei - erraten! - direkt auf meinen ursprünglichen Artikel vom Mai verlinkt. Da soll noch einmal einer sagen, daß so ein bissi Bloggerei nix bringt … so weltpolitisch gesehen und gegen die bösen Strahlen.
Marco Schreuder bloggt übrigens nicht nur, er arbeitet auch was für sein Geld. Daher hat er, ebenfalls gleich heute Nachmittag, gemeinsam mit Ingrid Puller in der Gemeinderatssitzung einen entsprechenden „Open-Data“-Antrag in Bezug auf die Wiener Linien eingebracht. ÖVP und FPÖ stimmten dem Antrag zu, die SPÖ-Mehrheit lehnte ab.
Wie gesagt: Ich hätt ja nicht nicht geglaubt, daß mein Grant über die Wiener Linien bzw. deren unglaublich bescheuerter Umgang mit einer fix und fertig programmierten N900-Applikation ein halbes Jahr später in den ehrwürdigen Wiener Gemeinderat überschwappt. Was so alles passiert … Andererseits hätt ichs auch nie für möglich gehalten, daß mich mein damals gegebenes „Wahl-Versprechen“ einholen könnt. Die Öffentlichkeit im Internet is a Hund. *gg*
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Wien vs. Helsinki: Mauschelei vs. Open Data
Aktueller Anlaß: Die Wiener Linien haben gerade stolz berichtet: Eine neue Version der Software Qando wurde bereitgestellt, diesmal für Android-Handys. Qando stellt unter anderem die Echtzeitdaten der Wiener Öffis (also z.B. „In wieviel Minuten fährt der 43er vom Schottentor ab?“) dar. In jedem Internet-Browser gibts diese Information unter diesem Link abzurufen, manche User wollen halt lieber eine „App“.
Nur wenige Tage vorher hat Henri Bergius seine Applikation „Buscatcher“ fürs Nokia N900 vorgestellt, die ähnliche Informationen wie Qando verarbeitet - allerdings eben für Helsinki. Henri Bergius hat keine Verbindung zur HSL. Er hat keinen Vertrag zur Nutzung der Daten, er hat nichtmal danach gefragt. Aus den HSL-Echtzeitdaten und den Karten von OpenStreetMap hat er ein ansprechendes Programm geschaffen, das die tatsächliche Position der öffentlichen Verkehrsmittel anzeigt.
Lust auf „Buscatcher“ für Wien? Weils besser ist als Qando? Weil Qando für ein bestimmtes Handy nicht zu haben ist? Pech. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen dem offenen Helsinki und dem verbohrten, autoritären Wien:
Leser meines Blogs wissen ja, daß es eine solche Qando-Alternative sogar schon einmal gegeben hat, und zwar als freie Software für das Nokia N900. Die Wiener Linien zwangen den Autor des Programms allerdings per Klagsdrohung, es vom Maemo-Downloadserver zu löschen (hier der Originalartikel).
Man muß sich das auf der Zunge zergehen lassen: Fahrplandaten, die ich von meinem Handy aus im Internet unter https://www.wienerlinien.at/itip/ abrufen kann, darf ich vom gleichen Handy aus (!) nicht sehen, wenn ich statt des Browsers ein anderes Programm verwende. Ich habe das damals hinterfragt (Informationsweitergabegesetz und so) und sinngemäß folgende Antwort erhalten: Solange jemand die Darstellung des Webservice im auf dem Web-Server vorliegenden Design und Umfang
1:1 nachbildet, also in den gleichen Farben, mit der gleichen Navigationsstruktur, der gleichen Benutzerführung … kurz, solange er einen HTML-Browser schreibt, sei dagegen natürlich nichts einzuwenden. Eine davon abweichende Aufbereitung der übermittelten Nettodaten sei aber unzulässig.
Natürlich muß ich hier der guten Ordnung halber erwähnen: Das damals von den Wiener Linien kritisierte Programm hat genau das nicht getan. Es hat seine Daten nicht vom öffentlichen Webserver der Wiener Linien gezogen, sondern aus einer anderen Quelle. Der entsprechende Programmcode wäre aber leicht zu ändern gewesen, daher war meine Anfrage an die Wiener Linien auch: „Was wäre denn, wenn man tatsächlich nur auf Ihre öffentlichen Daten zugreift?“ - Die Antwort mit der Nachbildung im auf dem Web-Server vorliegenden Design und Umfang
hat mich ob ihrer Kaltschnäuzigkeit dann doch verblüfft. Abgesehen davon, daß es mich sehr interessiert, wie die Wiener Linien diese Meinung in Bezug auf z.B. Textbrowser oder Braille-Zeilen aufrecht zu erhalten gedenken … Abgesehen davon, daß die ganze Aussage einfach nur Stuß ist, weil ein Web-Server kein Design
speichert, sondern Daten semantisch ausgezeichnet und strukturiert auslesbar zum Abruf bereit hält … Abgesehen von all dem wären wir wieder beim Informationsweitergabegesetz. Es wäre interessant durchzudiskutieren, inwieweit nicht mit der kostenfreien Zurverfügungstellung der Daten an die breite Öffentlichkeit jede Einschränkung bezüglich einer weiteren Verwertung längst gefallen ist. Ein politisches Thema, das (und das schreibe ich in Hinblick auf den Wahlkampf) ausschließlich die Wiener SPÖ zu verantworten hat.
Statt die Daten zu öffnen und weitere interessante Services wie „Buscatcher“ für alle Betriebssysteme zu ermöglichen, halten die Wiener Linien lieber an ihrem Monopol mit dem äußerst eingeschränkten Qando fest. Die Portierung auf Android hat 1 ½ Jahre zu lange gedauert und ist, wie erste Erfahrungsberichte zeigen, fehlerhaft. Im Vergleich dazu muß HSL keine Softwareprobleme lösen. HSL stellt die Daten bereit. Henri Bergius schreibt die Software. Ohne Auftrag, ohne Einschränkungen, aber mit vielen guten Ideen.
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